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Credit Market: Europa hängt den globalen Markt ab

„Das große Risiko liegt derzeit darin, kein Risiko einzugehen”. Mit diesen Worten eröffnete Emmanuel Petit, Head of Fixed Income von Rothschild &Cie Gestion, seinen Vortrag über Unternehmensanleihen bei einem Roundtable der max.xs financial service AG in Frankfurt.

Emmanuel Petit

Im Credit Markt sieht Petit bei Unternehmensanleihen die attraktiveren Chancen für Investoren. „Auch für Staatsanleihen mit einer Rendite von 1,6% gibt es keinen Ausfallschutz“, argumentierte Petit zugunsten der etwas „risikoreicheren“ Titel. 

Die deutlich ansteigende durchschnittliche Performance seit Jahresbeginn belege die Attraktivität risikoreicher Rentenpapiere: High Yields erzielten bisher eine Rendite von 10,2% p.a. (Vorjahr: -3,8%), für Investmentgrades liegt die Rendite bei 5,6% (1,7%).

„Auch wenn die Rating-Dynamik seit Monaten negativ ist und für ein steigendes Risiko spricht, sehen wir attraktive Rahmenbedingungen für den Anleihenmarkt.  Viele Investoren orientieren sich leider zu sehr an den Ratings, ohne die Fundamentaldaten zu reflektieren“, erklärte Petit seine Strategie.

Diese sieht er so positiv wie lange nicht mehr: „Die Unternehmen erzielen nachweislich Rekordgewinne und ihr Verschuldungsgrad ist auf dem bisher niedrigsten Level überhaupt. Die Qualität der Bilanzen ist also dementsprechend hoch und das Ausfallrisiko gering. Im Credit Market liegt dies derzeit auf einem Level von knapp zwei Prozent im High Yields-Bereich und unter einem Prozent für globale Anleihen.“

Absolut gesehen verzeichnen europäische Anleihen dauerhaft die geringsten monatlichen Zahlungsausfälle. Sie tendieren derzeit sogar gegen null, selbst in den Hochzeiten der Finanzkrise betrug die Anzahl nur kurzzeitig mehr als fünf zahlungsunfähige Schuldner im Monat. Zum Vergleich: Global hatten zu diesem Zeitpunkt über 30 Emittenten von Anleihen Zahlungsschwierigkeiten, in den USA waren es sogar 45 Titel.

Nicht nur das Ausfallrisiko ist derzeit ein Argument für Europa als attraktiveren und sichereren Hafen im Vergleich mit dem globalen Markt, so Petit. Weitere Fundamentaldaten - beispielsweise die Abnahme der spezifischen Risiken in der Eurozone, belegt durch die Entwicklung des Derivate-Index CDS – sprechen ebenfalls für den Anleihenmarkt in Europa.

Die damit verbundenen positiven Auswirkungen für das längerfristige Refinanzierungsgeschäft führen zu weniger Druck auf die peripheren Risiken und damit zu Chancen bei Unternehmensanleihen starker Emittenten aus den Peripherieländern, ausgenommen derer mit einer extrem angespannten wirtschaftlichen Lage. Entsprechend liegen die Einkünfte der Euro-Investmentgrades in diesem Jahr bisher bei durchschnittlichen 4,4% p.a. (VJ: 1,5%).

Basis der Investmentphilosophie von Rothschild &Cie Gestion ist neben dem Fokus auf Europa ein aktives und solides Fondsmanagement, ohne dabei die Benchmark abzubilden. Nur so kann in stabile Titel mit erhöhtem Risiko investiert werden, um eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Die Performance des R Euro Credit, der in auf Euro lautende Anleihen investiert, liegt in den letzten fünf Jahren mit einem Plus von 55,9% sieben Prozent über der Benchmark (Markit iBoxx € Corporates) und ist damit für diesen Zeitraum der Top-Performer seiner Klasse.



Im Jahr 2012 liegt die Performance bislang bei 11,2% p.a. (Benchmark: 5,7 Prozent), gleichbedeutend mit Platz 10 unter 220 Fonds. Anders als bei der Benchmark verteilt sich das Fondsvermögen des R Euro Credit auf über 60% Unternehmensanleihen aus dem Finanzbereich und knapp 35% aus der Industrie. Der Rahmen für High Yields ist dabei mit 10% komplett ausgeschöpft, 37% sind zudem in Anleihen mit einem BBB-Rating investiert. 

Wandelanleihen: Asset für volatile Zeiten
Mit dem Thema Convertibles diskutierten die Teilnehmer des Roundtables über ein weiteres Asset, das gerade in den aktuell volatilen Zeiten besonders attraktiv ist. Auch hierbietet der europäische Markt mehr Potenzial als die USA und Asien. Die Schuldnerqualität für dieses spezielle Asset ist in Europa wesentlicher stabiler als in Asien und den USA, denn 37% der Wandelanleihen zählen zur Kategorie der Investmentgrades. Zudem sind 23% als High Yields bewertet und 40% überhaupt nicht. Ein ähnliches Bild zeigt der Blick in die USA (IG: 26%, HY: 35%, NR: 39%). Anders der asiatische Markt für Wandelanleihen, hier sind 87% nicht bewertet und entsprechend risikobehaftet.

Ein Vergleich der Renditen fällt ebenfalls zu Gunsten des europäischen Markts. Knapp 40% der Wandelanleihen erzielen eine Effektivverzinsung von mehr als fünf Prozent p.a. In den USA und Asien liegt diese Quote dagegen unter 20%. Ein weiteres Argument pro Europa liefert das Thema Transparenz: „Der europäische Markt ist wesentlich transparenter als die Märkte in Asien und den USA. Es gibt eine deutlich bessere Informationsqualität als in Asien und im Vergleich zu den USA ist der Zugang zum europäischen Markt erheblich besser. Zudem ist es in den USA schwerer ein liquides Portfolio an Wandelanleihen zu gestalten“, so Dr. Oliver Roll, Managing Director der max.xs financial services AG.


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