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Immobilieninvestments: Deutsche Institutionelle schauen vorsichtig über Core hinaus

Eine immer größer werdende Zahl von deutschen institutionellen Investoren erweitert das Immobilienportfolio um verstärkt Anlagen außerhalb des heimischen Core-Marktes zu tätigen, der mittlerweile für viele zu teuer geworden ist. Dies bestätigten verschiedene Sprecher bei einer Immobilienkonferenz in Hamburg.

„Über die vergangenen Monate haben sich alle Investoren um Core geschlagen mit sehr aggressivem Pricing und die Investmentwelt konzentriert sich auf diesen Sektor“, erläuterte Frank Pörschke, CEO von Jones Lang LaSalle Deutschland, bei der Handelsblatt Tagung „Immobilienwirtschaft 2013“ in Hamburg.

Solvency II drängt Versicherer weiter in den Core-Bereich, weil Risikoaversion zu geringeren Eigenmittelrückstellungen führt, erläuterte Florian Schoeller, CEO bei Scope Rating.

Pörschke fügte hinzu, dass er „erste Tendenzen“ sehe, hin zu einem erweiterten Interesse unter Investoren, wobei derzeit vor allem Core+-Investments zunehmen. Er erwartet, dass dieser Trend anhalten wird.

Im ersten Quartal 2013 betrug der Anteil von Core-Immobilien im Transaktionsvolumen von Gewerbeobjekten in Deutschland unter 50%, verglichen mit knapp 70% im Jahr 2010. Am stärksten gewachsen ist dabei der Anteil von Core+, der im gleichen Zeitraum von knapp 5% auf 30% angestiegen ist, so Zahlen von Jones Lang LaSalle.

„Man bemerkt, dass bei Core+-Objekten Investoren gewillt sind bei der Lage gewisse Kompromisse einzugehen, aber nicht so sehr bei den Mietverträgen“, so Pörschke.

Er erläuterte, dass das Delta von B-Objekten in B-Lagen „signifikant“ ist und dass ein „erhöhter Risiko-Appetit mit einer Prämie belohnt wird“, wenn man den richtigen Spezialisten mit dem passenden Know-how zur Hand hat.

Im Gespräch mit IPE bestätigte Stephan Bone Winkel, Vorsitzender von Beos, dass institutionelle Investoren sich vermehrt an Spezialisten wenden.

„Als wir unseren ersten Spezialfonds aufgelegt haben, sagten viele Investoren, dass sie nur direkt in deutsche Immobilien investieren wollen“, erläuterte er.

Die Spezialfonds „Beos Corporate Real Estate Fund Germany“ I und II investieren außerhalb des Core-Segments und sind bei institutionellen Investoren auf großes Interesse gestoßen.

<link http: www.institutional-investment.de content am-reports artikel external-link-new-window external link in new>„Der erste ist voll investiert und für den zweiten haben wir 600 Mio. Euro anstatt 400 Mio. Euro eingesammelt“, so Bone-Winkel.

Er ist überzeugt, dass der zweite ebenfalls bald voll investiert sein wird, da außerhalb des Core-Segments noch viele Investmentmöglichkeiten bestehen würden.

Investoren fangen seiner Beobachtung nach an, ihren Ansatz, nur direkt in deutsche Immobilien zu investieren, aufzuweichen.

„Wir schauen uns Objekte an, die sich die Investoren nie selbst angesehen hätten“, erläuterte Bone-Winkel.

Einige neue Objekte dürften zudem bis Jahresende noch aus ehemaligen offenen Immobilienfonds (OIF) auf den Markt kommen, wenn die Zwei-Jahresfrist für deren Auflösung ausläuft.

<link http: www.institutional-investment.de content asset-allocation artikel immobilien-update-pradera-oif-henderson-ivg.html external-link-new-window external link in new>Aber Friedrich Wilhelm Patt, Vize-Präsident des Zentralen Immobilienausschusses (ZIA) glaubt nicht, dass irgendein Fonds, der zurzeit aufgelöst wird, 100% des Buchwertes seiner Immobilien erzielen wird.