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Diversifikation auf allen Ebenen

Für Alex Gitnik, Client Portfolio Manager bei Neuberger Berman, zählt im aktuellen Fixed Income-Umfeld vor allem der Faktor Diversifikation.

Alex Gitnik

Man braucht keinen Propheten, um nach rund 30 Jahren fallender Zinsen an den weltweiten Anleihemärkten die These aufstellen zu können, dass der Rückenwind für die Anleger allmählich nachlassen könnte. Auch Alex Gitnik, Client Portfolio Manager bei Neuberger Berman, sieht für die kommenden Jahre diesbezüglich eher dunkle Wolken für Investoren in traditionelle Fixed-Income-Strategien aufziehen: „Viel Rückenwind wird es in den nächsten Jahren hier nicht geben, eher im Gegenteil. Steigende Zinsen und volatile Credit Spreads dürften so manche Anleger effektiv Geld kosten.“

Be Diversified
Gitnik setzt daher vor allem auf den Faktor Diversifikation. Im Neuberger Berman Global Bond Absolute Return Strategy setzt er dabei auf eine breite Basis an Credit- und Spread-Themen und auch geographisch sowie auf der Währungsseite auf eine entsprechende Streuung. „Durch die breite Diversifikation erhalten wir einen deutlichen Benefit bei der Volatilität des Portfolios“, so Gitnik. „Es lässt uns und unsere Anleger deutlich ruhiger schlafen.“

Neue Wege für Renditen
Doch alleine aus der Diversifikation entsteht noch keine Rendite für Anleger. Gitnik analysiert mit seinem Team daher derzeit alle Assetklassen, die einen Pick-up bei der Portfoliorendite versprechen. Interessant schätzt er derzeit beispielsweise das Thema „Corporate Hybrid Debt“ ein. „Wir sprechen hier hauptsächlich über Investment Grade geratete in Euro denomierte Bonds, die im Schnitt eine Rendite von über 4% versprechen. In der Kapitalrangstruktur stehen diese Anleihen direkt hinter Senior Debt, haben also ein sehr gut kalkulierbares Ausfallrisiko.“ Der Markt, so Gitnik, habe dazu in den letzten Jahren deutlich an Reife gewonnen. „Mittlerweile sprechen wir über ein Marktvolumen von über 150 Mrd. Euro.“

Auch das Thema „China Bonds“ bietet seiner Ansicht nach eine gute Möglichkeit, die Portfoliorendite bei gleichzeitiger Diversifikation zu verbessern. „China als Volkswirtschaft zeigt gegenüber Ländern wie den USA oder insbesondere auch Japan ein vernünftiges Maß an Staatsverschuldung und bietet gleichzeitig mit einer Rendite bei den 10-jährigen Staatsanleihen von rund 3,5% p.a. einen deutlichen Pick-up. Gleichzeitig zeigen China Bonds bei der Korrelation zu verschiedenen Aktien- und auch Fixed Income Assetklassen sehr niedrige Werte, sie helfen uns also auch bei der Diversifikation des Portfolios.“

Relative Value
Eine große Rolle spielen bei Gitniks Investmentüberlegungen derzeit auch Relative Value Opportunitäten. „Interessant ist beispielsweise der Trade European High Yield Spread vs. US High Yield Spread. Trotz eines durchschnittlich besseren Kreditratings liegt der Spread bei European High Yield derzeit über dem Spread in den USA. Das sind Opportunitäten die wir konkret suchen.“ Ein weiteres Beispiel ist für Gitnik der Spread im Bereich Emerging Markets Hard Currency. „Das erste Mal seit dem Jahr 2005 nähern sich die Spreads bei EM Hard Currency den US High Yield Spreads an. Dies trotz dem spürbar besseren Kreditrating. Für uns eine klare Relative Value Chance.“

Dynamische und flexible Portfoliosteuerung
Am Ende, so betont Gitnik, sei vor allem auch eine dynamische Portfoliosteuerung entscheidend: „Sie können sich heute keine dauerhaften Neigungen zu einzelnen Themen und Assetklassen mehr leisten. Entsprechend dynamisch steuern wir auch unseren Fonds bzw. die darin beinhalteten Risikokomponenten wie Zinsen, Inflation, Spreads und Fremdwährungsexposure.“ Auch beim Thema Duration kennt Gitnik angesichts der drohenden Zinswende derzeit keine Kompromisse: „Wir liegen hier – vor allem getrieben durch steigende Zinsen in den USA – insgesamt klar im negativen Bereich.“