Mit 6,5% beträgt die Immobilienquote europäischer Pensionsfonds nur knapp die Hälfte des optimalen Anteils in der Portfolio-Strukturierung. Dies ist das wesentliche Ergebnis der Studie „Real Estate – How much of their portfolio should European pension funds allocate to real estate“ von JPMorgan Asset Management. Demnach sollte die Quote in einer Range zwischen 10 und 15% liegen.
Die aktuellen Werte in den Portfolios der Anleger schwanken dabei in Europa zwischen 1% (Österreich) und 20% (Italien). Deutsche Pensionsfonds liegen mit einem Anteil von rund 6% knapp unter dem europäischen Durchschnitt. Gegenüber Ländern wie den USA (3,4%) und Japan (<1%) sind europäische Pensionsfonds damit noch relativ hoch in Immobilien investiert, allerdings – so betont JPMorgan, wäre eine höhere Quote durchaus vorteilhaft für die Pensionsfonds. So mache zum Beispiel die hohe Ertragskomponente Immobilieninvestments insbesondere für reife Pensionsfonds, die relativ hohe Abflüsse haben, interessant, unterstreicht Gottfried Hörich, Leiter des institutionellen Vertriebs bei JPMorgan Asset Management in Frankfurt.
Zur Ermittlung der „optimalen“ Immobilienquote wurde von JPMorgan AM im Rahmen der Studie zwei verschiedene Ansätze genutzt, das Kapitalmarkt-Gleichgewichtsmodell und das Asset-Liability-Modell. Im Rahmen des Kapitalmarkt-Gleichgewichtsmodells wurde zunächst die These zugrunde gelegt, dass in effizienten Märkten die Asset-Verteilung im Marktuniversum optimale risikoadjustierte Erträge bringt. Deswegen sollten Investoren ihre Asset Allocation an die Vermögensverteilung im Investmentuniversum angleichen. Auf Basis der Marktdaten von 2002 ergibt sich ein Investmentuniversum von knapp 18 Trio. Euro. Der Anteil der Immobilien daran liegt bei 9,7 %.
Im Rahmen des Asset-Liability-Modells wurde ermittelt, ob die Duration von Immobilien den Verpflichtungen von Pensionsfonds entspricht. Dies ist bekanntlich insbesondere davon abhängig, ob ein Pensionsplan noch relativ jung ist und der Auszahlungsbeginn noch weit entfernt liegt, oder ob es sich um einen relativ reifen Pensionsfonds handelt, der eher kürzere Durationen benötigt. Durchschnittlich sind allerdings die Durationen für einen signifikanten Anteil der Verpflichtungen kompatibel, so dass sich hierbei eine Quote von rund 15% ermitteln lässt. Werden die Ergebnisse aus beiden Modellen zusammengefasst, so ergibt sich eine optimale durchschnittliche Immobilienquote von 10 bis 15%.
INFO:
Genaueres zu Grundlagen und Berechnung finden Sie in der Studie „Real Estate – How much of their portfolio should European pension funds allocate to real estate“. Diese ist bei Annabelle Unger, JPMorgan Asset Management; <link>annabelle.x.unger@jpmorgan.com erhältlich.