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E&Y-Studie: Volldienstleistende Spezialisten gesucht

Ernst & Young-Immobilien-Asset Management-Studie zeigt Anstieg der Nachfrage nach Spezialisten und gesteigerte Akquisitionstätigkeit.

Die Kunden wollen Spezialisten, die ein Gesamtportfolio betreuen können, und Asset Manager können nicht organisch wachsen. Soweit die Kurzzusammenfassung der Ergebnisse der jüngsten Real Estate Asset Management-Studie von Ernst & Young.

Einer der Teilnehmer, die insgesamt knapp 174 Mrd. Euro verwalten, formulierte es folgendermaßen: „Zunehmend nachgefragte Spezialisierungen stehen im Widerspruch zur Betreuung vollständiger, teilweise heterogener Immobilienportfolios.“

Diese Aussage wird durch die Ergebnisse der Befragung teilweise untermauert: Dem Statement, dass der Spezialisierungsgrad von Asset Management-Dienstleistungen nach Nutzungsklassen zunehmen wird, stimmte eine deutliche Mehrheit (83%) voll oder eher zu.

Dass die separate Vergabe von Leistungen für Einzelobjekte statt für ganze Portfolios ansteigen wird, davon sind genauso viele Befragte (je 11%) vollständig wie auch gar nicht überzeugt. Die „eher“-Zweifler haben leichtes Übergewicht.

Sehr heterogen zeigt sich das Bild auch bei der Frage, ob sich Anbieter mit einem breiten Leistungsspektrum („vom Facility- bis zum Investment-Management“) durchsetzen werden können: 32% stimmten voll zu, 26% eher, 29% eher nicht und 13% gar nicht.

Am Anbietermarkt zeichnet sich unterdessen eine Fortsetzung der Konsolidierung durch Zukäufe ab, obwohl das eigentlich gegen das Wachstumsverständnis der Branche geht.

In der Umfrage werteten die Anbieter organisches Wachstum im Durchschnitt mit einer Note von 4,2 – wobei 5 „sehr wichtig“ bedeutet. Zukäufe hingegen, wurden nur mit 2,6 eingestuft.

Die Realität sieht hingegen etwas anders aus: Im vergangenen Jahr hatte ein Viertel der befragten Unternehmen Zukäufe getätigt und rund ein Drittel hatte selbst ein Übernahmeangebot bekommen.

Auch die Gesamtzahl der Befragten geht mit überwiegender Mehrheit (84%) sicher bis eher davon aus, dass die Zahl von Fusionen und Übernahmen im Bereich des Immobilien-Asset Management weiter ansteigen wird.

Ein Teilnehmer sagte: „Wir erwarten eine Konsolidierung des Asset-Management-Marktes hin zu wenigen großen Anbietern und integriertes Dienstleistungsangebot (Volldienstleister) bis hin zu Strukturierungslösungen.“

Die Diskrepanz zwischen der gefühlten Wichtigkeit von organischem Wachstum und der Marktrealität führen 77% der Befragten auf fehlende Anlagemöglichkeiten und weitere 63% auf fehlende Ressourcen zurück.

Laut Ernst & Young wird die Bedeutung von externen Beratern „generell als weniger wichtig“ eingestuft. Ihre Rolle „scheint jedoch unterschätzt, da sie bei der Erreichung von Wachstumszielen helfen können“.

Für die Studie wurden im Frühjahr 45 Teilnehmer befragt, zu deren Hauptkundengruppen vor allem Immobilienfonds (71%), Versicherungen und Vorsorgeeinrichtungen (55%) sowie Private Equity-Häuser (45%) zählen.

Von den 174 Mrd. Euro Gesamtvolumen werden knapp über 80% in Deutschland veranlagt.

Die Branchenverteilung entspricht einem eher klassischen Portfolio mit 41% Büro, 29% Handel, 12% Logistik/Industrie, aber nur 8% Wohnen.