Die Publikation legt dabei einen Fokus auf das Small- und Mid-Cap (SMID) Segment des europäischen Markts für private Unternehmenskredite, das nach wie vor starkes Wachstum verzeichnet und nach Ansicht von Idinvest noch viele ungenutzte Investmentmöglichkeiten bietet.
Die wesentlichen Erkenntnisse des Leitfadens sind:
*Private Debt füllt eine Lücke in der Unternehmensfinanzierung, die durch den Rückzug der Banken aus dem traditionellen Kredit- und Mezzanine-Geschäft entsteht.
*Die Finanzkrise 2008 brachte Banken neue, risikoorientierte Regulierungsvorschriften, aufgrund derer Banken weniger Kredite vergeben konnten und sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren mussten. Infolge dessen nahm die Popularität von Private Debt zu, der Anteil der Banken am europäischen Kreditmarkt sank von 52% im Jahr 2012 auf 43% im Jahr 2017. Unterdessen wurden auch die Leitlinien für institutionelle Investoren geändert, um Ihnen ein Investment in Private Debt zu ermöglichen und ihnen so Zugang zu Anlagemöglichkeiten zu eröffnen, die bislang ausschließlich Banken vorbehalten waren.
*Deutschland liegt bei der Zahl der Transaktionen 2017 nach Frankreich (85 Transaktionen) an zweiter Stelle (32 Transaktionen) in Kontinentaleuropa. Der bereits reifere Markt in Großbritannien kam auf 80 Transaktionen.
*Private Debt ist in der Allokation institutioneller Investoren in Europa nach wie vor unterrepräsentiert.
*Weil höhere risikoadjustierte Erträge immer schwerer zu erzielen sind, haben die Zuflüsse in Private Debt in den letzten Jahren rasant zugenommen. Dennoch bestehen die Portfolios europäischer institutioneller Investoren lediglich zu durchschnittlich 2% aus Private Debt, in Einzelfällen bei über 5%, während bei US-Investoren Private Debt bis zu 25% ihrer festverzinslichen Anlagen ausmacht.
*Private Debt ist eine valide Alternative zu herkömmlichen festverzinslichen Anlagen.
*Private Debt bietet stabile Erträge, wenn auch bei niedriger Liquidität, die allerdings mit einer Illiquiditätsprämie kompensiert wird. Daher eignet sich die Assetklasse im Rahmen einer Buy-and-Hold-Strategie für Investoren mit mittel- bis langfristigen Verbindlichkeiten. Private Debt wird bei institutionellen Investoren immer beliebter, sei es als Ergänzung zu liquiden Schuldtiteln oder zur Portfoliodiversifikation aufgrund der schwachen Korrelation mit liquiden Papieren. Die Assetklasse profitiert außerdem von attraktiven Kapitalanforderungen unter Solvency II. Zudem ist unter bestimmten Umständen ähnlich wie bei börsennotierten Anleihen die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaffungskosten möglich, falls die Titel bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Dies ist wichtig für die Beurteilung des Risiko-Ertrags-Profils. Ein Großteil der Private Debt-Instrumente – insbesondere im SMID-Markt – verfügt darüber hinaus über Mechanismen zur Begrenzung des Kreditrisikos, darunter Besicherungen, Gläubigerschutzklauseln („Covenants“) und Governance-Mechanismen.
*Das SMID-Segment hat viele Vorteile gegenüber dem Large-Cap-Segment.
*Das untere Segment des Marktes für private Unternehmenskredite ist im Vergleich zum Large-Cap-Markt weniger wettbewerbsintensiv und stärker dezentralisiert. Trotz ihrer geringeren Größe sind die Unternehmen in ihren Nischen oft Marktführer und entsprechend widerstandsfähig. Stabile Beziehungen sind wesentlich für Private Debt-Transaktionen im Small- und Mid-Cap-Segment. Alternative Kreditgeber bauen durch Beratung und enge Zusammenarbeit langfristige Bindungen zu Unternehmen auf. Dabei müssen sie selektiv vorgehen, um die Deals zu finden, die das größte Renditepotenzial bei nachvollziehbarem Risiko versprechen.
*Das Small- und Mid-Cap-Segment ist von Natur aus stabil, wenngleich wenig liquide, weshalb es höhere Spreads über dem Euribor bietet als Kredite an größere Unternehmen. Dank individueller Kreditverträge – mit speziellen Gläubigerschutzklauseln, erhöhten Sorgfaltspflichten und Besicherung – ist es weniger anfällig für Lockerungen der Kreditbedingungen und steigende Verschuldungsgrade als der Gesamtmarkt. Dennoch sollten Small- und Mid-Cap-Investoren die Marktbedingungen, wie häufig auftretende Covenant-Lite-Instrumente, den Verschuldungsgrad, sowie den Rang in der Kapitalstruktur, genau im Auge behalten.
Charles Daulon du Laurens, Partner und Global Head of Investor Relations and Marketing bei Idinvest Partners, erklärte zum Leitfaden: „Idinvest Partners ist seit 2007 im Private Debt-Geschäft aktiv. Wir haben mit dieser Assetklasse erfolgreich die Finanzkrise bewältigt und sind seit jeher unserem Fokus auf kleine und mittelständische Unternehmen treu geblieben. Unter den derzeitigen Marktbedingungen ist dieses Segment so attraktiv wie noch nie und bietet institutionellen Investoren eine tragfähige und wertvolle Alternative zu traditionellen festverzinslichen Anlagen. Da der kontinentaleuropäische Private Debt-Markt weniger reif ist als andere, zögern viele institutionelle Investoren jedoch, Kapital in eine Assetklasse zu transferieren, die für sie noch Neuland ist. Mit unserem Leitfaden wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass sie Vertrauen in diese Anlagemöglichkeit gewinnen.“