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Gastbeitrag: Bitcoin – mit 1% Allokation spielt Krypto seine Stärken bei Diversifikation aus

Digitale Vermögenswerte sind zu einem wichtigen Instrument der Diversifikation geworden. Empirische Daten anhand des Beispiels von Bitcoin zeigen, dass sich mit nur 1% Allokation die Portfoliocharakteristika deutlich verbessern lassen. Auch regulatorisch öffnen sich Asset Managern die Türen, um hier einen Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen.

Yves Choueifaty

Christophe Röhri

Um es mit Milton Friedman zu sagen: „Inflation ist nicht einfach der Anstieg der Preise, sondern das Scheitern des Geldes, wenn die Geldmenge schneller als die Produktion steigt.“

Gemeint ist der Verlust an Kaufkraft in einem Fiat-Geld-System, das an seine Grenzen kommt, wenn Inflation nicht wirksam bekämpft wird. Bitcoin als Krypto Asset bietet insofern ein attraktives Wertangebot, da es mit einer festen Obergrenze von 21 Millionen Einheiten keinem Inflationsdruck unterliegen kann. Bitcoin ist zudem durch einen Algorithmus digital geschützt, unveränderbar, dezentralisiert und wird von Peer zu Peer gehandelt.

15 Jahre nach der Ausgabe des ersten Bitcoins hat das Konzept seinen Weg in die Kapitalanlage gefunden. Mit MiCAR und Baseler Standard geben die europäischen Aufsichtsbehörden der Finanzindustrie seit diesem Jahr Leitplanken vor, um den Zugang auch für innovative, digitale Vermögenswerte zu erleichtern. Gleichzeitig riskieren manche Zentralbanken, ihre ursprünglichen Aufgaben zu vernachlässigen, indem sie heutzutage zusätzliche Aufgaben übernehmen, die über die Wahrung der Preisstabilität hinausgehen, wie die Verteidigung des Bankensystems oder die Unterstützung verschuldeter Staaten.

Unabhängig davon, wie Anleger darüber denken, bleibt es für die treuhänderische Verwaltung von Vermögen das oberste Ziel, eine angemessene inflationsbereinigte Rendite zu schaffen.

Digitale Werte als alternative Vermögensklasse machen in einem Umfeld Sinn, in welchem traditionelle 60/40er Aufteilungen gegen höhere Inflation, höhere Zinsen und erhöhte Volatilität zu kämpfen haben. Risikobewusste Anleger können in Mulit-Asset-Portfolios mit einer Allokation von nur 1% in Krypto Assets die Gewichtung ihrer Portfoliorisiken verändern und so ihr Sharpe Ratio verbessern. Anhand empirischer Daten lässt sich der Nutzen am Beispiel von Bitcoin gut zeigen.

1% Krypto verbessert spürbar die Portfolio-Charakteristika
Wie in der untenstehenden Tabelle veranschaulicht, betrug die annualisierte Performance von Bitcoin in den letzten fünf Jahren fast 80%, obwohl dieser Zeitraum auch Perioden mit extremen Rückgängen beinhaltet. Diese Wertsteigerung entspricht etwa fünf- oder sechsmal so viel wie die der wichtigsten Aktienindizes im selben Zeitraum: 16% für den S&P 500 oder 12% für den CAC 40 mit reinvestierten Nettodividenden.



Obwohl Bitcoin ein extrem volatiler Vermögenswert ist, ist er auch extrem diversifizierend.

Tatsächlich ist die historische Korrelation von Bitcoin seit 2014 mit jeder traditionellen Anlageklasse (Aktien, Anleihen, Währungen, Gold) oder alternativen Anlageklasse (Hedgefonds) statistisch nicht signifikant von Null verschieden. Bitcoin ist daher ein hervorragender Kandidat für die Aufnahme in ein diversifiziertes Portfolio.

In Bezug auf die Wertentwicklung hätte die Beimischung von nur 1% Bitcoin zu einem "traditionellen" diversifizierten 60/40-Portfolio (60% Aktien, 40% Anleihen) die Performance in den letzten fünf Jahren um 0,70% pro Jahr verbessert.



In Bezug auf das Risiko wäre die Volatilität des diversifizierten Portfolios mit 1% Bitcoin trotz der hohen Volatilität von Bitcoin nur geringfügig niedriger gewesen als die eines Portfolios ohne Bitcoin.

„Diversification is the only free lunch in investing”, sagte Harry Markowitz, der am 23. Juni im Alter von 95 Jahren verstorbene Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Diese Erkenntnis ist bis heute unwiderlegt.

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*) Yves Choueifaty, CEO, und Christophe Röhri, CIO, Tobam