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GSAM Versicherungsstudie signalisiert deutlichen Stimmungsumschwung

Goldman Sachs Asset Management (GSAM) hat die Ergebnisse seiner jährlichen Versicherungsstudie mit dem Titel „A Reversal in Expectations“ veröffentlicht. An der Umfrage nahm eine Rekordzahl von über 300 CIOs und CFOs globaler Versicherungsunternehmen teil, die ein Bilanzvermögen von mehr als 10 Billionen US-Dollar beziehungsweise 40% des weltweiten Branchenvermögens repräsentieren.

Volker Anger

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich in der Versicherungsbranche eine bemerkenswerte Wende vollzogen hat. Nur noch ein Drittel der Versicherer ist überzeugt, dass wir uns in der Spätphase des Kreditzyklus befinden, verglichen mit 75% der Teilnehmer im Vorjahr.

Damit überwiegt die Ansicht, dass sich die aktuelle weltweite Erholungsphase verlängert hat. Die Versicherungsunternehmen geben sich zwar aufgrund der politischen Unsicherheit und des Niedrigzinsumfeldes zurückhaltend, sind jedoch eindeutig optimistischer als in den Befragungen der vergangenen Jahre.

„Die Umfrage deutet ganz klar auf eine positive Einschätzung der Weltwirtschaft sowie eine optimistische Haltung gegenüber steigenden Aktienkursen und Zinsen hin“, so Volker Anger, Leiter der DACH-Region beim Insurance Asset Management von GSAM. „Dieser Optimismus zeigt sich in einer größeren Risikoneigung bei Aktien, weniger liquiden Vermögenswerten und insbesondere bei festverzinslichen Anleihen.“

Obwohl die Einschätzungen der gesamtwirtschaftlichen Lage weitgehend übereinstimmten, kam die diesjährige Umfrage zum gleichen Schluss wie die des Vorjahres: Regionale Unterschiede beeinflussen die Anlageentscheidungen. Da von erhöhten Staatsausgaben ausgegangen wird, rechnet fast ein Drittel der Versicherer in den USA und Europa mit einer Erhöhung ihrer Allokation in Infrastrukturanleihen.

Mehr als die Hälfte (57%) der Versicherungsgesellschaften aus dem asiatisch-pazifischen Raum plant eine Aufstockung in US-Investment-Grade-Unternehmensanleihen. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahreswert von 45%. Zudem sind Versicherer aus den USA und Europa an gewerblichen Hypothekendarlehen interessiert. Dies deutet darauf hin, dass sie in diesem Jahr verstärkte Investitionen in diese Anlageklasse planen.

Weitere Kernaussagen der diesjährigen Versicherungsstudie sind:
*Hauptsorge:
Aufgrund der niedrigen Zinsen und der hohen Aktienbewertungen sorgen sich die Versicherer hauptsächlich darum, angemessene Renditen zu generieren. Das Risiko politischer Ereignisse steht bei ihren gesamtwirtschaftlichen Bedenken dabei an erster Stelle.

*Marktausblick: Die Versicherungsgesellschaften zeigen sich optimistischer bezüglich Zinsen, Aktien und Anleihen. Insbesondere glauben 88 Prozent der Versicherer an eine positive Wertentwicklung des S&P 500 Index in diesem Jahr. Vergangenes Jahr ging mehr als die Hälfte der Versicherungsunternehmen von negativen Renditen aus.

*Anlagechancen: Die Versicherer schätzen die Investmentmöglichkeiten positiver ein. Nur ein Drittel der Befragten rechnet mit schlechteren Anlagechancen, verglichen mit 48% im Jahr 2016.

*Verbesserte Renditen:
Während die Versicherungsgesellschaften sich optimistischer zu ihren Anlageaussichten äußern, planen sie gleichzeitig eine höhere Gewichtung renditestärkerer und weniger liquider Anlageklassen. Dazu zählen unter anderem Private Equity, Unternehmensanleihen von Mittelständlern, Infrastrukturanleihen und Collateralized Loans Obligations (CLOs).

*Portfoliorisiko: Die Versicherer scheinen geneigt, ihr Gesamtrisiko im Portfolio zu erhöhen und ihr Aktien- und Anleiherisiko aufzustocken.

*Kapitalisierung: Die Kapitalausstattung stellt für die Branche kein Problem dar. Über 90% der Befragten sind überzeugt, dass die Branche bereits ausreichend kapitalisiert oder überkapitalisiert ist.