Über die nächsten drei Jahre werden die tatsächlichen Renditen aus den Immobilienportfolien niedriger sein als erwartet. Das sagte die Hälfte der 164 institutionellen Investoren aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die von Union Investment Real Estate befragt wurden.

Die Erwartungen verbessern sich über einen 5-Jahres-Zeitraum nur leicht, so der Asset Manager in einer Presseaussendung.

Olaf Janßen, Leiter Real Estate Research bei Union Investment Real Estate in Hamburg, hielt fest, dass mit der jüngsten Entscheidung der EZB zum Quantitative Easing der Druck zur strategischen Neujustierung von Immobilieninvestments noch einmal gestiegen sei.

Trotzdem zeigte die Umfrage keine deutliche Umschichtung zu Investitionen mit höherem Risiko. Core-Segmente in Europa werden dabei noch immer als „sicherer Hafen“ betrachtet.

Zumindest 37% der Befragten überlegen, größere Risiken einzugehen und eine kleinere Gruppe will in Segmente mit höheren Renditen einsteigen, wie etwa Logistik oder Hotel.

Janßen erläuterte, Investoren sehen keine Notwendigkeit für weitere Diversifizierung, solange die Mietsituation für Immobilien in Kerneuropa stabil bleibt.

Anpassungen hin zu ein wenig mehr Risiko werden innerhalb der Core-Range vorgenommen, indem man verkürzte Mietvertragslaufzeiten akzeptiert, sowie geringere Vorvermietungsquoten.

Rund die Hälfte der Investoren hofft, die Renditen ihrer Portfolien mit einem höheren Anteil an B-Städten und einer Fokussierung auf europäische Kernmärkte zu erhöhen.

Außerdem wollen die meisten Bestandshalter „Marktgelegenheiten“ nutzen, um ihre Portfolien zu restrukturieren und Gewinne mitzunehmen.

Deshalb erwartet Janßen, dass die Umschlaggeschwindigkeit in den Portfolios der europäischen Bestandshalter zulegen wird, weil internationales Kapital derzeit deutlich größere Wagnisse in Europa einzugehen bereit ist als lokales Kapital.