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Kommentar Europäische Unternehmensanleihen: Kreditmärkte blicken auf einen starken Oktober

Die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen und geringere politische Risiken in USA und Italien bescherte europäischen Unternehmensanleihen einen positiven Oktober. Die auf absehbare Zeit entgegenkommende Geldpolitik der EZB spricht ebenfalls für eine weiterhin gute Entwicklung auf den Kreditmärkten.

Thomas Höfer

Rückblick
Die Aussicht auf weiterhin dauerhaft niedrige Zinsen sowohl in Europa als auch den USA hat den Euro-Unternehmensanleihen im Oktober einen weiteren positiven Monat beschert.

Dazu kommt, dass zwei wichtige Aspekte, die auf dem Markt für Beunruhigung gesorgt hatten, sich in den vergangen Wochen geklärt haben: Erstens scheiterte der Versuch des ehemaligen italienischen Premierministers Berlusconi, die Regierung durch Entzug der Unterstützung seiner Partei zu stürzen. Zweitens endete der Stillstand der US-Regierung und die Zahlungsunfähigkeit konnte durch das rechtzeitige Zustandekommen einer Vereinbarung über die Anhebung der Schuldenobergrenze vermieden werden. Als Resultate dieser Entwicklungen verzeichneten europäische Unternehmensanleihen die zweitbeste Oktober-Entwicklung seit mehr als zehn Jahren.

Auf Indexebene erwirtschafteten Unternehmensanleihen als Assetklasse eine Performance von 1,14% (plus 2,48% seit Jahresbeginn), Finanzwerte legten um 1,19% (plus 2,97% seit Jahresbeginn) zu. Papiere außerhalb des Finanzsektors erzielten 1,10% (plus 2,10% seit Jahresbeginn). Insgesamt schnitten Kreditmärkte im Oktober viel besser ab als sichere Anlagen wie Bundesanleihen (plus 0,46% auf Monatssicht, minus 0,96% seit Jahresbeginn).


Ausblick
Der sehr niedrige Stand der Inflation und die Entwicklung einiger volkswirtschaftlicher Indikatoren wie dem HVPI lassen auch weiterhin erwarten, dass die Geldpolitik der FED und der EZB expansiv ausgerichtet sein werden. Mittelfristig wird der niedrige Inflationsausblick zusammen mit dem weiterhin mäßigen Wachstum den US-amerikanischen und europäischen Anleihemarkt unterstützen.

Diese Tatsachen und die technischen Marktfaktoren, nämlich das Übergewicht von Rückkäufen gegenüber Neuemissionen, bieten europäischen Unternehmensanleihen weiter Unterstützung.

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*) Thomas Höfer, Head of Financial Credit Europe, Deutsche Asset & Wealth Management
(Kontakt:: thomas.hoefer@db.com; bzw. +49 (69) 71 706 3190)