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Kommentar der Woche: Alternative Anlagen – Ein Muss für Institutionelle Investoren

Was waren die 80er und 90 Jahre doch nur für goldene Zeiten. Glaubt man der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion, ging es uns allen damals besser.

Geringere Arbeitslosigkeit, niedrigere Benzin- und Ölpreise, usw. In das Jammern nach den „guten, alten Zeiten“, könnten derzeit auch die Institutionellen Anleger einstimmten. Erinnert sei hier an die 80er Jahre mit Renditeniveaus bei Staatsanleihen im zweistelligen Bereich oder die 90er Jahre mit Aktienrenditen von über 20 % p.a. Heute geht dagegen das Renditeniveau der deutschen Anleihen stark auf die 3 %-Marke zu und am Aktienmarkt ist man froh, wenn die Hauptindices zumindest im positiven Territorium liegen.

So wehmütig der Blick zurück auch sein mag. Letztlich hilft nur der Blick nach vorne und die Anpassung an die neuen Gegebenheiten. Was in Bezug auf die Benzin- und Ölpreise der zunehmende Einsatz von regenerativen Energien wie Wind oder Solar sein kann, das werden für Anleger zunehmend die Asset Klassen im Bereich der Alternativen Anlagen wie Hedge Fonds, Private Equity, Rohstoffe und (je nach Abgrenzung) Immobilien.

Über die Notwendigkeit dieser „neuen“ Asset Klassen muss kaum diskutiert werden. Schließlich drückt bei vielen Institutionellen Anlegern wie z.B. Pensionskassen oder anderen Vorsorgeeinrichtungen stark der Schuh. Rückläufigen Erträgen aus klassischen "Balanced Mandaten" stehen die meist steigenden Verpflichtungen gegenüber. Den Zahlungsempfängern steht schließlich jeden Monat ihre Überweisung zu.

So wundert es auch kaum, dass international bereits deutliche Summen in den „Alternativ Sektor“ verschoben werden. Laut einer Studie der Investment-Consulting-Firma Watson-Wyatt investierten beispielsweise Pensionsfonds weltweit im vergangenen Jahr über 60 Mrd. US-$ in diese Anlageformen. Dabei waren Rohstoffe - auf immer noch niedrigem Niveau - die am stärksten wachsende Asset Klasse: Die Investments sprangen hier von rund fünf auf elf Mrd. US-$. Das gesamte Anlagevermögen der Pensionsfonds in Alternativ-Investments hat damit die Grenze von einer Billion US-$ übersprungen. Rund 500 Mio. US-$ davon sind in Immobilien investiert.

Eher bescheiden dürften die Zahlen dagegen ausfallen, wenn es um die Alternativen Investments im deutschen Markt geht. Noch immer scheinen hier teilweise große Berührungsängste zu bestehen. Dabei können diese Investments nicht nur höhere Einnahmen liefern, sondern schaffen es in der richtigen Allokation auch, das gesamte Portfoliorisiko zu senken, weil sich die Erträge unabhängig bzw. sogar gegenläufig zu traditionellen Asset Klassen wie Aktien oder Anleihen entwickeln.

Mein Fazit ist daher, dass auch oder speziell in Deutschland die Alternativen Anlagen in einer geeigneten Beimischung in das Portfolio eines jeden Investors gehören. Die Asset Management-Gesellschaften sowie auch die entsprechenden Medien müssen hierzu ihren Beitrag leisten, um die offensichtlich noch immer vorhandenen Berührungsängste der Investoren weiter abzubauen. Wir wollen im Rahmen unseres Schwerpunktthemas im Juli „Alternative Investments“ dazu unseren Teil leisten. Den ersten Beitrag finden Sie am kommenden Donnerstag, den 7. Juli zur Asset Klasse „Private Equity“.

Der Kommentar der Woche spiegelt die persönliche Meinung von Frank Schnattinger, Chefredakteur von Institutional Investment, wieder. Er erscheint jeweils Online, auf <link http: www.institutional-investment.de>www.institutional-investment.de. Gerne würde er Ihre Meinung dazu erfahren. Schreiben Sie an f.schnattinger@institutional-investment.de.