Foundation | Welcome

Menu


Gastbeitrag: Tore, Transfers und Top-Renditen

Das Fenster für Spielerwechsel im europäischen Profifußball ist geöffnet und das Transfervolumen bewegt sich weiter in Richtung Vor-Corona-Niveau. Wie Anleger mit der Finanzierung von Transferforderungen am Wachstumsmarkt Fußball teilhaben können und was das Anlagesegment interessant macht…

Stephan Schnippe

Wer kommt, wer bleibt, wer geht? Nachdem das Transferfenster in der englischen Premier League bereits seit dem 10. Juni geöffnet ist, hat die offizielle Zeit für Spielerwechsel am 1. Juli auch in den anderen großen europäischen Fußballigen begonnen. Die bisherigen Transferaktivitäten zeigen: Der Profifußball hat die Corona-Pandemie überstanden und ist wirtschaftlich auf dem Weg zu alter Stärke. Zum Stand 1. Juli lag das Gesamtvolumen der realisierten Transfers zwar noch 30% unter dem Wert aus dem Rekordsommer 2019 zu diesem Zeitpunkt – allerdings bereits 60% über dem Volumen im Vorjahr. Bei der Anzahl der Transfers in zweistelliger Millionenhöhe steht ebenfalls ein Plus von 60% im Jahresvergleich zu Buche.

Dazu einige Beispiele: Bayern München hat Sadio Mané laut Branchenportal transfermarkt.de für 32 Mio. Euro vom FC Liverpool verpflichtet. Dieser wiederum hat Darwin Nunez für 75 Mio. Euro von Benfica Lissabon losgeeist. Betrachtet man dazu noch die Transfers von Erling Haaland für 60 Mio. Euro von Borussia Dortmund zu Manchester City, von Rapinha, für den der FC Barcelona an Leeds United 58 Mio. Euro überweist oder auch den Wechsel von Aurélien Tchouameni für 80 Mio. Euro von der AS Monaco zu Real Madrid, wird deutlich: Die Coronakrise war eine Delle für den Profifußball, konnte den positiven Trend aber nicht nachhaltig beschädigen.

Institutionelle Investoren können sich am Wachstumsmarkt Fußball beteiligen – beispielsweise über die Finanzierung von Transferforderungen, dem Geschäft der Score Capital AG.

Bei millionenschweren Spielerwechseln ist es üblich, dass sich die beteiligten Vereine auf Ratenzahlungen über einen längeren Zeitraum einigen. Meist liegt es jedoch im Interesse der abgebenden Partei, kurzfristig über die gesamte Summe verfügen und sie wiederum für Investitionen nutzen zu können. Dabei kommt Score Capital ins Spiel: Wir erwerben die Forderungen und stellen den Vereinen das Kapital zu entsprechenden Zinsen zur Verfügung. Dabei liegt der Schwerpunkt auf europäischen Top-Clubs, also Champions-League beziehungsweise Europa-League-Teilnehmern aus den fünf großen europäischen Fußballigen: der englischen Premier League, der Ligue 1 aus Frankreich, der spanischen La Liga und der italienischen Serie A sowie der Bundesliga.

Wirtschaftszweig Profifußball
Dabei ist wichtig, dass es sich beim Profifußball um einen professionellen Wirtschaftszweig handelt. Auf dem Platz geht es um Tore und Emotionen, dafür lieben die Fans ihren Sport. Hinter den Akteuren auf dem Feld stehen aber Strukturen vergleichbar mit denen eines mittelständischen Unternehmens – mit Presse-, Marketing- und natürlich Finanzabteilung. Das verdeutlicht der Wirtschaftsreport 2022 der Deutschen Fußball Liga (DFL). Diesem zufolge setzten die Vereine der beiden höchsten deutschen Spielklassen selbst in der coronageplagten Saison 2021/2022 zusammen rund 4 Mrd. Euro um. Zum Vergleich: In der Vor-Corona-Saison 2018/2019 waren es 4,02 Mrd. Euro allein in der ersten Liga und der 15. Umsatzrekord in Folge. Zusammen mit den Vereinen in der zweiten Liga belief sich der Umsatz auf 4,8 Mrd. Euro.



Natürlich hat die Pandemie mit all ihren negativen Konsequenzen Löcher in die Bilanzen der Profivereine geschlagen. Damit war die Zeit auch aus Anlegersicht ein Stresstest für den Fußball. Und den hat er mit Bravour bestanden, wie beispielsweise ein Blick in unser Portfolio zeigt: Im vergangenen Jahr gab es bei 70 fälligen Einzelforderungen im Gesamtwert von rund 180 Mio. Euro keinerlei Ausfälle; lediglich bei vier von ihnen verzögerte sich die Zahlung um wenige Tage. Dazu trägt auch unser hauseigenes, gemeinsam mit Creditreform entwickeltes Fußball-Bilanzrating bei: Wir unterziehen sämtliche potenzielle Investitionen einer umfassenden quantitativen Analyse. Dabei ist hilfreich, dass sich die Einnahmen und Ausgaben der Profivereine relativ gut prognostizieren lassen. Was kostet das Stadion? Wie werden die Zuschauereinnahmen ausfallen und wie hoch sind die Spielergehälter? Die Antworten auf diese Fragen lassen sich vergleichsweise gut abschätzen, wenn nicht unvorhersehbare Ereignisse wie die Pandemie einen Strich durch die Rechnung machen.

Corona nur eine Delle, keine Trendwende
Vom Ende der Lockdowns und Geisterspiele dürften die Vereine in finanzieller Hinsicht massiv profitieren, denn mit den Zuschauern in die Stadien kehrt auch ein wesentlicher Teil der Umsätze in die Bücher zurück. Schätzungsweise 25 bis 30% büßten die Vereine durch die leeren Arenen und damit ausbleibende Ticket-, Catering- und Merchandising-Einnahmen sowie fehlende Transfereinnahmen ein. Diese fließen seit Frühjahr dieses Jahres wieder, die Auslastung der Stadien bewegt sich auf Vor-Corona-Niveau. Das Transfergeschehen zieht wie beschrieben spürbar an.

Dazu trägt bei, dass bei den TV-Einnahmen, die sich aus den internationalen sowie nationalen TV-Verträgen ergeben, ebenfalls keine Durststrecke in Sicht ist: Sämtliche großen europäischen Ligen haben jüngst neue nationale TV-Verträge abgeschlossen. Abgesehen von Frankreich liegen die Einnahmen daraus nahe oder sogar über dem Rekordniveau der ausgelaufenen Verträge.

Mit Erlösen von 3,4 Mrd. GBP pro Saison aus der nationalen und internationalen Vermarktung ist die Premier League weiterhin absoluter Spitzenreiter bei den TV-Einnahmen. In Spanien, Deutschland und Italien liegen die Gesamt-TV-Einnahmen pro Saison zwischen einer und 1,5 Mrd. Euro, in Frankreich sind es rund 700 Mio. Euro. In allen fünf europäischen Top-Ligen besteht bezüglich der TV-Einnahmen Einkommenssicherheit bis zum Sommer 2024, in England, Spanien und Deutschland sogar bis 2025. Der Abschluss der neuen TV-Verträge auf annähernd Rekordniveau unterstreicht den hohen Medienwert des Produktes Fußball.

Unterschiedliche Beteiligungsmodelle für Investoren
Mit einem entsprechenden Investment können institutionelle Investoren am Wachstumsmarkt Fußball teilhaben und sich gleichzeitig gegen steigende Marktzinsen absichern: Durch die vergleichsweise geringe Forderungslaufzeit von in der Regel 15 bis 18 Monaten ist das Zinsänderungsrisiko gering. Zu diesem Zweck haben wir Mitte vergangenen Jahres einen Kreditfonds für Forderungen im Fußballbereich kreiert und damit für zwei Premieren gesorgt: Zum einen wurde erstmals ein solches Anlageprodukt in Deutschland aufgelegt, zum anderen mit Schwerpunkt auf einer komplett neuen Anlageklasse. Durch dieses von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwachte Vehikel können Investoren in eine breite Palette an Forderungen investieren. Zwar ist dieser Fonds bereits geschlossen, derzeit konzipieren wir aber unseren zweiten Kreditfonds.

Eine weitere Möglichkeit für ein Engagement bietet unsere Anleihe, die sich aktuell in der Zweitplatzierung befindet. Darüber hinaus haben Investoren mit größeren Anlagevolumina noch die Möglichkeit, sich per Direktinvestment gezielt an einzelnen Forderungen unseres Hauses zu beteiligen.

---
*) Stephan Schnippe, CEO der Score Capital AG