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Kommentar: Anlagevorsätze für das neue Jahr - Es ist Zeit für einen Frühjahrsputz

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zusammensetzung des Portfolios nach Anlageklassen, also die Asset Allocation, etwa 90% der Unterschiede in der Wertentwicklung erklärt. Die im Dezember ergriffenen Maßnahmen der Federal Reserve sollten für Anleger Anlass genug sein, ihre Portfolios erneut zu überprüfen, die Zusammensetzung anzupassen und ihre Portfolios einem Frühjahrsputz zu unterziehen, um sie auf ein neues Jahr und eine neue Epoche der US-Geldpolitik auszurichten.

Alexis Marinof

Für das Jahr 2016 sollten sich Anleger auf ein Umfeld einstellen, das ganz im Zeichen niedrigen Wachstums, gedämpfter Inflation und maßvoller geldpolitischer Straffung stehen wird („low-and-slow“-Szenario).

Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für die Weltwirtschaft eine mäßige Wachstumsrate von 2,5%, während die Erwartungen im Hinblick auf eine anhaltende wirtschaftspolitische Unterstützung hoch bleiben. Dies macht es gegenwärtig besonders attraktiv, über Aktien vom Wirtschaftswachstum zu profitieren.

Engagements in den breiten Aktienmärkten sind attraktiver geworden, da die Markttrends seit der Finanzkrise im Wesentlichen durch gesamtwirtschaftliche Faktoren bestimmt wurden. So sind Indizes wie der MSCI ACWI (All Country World Index) eine effiziente Form der Anlage, mit der Anleger vom Weltwirtschaftswachstum profitieren und langfristiges Portfoliowachstum sowie eine internationale Diversifizierung erreichen können. Anleger können somit in Aktien weltweit durch eine einzelne Position investieren und ohne gleichzeitig nach günstigen Kaufzeitpunkten für engere Marktsegmente einzeln suchen zu müssen.

Da die Wachstumsdynamik momentan die Aktienmärkte entwickelter Volkswirtschaften favorisiert, sind Indizes wie der MSCI ACWI (der ungefähr zu 85% aus Aktien entwickelter Märkte besteht) ein ideales Instrument, um eine möglichst hohe Wertentwicklung in Aktien entwickelter Kernländer zu erreichen. Gleichzeitig können Anleger mit einem begrenzten Engagement in Aktien der aufstrebenden Volkswirtschaften profitieren, sollten diese zu einer Erholung ansetzen.

Die Bestimmung günstiger Kaufzeitpunkte für Aktien aufstrebender Volkswirtschaften ist bekanntlich schwierig, da der wirtschaftliche Ausblick für diese Länder unsicher bleibt. Markttrends dürften auch weiter von der Wirtschaftspolitik und Wertentwicklung in China bestimmt werden. Sollte sich die Stimmung zum Positiven wenden, dann wird dieses Engagement gegenüber den aufstrebenden Aktienmärkten hiervon profitieren.

Das Navigieren durch den Konjunkturzyklus
Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind in jedem Konjunkturzyklus unterschiedlich, was ebenfalls auf das Ausmaß der über- bzw. unterdurchschnittlichen Entwicklung einzelner Sektoren zutrifft.

Im Allgemeinen werden zinssensible Sektoren in der frühen Phase der Konjunkturerholung am stärksten profitieren. Die Sektoren Gebrauchsgüter und Finanzen profitieren, wenn zuversichtliche Käufer ihre Kreditaufnahme erhöhen, um Autos, Häuser usw. zu kaufen, während die Zinsen auf niedrigem Niveau bleiben. Mit Beschleunigung der Konjunkturerholung legen gewöhnlich die zyklischen Sektoren wie Industrie, Informationstechnologie und Grundstoffe zu, da ihre Umsätze stärker wachsen. Wegen der höheren kurzfristigen Zinsen dürften US-Bankeinlagen attraktivere Erträge abwerfen, was sich mittelfristig allmählich auch in den Gewinnen bemerkbar machen sollte. Auch wenn einige Anleger möglicherweise eine übergewichtete Position in US-Finanzwerten aufweisen, könnte sich ein Engagement in diesem Sektor auch langfristig auszahlen.

Was kommt im neuen Jahr auf die Anleger zu?
Anleger profitieren nach wie vor weltweit von der geldpolitischen Unterstützung. Dazu zählen vor allem der bereits erwähnte moderate Zinserhöhungszyklus der Fed, die zusätzliche quantitative Lockerung der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan, sowie die jüngsten fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen Chinas. All dies bedeutet, dass sich die Märkte wohl auf absehbare Zeit nicht mit einer wirtschaftspolitischen Straffung auseinandersetzen werden müssen. Deshalb ist es für Anleger jetzt an der Zeit, das Portfolio so zu positionieren, dass sie von der kommenden globalen Wachstumsphase profitieren.

Die Volatilität könnte zwar hoch bleiben, doch haben die Anleger auch schon in früheren Zeiten Zinserhöhungsphasen überstanden, indem sie sich auf die Asset Allocation konzentriert und die Zusammensetzung ihrer Portfolios regelmäßig angepasst haben.


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*) Alexis Marinof ist Managing Director von State Street Global Advisors und Geschäftsführer der SPDR ETFs EMEA.