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Kommentar Europäische Unternehmensanleihen: Das Inflationsszenario unterstützt

Wenn sich die Spannungen zwischen Russland und der EU nicht weiter verschärfen, sollte sich die konjunkturelle Erholung fortsetzen. In Verbindung mit dem unterstützenden Inflationsszenario und guten Unternehmensnachrichten dürfte dies die Nachfrage nach Unternehmensanleihen weiter stärken.

Thomas Höfer

Rückblick
Trotz der wachsenden Spannungen zwischen Russland und der westlichen Welt, die in der De-Facto-Annexion der Krim gipfelten, setzten die Anleihemärkte die positive Entwicklung der letzten Monate fort, was erneut das gesunde Umfeld für Unternehmensanleihen unterstrich.

In Europa weisen die Wirtschaftsindikatoren auf einen langsamen Aufschwung hin, der sich allmählich von den Kern- auf die Peripherieländer in Südeuropa ausdehnt. Unterstützt wird dies durch die aktuell rückläufigen Inflationsdaten, die es der EZB ermöglichen, an ihrer expansiven Geldpolitik festzuhalten. Darüber hinaus scheint die Konsolidierungspolitik allmählich Früchte zu tragen, was sich in einer Verbesserung der Bonitäten europäischer Peripherieländer zeigt. Diese Faktoren sollten Unternehmensanleihen weiter unterstützen, wozu auch beträgt, dass die Anleiherücknahmen die Neuemissionen derzeit eindeutig übertreffen.

Auf Indexebene brachten Unternehmensanleihen im März ein Plus von 0,41% (+2,35% seit Jahresbeginn), während Finanztitel ein Plus von 0,46% erzielten (+2,27% seit Jahresbeginn). Papiere außerhalb des Finanzsektors legten 0,37% zu (+2,41% seit Jahresbeginn). Insgesamt unterschied sich die Wertentwicklung von Unternehmensanleihen nicht sehr stark von sicheren Anleihen wie deutschen Bundesanleihen, die im März eine positive Rendite von 0,36% aufwiesen (+2,69% seit Jahresbeginn).

Ausblick
Die ökonomischen Indikatoren in den USA lassen einen langsamen aber stetigen Aufschwung erwarten. Das absehbare Ende des harten Winters sollte auch wieder Verbesserungen bei den Arbeitslosen- und den Produktionszahlen bringen. In Europa steht der Aufschwung noch am Anfang.

Wenn sich die Spannungen zwischen Russland und der EU nicht weiter verschärfen, wovon der Markt derzeit ausgeht, sollte sich die konjunkturelle Erholung fortsetzen. Auf mittlere Sicht könnte eine Verbreiterung des Aufschwungs zu einem moderaten aber stetigen Druck auf die Renditen sicherer Anlagen wie Bundesanleihen führen.

Auf Unternehmensebene sind die Bilanzen in guter Verfassung und die Kreditkonditionen wurden in letzter Zeit gelockert. In Verbindung mit dem unterstützenden Inflationsszenario sind dies die Zutaten zu einer anhaltenden Nachfrage nach Unternehmensanleihen.

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*) Thomas Höfer, Head of Financial Credit Europe, Deutsche Asset & Wealth Management
(Kontakt: thomas.hoefer@db.com; bzw. +49 (0)69 910 13190)