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Institutionelle Investoren greifen zunehmend nach Hedgefonds

Im anhaltenden Niedrigzinsumfeld sind vor allem regulierte Hedgefonds im UCITS-Mantel gefragt. Allerdings fordern Investoren mehr Transparenz und qualitative Analyse, so der Tenor beim 4. FERI Hedgefonds Investmenttag in Bad Homburg.

Die institutionellen Investoren haben ihre Zurückhaltung gegenüber der Anlageklasse Hedgefonds endgültig aufgegeben. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des 4. FERI Hedgefonds Investmenttags, zu dem sich Investoren und internationale Portfolio-Manager im Hauptsitz von FERI in Bad Homburg trafen.

„Angesichts des andauernden niedrigen Zinsniveaus greifen institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Versorgungswerke im Moment stärker denn je zu alternativen Anlagen“, erklärte Marcus Storr, Head of Hedge Funds bei FERI.

Waren im vergangenen Jahr zahlreiche Asset Manager noch abwartend bezüglich einer Allokation in Hedgefonds, ist diese Zurückhaltung inzwischen fast verschwunden. Das Volumen der Investitionen in Hedgefonds wuchs sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene signifikant. „Das liegt auch daran, dass das Verständnis für diese Anlageklasse bei institutionellen Investoren in Deutschland deutlich gestiegen ist“, so Storr.

Weltweit waren zum Ende des zweiten Quartals 2015 mehr als 2,9 Billionen US-Dollar in Hedgefonds investiert – so viel wie noch nie zuvor. Alleine zwischen dem ersten und dem zweiten Quartal gab es Mittelzuflüsse von mehr als 21,5 Mrd. US-Dollar.

In Deutschland sei vor allem die Nachfrage nach stärker regulierten UCITS-Fonds noch einmal sprunghaft angestiegen, so Marcus Storr. Einzig bei Offshore-Vehikeln, die beispielsweise in Kreditverbriefungen investieren, herrsche bei Großinvestoren hierzulande trotz ihrer grundsätzlich hohen Investitionsbereitschaft nach wie vor eine gewisse Zurückhaltung. „Dabei ist es gerade in Marktphasen wie diesen unerlässlich, sämtliche Opportunitäten zu nutzen, die der Markt bietet“, so Storr. Nur dann sei es realistisch, die für die Portfolios angestrebte Diversifizierung und Rendite bei einer niedrigen Kostenbelastung zu erreichen.

Dass vor allem institutionelle Investoren angesichts der aktuellen Marktsituation unter Druck geraten, bestätigten beim FERI Hedgefonds Investmenttag auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion. „Pensionskassen brauchen angesichts der Kapitalmarktsituation immer mehr Kreativität und Know-how, um die vereinbarten Rechenzinsen bei noch vertretbaren Risiken zu erwirtschaften“, sagte Georg-Viktor Dax, Mitglied des Vorstandes der Valida Pension AG, Wien. Nach Jahren der expansiven Geldpolitik und einer Inflationierung wichtiger Assetklassen, nicht zuletzt der Anleihen, sei die Erfüllung der Pensionsverpflichtungen die größte Herausforderung.

Im Zuge der jüngsten Marktturbulenzen durch die China-Krise steht auch die Rolle der Hedgefonds in der öffentlichen Diskussion. „Häufig wird der Branche vorgeworfen, eine Mitschuld an volatilen Märkten zu tragen“, erläuterte Storr. Dass bei Hedgefonds die Anlagestrategie vorwiegend durch Computer-Algorithmen gesteuert werde und auch deshalb negative Markttendenzen automatisch verschärft würden, sei jedoch ein Vorurteil. „Hedgefonds sind tendenziell nicht verantwortlich für Abstürze an den Börsen“, so Storr.