Foundation | Welcome

Menu


BondUpdate: US-Wirtschaft - Dezember-Konsequenz

Trotz der Bedenken, die durch die gelegentlich abflachende US-Zinskurve ausgelöst wurden, scheint die US-Wirtschaft das Jahr 2018 insgesamt positiv beendet zu haben - zumindest aus Sicht der Arbeitssuchenden.

Stephan Bannier

Die Einstellung von Mitarbeitern im privaten Sektor lag im Dezember mit saisonbereinigten 301.000 stark über den Erwartungen, nachdem die Zahl bereits im November mit 173.000 aufwärts korrigiert worden war. Bereinigt um das volatile Baugewerbe und die Einzelhandelsbranche betrug der Anstieg im Dezember 239.000 - immer noch deutlich über dem Trend der letzten fünf Jahre.

Verkäufermarkt: Privatsektor stellt im Dezember weiterhin stark ein



Chart mit freundlicher Genehmigung von Western Asset Management. Quelle: Bureau of Labor Statistics, Stand: 31. Dezember 2018. Die vergangene Wertentwicklung stellt keine Garantie für zukünftige Ergebnisse dar. Diese Informationen dienen nur zur Veranschaulichung und spiegeln nicht die Performance einer tatsächlichen Anlage wider.

Diese Zahlen spiegeln wider, dass die US-Wirtschaft trotz der Tarifunsicherheit und der politischen Pattsituation noch nicht vor einer deutlichen Veränderung steht. Tatsächlich deutet die beruhigende Sprache in den jüngsten Reden der Fed eher darauf hin, dass wir vor einer sanften Wiederaufnahme des laufenden Wachstums und nicht vor einem Abgleiten in die Rezession stehen.

Was die Form der Zinskurve betrifft, so erscheint das Segment zwischen 1- und 3-jährigen Laufzeiten nun tatsächlich invertiert. Von diesem Punkt an behält die Kurve jedoch ihre positive Steigung bis zum 30-Jahres-Zeitraum bei. Die 30-jährige Rendite zeigt sich am 9. Januar 2019 nahe 3,0% sogar erholt mit positivem Potential. Die Bedeutung einer Konkavität am kürzeren Ende ist somit, wenn überhaupt, derzeit noch nicht wirklich in die allgemeine Diskussion eingegangen.

Im Aufschwung: Verschuldung der Schwellenländer
Investoren in EM-Anleihen hatten ein schmerzhaftes Jahr 2018, aber die schnelle Wende in der Performance seit Ende November 2018 scheint „Beine" zu haben. Besonders gut waren die Nachrichten für US-Dollar-Investoren von auf US-Dollar lautenden EM-Anleihen; der Bloomberg Barclays EM US-Dollar Aggregate Index stieg zwischen dem 27. November 2018 und dem 7. Januar dieses Jahres um 2,98%. Investoren in EM-Anleihen in Hartwährungen insgesamt erzielten im gleichen Zeitraum ähnliche Ergebnisse von 2,86%. Die beste Performance für US-Dollar-Investoren lieferten jedoch die Staatsanleihen in EM-Länderwährung. Seit seinem Tiefststand am 6. September 2018 stieg der entsprechende Index in der Zeit bis zum 7. Januar 2019 um 6,85%.

Die Renditen für diese Kategorien sind besonders hoch. Der US-Dollar-Index zeigte zum 7. Januar einen Yield-to-worst (YTW) Wert von 5,94%, der Hartwährungsindex einen YTW-Wert von 5,46% zum gleichen Zeitpunkt und der Landeswährungsindex YTW einen Wert von 4,93%. Natürlich sind diese Aufsehen erregenden Zahlen zugegebenermaßen sehr kurzfristig orientiert und erfassen Daten aus Zwischentiefstständen. Dennoch scheinen sie zu suggerieren, dass diesen Anlagen Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Im Abseits: Prognosen der Weltbank für das globale Wachstum
Unter einem düsteren Foto und der Überschrift „Sturmwolken brauen sich über der Weltwirtschaft auf" senkte die Weltbank ihre Schätzungen und Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum um 0,1% auf 2,9% bzw. 2,8% für 2019 und 2020. Für das Wachstum in den Schwellenländern und den Entwicklungsländern (EMDE) betrugen die Verringerungen 0,3, 0,5 und 0,2 Prozentpunkte für 2018, 2019 und 2020.

Die Veränderungen scheinen gering zu sein, aber die Warnungen waren verheerend, darunter war die Rede von einem Verlust der Dynamik, zunehmenden Abwärtsrisiken, Handelsspannungen und einem wachsenden Schuldenstand. Schätzungen der Weltbank werden von Ökonomen und Regierungen gleichermaßen ernst genommen und können ihre eigene Realität der Reduzierung von Krediten, Rohstoffpreisen und Regierungspolitik schaffen.

Die Leser sollten jedoch bedenken, dass die Wachstumszahlen der EMDE-Gruppe auch nach der Herabstufung weiterhin bei 4,2% bzw. 4,5% für 2019 und 2020 liegen. Dies entspricht nicht der Definition einer globalen Rezession.


---
*) Stephan Bannier, CFA, ist Country Head Deutschland und Österreich bei Legg Mason. An dieser Stelle geben die Anlageexperten von Legg Mason regelmäßige Einschätzungen zu den aktuellen Entwicklungen an den globalen Bondmärkten ab.