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Diskussion um Schweizer „Immobilienblase“

Die UBS befürchtet weiterhin eine Überhitzung des Schweizer Immobilienmarktes während die ETH Zürich Entwarnung gibt.

Laut Untersuchungen der Universität ETH Zürich, die gemeinsam mit dem online Preisvergleichsportal comparis.ch durchgeführt wurden, hat sich der Schweizer Immobilienmarkt „abgekühlt“. Keine Region sei mehr in „kritischem“ Zustand wenn es um Wohnungspreise geht.

Die Forscher hielten fest, dass es dagegen Mitte 2013 noch 11 rote Flecken auf ihrer Karte der Schweiz gegeben habe.

Allerdings schätzt UBS Real Estate die Situation etwas anders ein und verweist auf ihren „UBS Swiss Real Estate Bubble Index“.

Per Ende Juni stieg dieser „Bubble Index“ von 1,15 auf 1,24 Punkte im Jahresvergleich und die regionalen Gefahrenzonen blieben „unverändert“, so die Bank-Tochter.

Die Analysten fügten aber hinzu, dass sich der Index über die letzen vier Quartale auf hohem Niveau eingependelt habe, nachdem er seit seiner Einführung von 0,51 Punkten Mitte 2011 stetig angestiegen war.

Laut UBS befinden sich die „Gefahrenzonen“ rund um Zürich und Luzern, Basel-Stadt, die Region nördlich des Genfer Sees, sowie Davos in der Ostschweiz und Martigny im Süden des Landes.

Auf der Landkarte, die von der ETH Zürich erstellt wurde, sind nur einige Regionen in der Gegend rund um Zürich und Luzern in orange markiert, was bedeutet, dass die „beobachtet“ werden müssen. Ähnliches gilt für die Stadt Locarno und Umgebung in der südlichen Schweiz.

Der jüngste Immobilienbericht, den die Schweizer Universität gemeinsam mit comparis.ch gemacht hat, ist der erste von insgesamt vier, der keine kritischen Zonen aufweist.

„Wie aufgrund des politisch-wirtschaftlich stabilen Rahmens in der Schweiz zu erwarten war, kam es trotz der angespannten Situation zu keinem Immobilien-Crash. Die Entwicklung bestätigt: Blasen platzen in der Schweiz in Anbetracht der besagten Stabilität nicht plötzlich, sondern sie lassen langsam Luft ab“, so Didier Sornette, Professor für Entrepreneurial Risk an der ETH Zürich.

Für die Untersuchung verwenden Sornette und sein Team über eine Million Preise von Wohnungen und Häusern, die seit 2005 auf dem Online-Immobilienmarkt veröffentlicht werden.

Allerdings betonte der Professor, dass die Untersuchungen nur die derzeitige Situation zeigen und dass internationale Entwicklungen diese rasch wieder verschlechtern könnten.

Als Beispiele nannte er den „Libor-Zins, Entwicklungen auf dem Hypothekenmarkt, den Wechselkurs zum Euro, die Höhe ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz sowie Schweizer Direktinvestitionen im Ausland, aber auch der Verlauf des Bruttoinlandprodukts und die Zuwanderung“.

Für die Berechnung des Real Estate Bubble Index verwendet die UBS Real Estate dagegen sechs Sub-Indizes: „Verhältnis von Kauf- zu Mietpreisen, Verhältnis von Hauspreisen zum Haushaltseinkommen, Verhältnis von Hauspreisen zur Inflation, Verhältnis von Hypothekarverschuldung zum Einkommen, Verhältnis von Bautätigkeit zum Bruttoinlandprodukt (BIP) sowie Anteil der gestellten Kreditanträge für zur Vermietung vorgesehene Liegenschaften zu Total der Kreditanträge von UBS Privatkunden.“

Die Ökonomen Matthias Holzhey und Claudio Saputelli bei UBS erläuterten, dass der nur leichte Anstieg des Index in den vergangenen Quartalen hauptsächlich auf die höheren Eigenkapitalanforderungen für Hypothekenanträge zurückzuführen sei.

Dennoch schätzen sie die Gefahr in bestimmten Regionen als „unverändert“ ein und stellten einen Preisanstieg von 4% in Regionen im Süden und Nordwesten der Schweiz fest.