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Deutsche Immobilien: Die Schweizer kommen! – oder auch nicht

Swiss Life legt einen Deutschland-Immobilienfonds auf, aber Schweizer Experte sieht keinen pauschalen Trend hin zu deutschen Immobilien.

Dr. Stephan Kloess

Insgesamt eine Milliarde Euro will Swiss Life Asset Managers gemeinsam mit der Konzerntochter Corpus Sireo vor allem bei Schweizer institutionellen Investoren für ihren neu aufgelegten deutschen Immobilienfonds einsammeln.

Das erste Closing war vor kurzem mit 150 Mio. Euro verkündet worden. „Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Pensionskassen und Versicherungen aus der Schweiz“, teilte Swiss Life hierzu in einer Pressemitteilung mit.

Außerdem werden im „Swiss Life REF (LUX) German Core Real Estate Fund SCS, SICAV-SIF“ Versicherungsgesellschaften der eigenen Gruppe „insgesamt 300 Mio. Euro investieren, um das initiale Immobilienportfolio aufzubauen“.

Mittelfristig soll das Portfolio zur Hälfte aus Wohnimmobilien bestehen, sowie kommerziell genutzte Liegenschaften in den Top-7-Städten „sowie in prosperierenden B-Städten“.

Das schrumpfende Angebot an Core-Immobilien in der Schweiz lässt viele Anleger ins Ausland ausweichen, aber „Deutschland ist kein Trend im eigentlichen Sinne,“ erläutert dazu Stephan Kloess, Gründer der KRE KloessRealEstate Beraterfirma, gegenüber IPE Institutional Investment.

„Grundsätzlich nimmt die Aktivität Schweizer institutioneller Investoren bzgl. ihrer Auslandsaktivitäten zu. Dies ist dem hohen Preisniveau in der Schweiz und der Enge des Marktes geschuldet“, so der Berater. Nach seinen Erfahrungen sind die Schweizer Investoren „auf der Suche nach liquideren Märkten mit einem Renditeaufschlag von 100 bis 200 Basispunkten, je nach Markt und Risiko/Ertrags-Profil“.

Deutschland sei dabei aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke für einige Investoren nach wie vor attraktiv – außerdem liege es in der Nähe und lasse sich „kulturell leichter erschließen“. Er selbst sieht den Immobilienmarkt im Nachbarland aber „mit Vorsicht“, denn „der wirtschaftliche Aufschwung wird nicht ungebremst weiter gehen“.

Außerdem gibt er zu bedenken, dass es in Deutschland aufgrund seiner Größe und Diversifikation nicht einen Immobilienmarkt gibt, sondern derer viele“. Investoren sollten sich immer fragen, „woher kommen fundamental Entwicklungen, damit Kaufpreisniveaus durch höhere Mieterträge gerechtfertigt werden“.