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J.P. Morgan Asset Management ist für Europa und Emerging Markets positiv gestimmt

J.P. Morgan Asset Management (JPMAM) veröffentlicht seit rund 30 Jahren die Long-Term Capital Market Assumptions. Im Rahmen der langfristigen Kapitalmarkterwartungen geht der Vermögensverwalter, der das Jahr 2023 mit einem verwalteten Vermögen von 3,4 Billionen US-Dollar beendete, auf die Entwicklungen und Trends an den internationalen Kapitalmärkten ein. Doch um Märkte und zukünftige Trends zu verstehen, sind enorme Investition in Technologie notwendig. Daher tätigt die Gruppe hohe Investitionen in ihre Technologie, die sich jährlich auf 500 Millionen US-Dollar pro Jahr belaufen, sagte George Gatch, globaler CEO von J.P. Morgan Asset Management, auf dem International Media Summit in London im März 2024.

Um das Asset Management effizienter zu gestalten hat der Vermögensverwalter hohe Summen in ein innovatives KI-Tool (SpectrumGPT) investiert. Mit diesem Tool können die Investmentspezialisten auf eine Oberfläche zurückgreifen, die sämtliche Fundamentaldaten und Research-Berichte vereint, die es zu einem börsennotierten Unternehmen bzw. einer Aktie gibt. Dieses Tool soll auch Voreingenommenheit von Analysten zu identifizieren und damit Prognosefehler vermieden werden.

Mit der KI-Anwendung können die Analysten auch auf Jahrzehnte alte Daten zugreifen und quasi per Knopfdruck Unternehmensergebnisse und Research-Notizen analysieren. Der große Gewinner dieses Tools sei der Kunde, weil man ihm dadurch bessere personalisierte Dienstleistungen anbieten kann, ist sich Gatch sicher. Wenn man über die Macht der Technologie und die Innovationen nachdenkt und wie diese die Märkte und die Technologieaktien selbst angetrieben haben, seien diese Auswirkungen auf das Geschäft sehr grundlegend, führte Gatch weiter aus.

Neben der Technologie habe auch die ETF-Branche das Asset Management stark verändert. Dieser Trend werde sich aufgrund der erfolgreichen Income-orientierten ETF-Strukturen weiter fortsetzen, ist sich der globale CEO sicher. „Ich glaube, dass es für Investoren immer noch eine riesige Chance gibt, in aktive ETFs zu investieren. Ich denke, dass wir noch ganz am Anfang stehen“, sagte Gatch.

Als weitere Herausforderungen für die AM-Branche hat Gatch die geopolitischen Unsicherheiten und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft, die differierenden regulatorischen Veränderungen in vielen Regionen dieser Welt, die Kunden-Investitionen schwieriger machen und die unterschiedliche Bewertung (PER) von Technologieaktien im Vergleich zum S&P 500, identifiziert. Allerdings böten die fundamentalen Veränderungen in den Märkten auch Investitionschancen, die JPMAM für ihre Kunden realisieren wolle, fügte Gatch abschließend hinzu.

JPM AM zeigt sich für europäische Aktien optimistisch
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten in Europa traut Karen Ward, Europa-Chefstrategin von JPM AM, europäischen Aktien in diesem Jahr insgesamt eine gute Entwicklung zu. Skeptisch ist sie gegenüber Cash – und Anlagen in Kryptowährungen. Die Chefstrategin geht davon aus, dass die Konjunktur in Europa und den USA wegen der rückläufigen Inflation und der höheren Verbraucherausgaben sich in den kommenden Quartalen beschleunigen dürfte. Ihre positive Einschätzung begründete Ward damit, dass sowohl die USA als auch die europäische Wirtschaft von den massiven staatlichen Ausgabenprogrammen profitierten dürften. Während die USA bereits die im Zusammenhang mit den Inflation Reduction Act veranschlagte Summen weitestgehend ausgegeben hätten, würden europäische Programme wie der Wiederaufbaufonds noch auf Jahre hinaus Investitionen finanzieren. Auch aus dem Grund werde Europa die Wachstumslücke zur US-Wirtschaft zumindest verkleinern können, ist sich Ward sicher.

Bei Aktien sieht sie vor allem Chancen abseits der „Magnificent Seven“. Insbesondere bei Technologiewerten sei es sehr schwierig sei, spezifische Gewinner zu ermitteln. Sie riet daher dazu, stärker in Aktiensegmenten zu diversifizieren, in denen die Bewertungen angemessener seien. Daher könne man von der extremen Streuung der Aktienbewertungen zwischen den großen Tech-Werten und anderen Bereichen des Marktes profitieren. Hinzu komme, dass sich das Gewinnwachstum der Top7-Aktien abschwäche – von 40% auf 27%. Chancen sieht sie insbesondere bei europäischen Aktien, die günstig erscheinen und positiv überraschen könnten. Zudem warnte die EMEA-Chefmarktstrategin, dass Investoren nicht auf der Grundlage eines möglichen Ergebnisses der bevorstehenden US-Wahl handeln sollten.

Emerging Markets nicht nur wegen Tech-Aktien attraktiv
Neben Europa und den USA ist JPMAM auch für die Emerging Markets positiv gestimmt. Wie Emily Whiting, Executive Director, Emerging Markets and Asia Pacific aus dem Aktien-Team auf dem Media Summit betonte, seien Investments in den Schwellenländern vielversprechender als in China. Diese Länder seien vielfach Standorte von einem Großteil der weltweiten Produktion. Daneben dürften ihre Finanzmärkte wahrscheinlich von der Lockerung der globalen Zinssätze profitieren. Tatsächlich erwiesen sich die 18 Schwellenländer ohne China im Jahr 2023 mit einer Gesamtrendite von 10,3% als widerstandsfähig, wobei Faktoren wie Bewertungsänderungen, Währungseffekte, Dividenden und EPS-Wachstum berücksichtigt wurden. Zu den von JPMAM bevorzugten Aktien gehören hier weiterhin Unternehmen mit soliden Bilanzen und geringer Verschuldung. Außerdem sollten sie über eine hohe Anpassungsfähigkeit verfügen und die Fähigkeit besitzen, von neuen Trends zu profitieren.

Obwohl die Schwellenländerportfolios von JPMAM, wie bei den meisten Strategien, auf der Grundlage von Bottom-up-Analysen basieren, präferiert Whiting Investments in Ländern wie Südkorea und Taiwan wegen der hohen Anzahl an Technologiewerten. Indien und die ASEAN-Länder (einschließlich Indonesien, Singapur und Thailand) hingegen seien als Standorte für Produktion- und Lieferketten interessant.