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Kommentar: 2014 – Aus der konservativen Anlage-Kuschelecke zu soliden Renditen auf den Aktienmärkten?

Der Dezember war wie jedes Jahr der Monat der Auguren. Was bringt 2014? Glaubt man den Vorhersagen einer bekannten Astrologin, stehen uns große Veränderungen ins Haus. Zwischen Januar und April 2014 gehen Jupiter, Pluto und Uranus eine Verbindung ein. Da Mars jedoch nicht mit im Bunde ist, ist das Aggressionspotential begrenzt, und konstruktive Lösungen werden möglich sein. Sie sagt die Einführung einer neuen Weltwährung in 2014 voraus, die jedweder Währungsspekulation ein Ende setze. Seit ich auf diese Prognose gestoßen bin frage ich mich, ob Jupiter 2014 in Konjunktion mit Maynard Keynes (der bereits 1944 in Bretton Woods die globale Komplementärwährung Bancor vorschlug) steht und aus dem EURO ein GLOBO wird, oder ob sie schlicht mit BitCoins spekuliert.

Ralph Prudent

Im Dezember melden sich nicht nur Astrologen zu Wort, sondern auch die Kapitalmarktspezialisten mit ihren Prognosen für das kommende Jahr. Ohne die Zuhilfenahme von Pendeln, Glaskugeln oder Tarotkarten geben sie in den letzten Handelstagen des Jahres den Investoren Ratschläge für die Positionierung im kommenden Jahr mit auf den Weg. Ihr Motto für 2014 lautet „Mut zum Risiko“. Andernfalls sei, so paradox dies klingen mag, das Risiko des Kapitalverlustes zu hoch, das investierte Geld langsam aber sicher weg. Viele Anleger haben, anders als viele internationale Pendants, bisher zu stark auf die trügerische Sicherheit konservativer Anlagestrategien gesetzt. Sie laufen zunehmend Gefahr, ihr Geld in festverzinslichen Anlagen oder Gold zu verlieren oder lassen es vom Wunsch nach nominalem Gelderhalt peu-a-peu von der Inflation auffressen.

Es braucht kaum hellseherische Fähigkeiten, um eine weiterhin lockere Geldpolitik, gepaart mit niedrigen Zinsen, vorauszusagen. Wer eine über der Inflationsrate liegende Rendite erwirtschaften will, muss selbst bei der Aussicht auf moderat steigende Zinsen die vermeintliche Komfortzone seiner konservativen Anlage-Kuschelecke verlassen und sich den Aktienmärkten zuwenden. 2014 wird zwar wie jedes Jahr auch Schwierigkeiten und Risiken bereithalten, aber die Voraussetzungen sind gut, dass solide Renditen auf den Aktienmärkten erzielt werden können und sich das Verlassen der vermeintlichen Komfortzone lohnt.

Auf keinen Fall sollten Anleger in ihrer Allokation die Wachstumsmärkte aus den Augen verlieren. Zwar haben die Emerging Markets, anders als noch zu Jahresbeginn von vielen prognostiziert, die Anleger in 2013 enttäuscht; die auf breiter Front gen Jahresmitte zurückgegangenen Kurse und konsolidierten Währungen bieten jedoch in einem fundamental unverändert sehr gut aufgestellten Umfeld gute Einstiegsmöglichkeiten.

Das Wachstum in diesen Nationen wird auch künftig höher sein als in den etablierten Ländern, die Bevölkerung ist relativ jung und wächst weiter, der Mittelstand nimmt stetig zu und damit auch die Binnennachfrage, und last but not least korrigieren die Gewinnerwartungen der Unternehmen nach oben. Die aktuelle Lage bietet damit hervorragende Chancen für uns als Stockpicker in der zweiten Entwicklungswelle der aufstrebenden Nationen. Die Kurse an den Wachstumsbörsen werden wieder sehr viel mehr von Fundamentaldaten beeinflusst als von starken Kapitalflüssen.

Da allerdings alte Stories wie Billiglohnfertigung oder Rohstoffexport nicht mehr der Renner sind, führt der Weg fast automatisch in die Growing Markets 2.0. Aktuelle Umfragen zeigen, dass Großanleger, Vermögensverwalter und Family Offices deshalb zunehmend auf der Suche nach interessanten Anlagechancen und vor Allem Renditen abseits des traditionellen Spektrums der 1. Entwicklungswelle in den Wachstumsländern suchen.

Hier spielen die großen Indexschwergewichte, die zudem zunehmend von globalen Treibern abhängig sind und deshalb auch abnehmende Diversifikationswirkung entwickeln, in der Mehrheit keine große Rolle mehr. Gefragt sind die in regionalen Wirtschaftskreisläufen vernetzten Unternehmen, die in besonderer Weise von den sich ändernden Anspruchsstrukturen in den Wachstumsländern selber profitieren und sich von regionalen und globalen Indexentwicklungen abkoppeln: Unternehmen wie die brasilianische Kroton etwa, die im privaten Bildungssektor tätig ist, der weltgrößte Kontaktlinsenhersteller St. Shine Optical, der den chinesischen Markt mit seinen Produkten beliefert oder die indische Yes Bank mit ihren Basis-Finanzdienst- leistungsangeboten für die indische Bevölkerung.

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*) Ralph Prudent, Vertriebsgeschäftsführer institutionelles Geschäft des Asset Managers ÖKOWORLD. Weitere Informationen finden Sie unter <link http: www.oekoworld.com>www.oekoworld.com.