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Immobilien-Update: SEB, Patrizia & Union Investment

SEB muss den offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest auflösen, weil sich zu viele Investoren entschlossen haben, auszusteigen.

Der Fonds, der insgesamt ein Vermögen von 6 Mrd. Euro verwaltet, war einer jener offenen Immobilienfonds (OIF), die nach der Krise eingefroren werden mussten, weil zu viele Abgänge die Liquiditätspuffer abgeschmolzen hatten.

Am Dienstag öffnete SEB den Fonds für einen weiteren Handelstag, um zu sehen, ob alle Rückgabewünsche erfüllt werden können.

Es stellte sich jedoch heraus, dass zu viele Investoren aus dem Fonds aussteigen wollten, sodass gemeinsam mit dem Management beschlossen wurde, den Fonds bis 30. April 2017 vollständig aufzulösen.

Erste Auszahlungen sollen bereits im Juni erfolgen und danach in weiteren halbjährlichen Tranchen.

Letzte Woche noch getätigte Verkäufe in Chicago und Singapur steigerten die Liquiditätsquote zwar noch auf über 30%, aber das war am Ende nicht genug.

„Im Wesentlichen ließen sich zwei Gruppen von Verkäufern erkennen: zum einen jene Anleger, deren Anlagehorizont in den vergangenen zwei Jahren ausgelaufen ist und die über ihre Gelder jetzt verfügen müssen, zum anderen stark verunsicherte Anteilinhaber“, so SEB in einer Pressemitteilung.

Das Unternehmen fügte hinzu, dass „die nicht enden wollende Kette schlechter Meldungen aus Wirtschaft und Finanzindustrie sowie das unruhige Fahrwasser, in dem sich die Offenen Immobilienfonds seit über zwei Jahren bewegen, viele Anleger zermürbt habe“ und dies „ so stark, dass sie sich mit Argumenten und Weiterentwicklungen ihrer Anlageform derzeit nicht mehr auseinandersetzen möchten“.


Patrizia
Unterdessen hat die Immobilienfirma Patrizia ihren jüngsten Büroinvestment-Kompass für 2011 vorgelegt, der zeigt, dass sich die Büropreise im vergangenen Jahr von den Fundamentaldaten abgekoppelt haben.

„Preistreiber sind danach nicht mehr wie bisher die Aussichten auf künftige Mietsteigerungen infolge eines erwarteten Beschäftigungszuwachses, sondern vielmehr die aktuelle Mietsituation und Größe des Marktes“, so Patrizia in einer Presseinformation.

Als Beispiele für diese Entwicklung nannte das Unternehmen Berlin und London, wo die Preise um bis zu 10% gestiegen sind, die Zahl der Arbeitsplätze aber nur leicht um 1,4% in Berlin angestiegen sind und in London mit -0.4% sogar leicht rückläufig waren.

Andere Märkte wie München, Budapest oder Lyon, die eine wesentlich deutlichere Verbesserung der Arbeitsmarktsituation zu verzeichnen hatten, seien von den Investoren nicht belohnt worden.

„Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass momentan weniger auf künftige als vielmehr auf aktuelle Mietpreisentwicklungen gesetzt wird“, so Karin Siebels, Leiterin Gewerberesearch bei der PATRIZIA GewerbeInvest KAG.


Union Investment
Tatsächlich hat Union Investment gerade den Kauf der Büro- und Gewerbeimmobilie „Neue Promenade 6“ in Berlin am Hackeschen Markt für seinen DIFA Spezialfonds bekannt gegeben.

Das Gebäude, das ursprünglich 1888 errichtet worden war, wurde 2010 generalsaniert und umfasst 3.140 qm Mietfläche.

Union Investment berichtete dazu, dass das Gebäude voll vermietet sei, unter anderem an die Mercator Stiftung und die European Climate Foundation.

Bei der Transaktion, über deren Kaufpreis nichts bekannt ist, wurde Union Investment vom Makler Immologie in Frankfurt beraten und der private Verkäufer von den Rechtsanwälten HauckSchuchardt, ebenfalls in Frankfurt.