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Kommentar Europäische Unternehmensanleihen: Markttechnik bleibt günstig

Die jüngsten volkswirtschaftlichen Indikatoren deuten auf einen verbesserten ökonomischen Ausblick hin, insbesondere in der europäischen Peripherie. In Kombination mit einer niedrigen Inflation sowie der Niedrigzinspolitik der EZB dürfte dies europäische Unternehmensanleihen mit stützen.

Thomas Höfer

Rückblick
Der August 2013 sah einen Abverkauf bei europäischen Regierungsanleihen (EGBs) der Kernländer. Das hatte wenig mit Fundamental- faktoren zu tun, sondern war eher eine Markreaktion auf Wirtschaftszahlen und Kommentare der Zentralbanker. Potenziert wurde das Ganze durch geringe Handelsvolumina.

Zu bemerken bleibt, dass sich die Spreads zwischen den Staatsanleihen aus den Peripherie- und den Kernländern wieder deutlich verengten. Volkswirt- schaftliche Daten deuten an, dass die Eurozone die Rezession überwunden hat und im dritten Quartal ein moderates positives Wachstum verzeichnen wird.

Anders als im Vormonat, als die Unsicherheit hinsichtlich des Ausstiegs aus der expansiven Geldpolitik Kreditinvestoren erheblich beeinträchtigte und einen Anstieg von Spreads und Renditen auslöste, blieb die Performance von Unternehmensanleihen im August von Veränderungen der Verzinsung von Staatsanleihen weitestgehend unbeeinflusst.

Die Erträge von Bundesanleihen mit 10 Jahren Laufzeit stiegen im August um 19 Basispunkte, während sich der iBoxx EUR Corp. Bond Index von 109 auf 106 Basispunkte verengte. Dieser Widerstand zeigt sich inmitten verbesserter Wirtschaftsdaten und Indikatoren und unterstreicht die wirtschaftliche Herangehensweise, unabhängig vom Renditeniveau. Dies macht sich auch bei Unternehmensanleihen bemerkbar, bei denen jene mit niedrigeren Ratings im August die besten Ergebnisse erzielten.

Auf Indexebene erwirtschafteten Unternehmensanleihen als Assetklasse eine Performance von minus 0,2% (plus 0,7% seit Jahresbeginn), vorrangige Finanztitel lieferten eine Rendite von ebenfalls minus 0,2% (plus 0,6% seit Jahresanfang) und Papiere außerhalb des Finanzsektors brachten ein Ergebnis von minus 0,3% (plus 0,4% seit Jahresbeginn). Insgesamt war die Performance der Kreditmärkte im Juli deutlich besser als diejenige sicherer Anlagen wie Bundesanleihen (minus 1,0% auf Monatssicht, minus 2,1% seit Jahresbeginn).


Ausblick
Volkswirtschaftliche Indikatoren deuten auf einen verbesserten ökonomischen Ausblick hin, insbesondere in der europäischen Peripherie. Dies sollte zu einem Umfeld mit niedrigem wirtschaftlichem Wachstum für Europa insgesamt führen. In Kombination mit einer niedrigen Inflation sowie einer Europäischen Zentralbank, die weiterhin die Zinsen niedrig halten will, könnte es zu einem insgesamt unterstützenden Szenario für europäische Unternehmensanleihen beitragen. Die Markttechnik für den Unternehmensanleihemarkt bleibt weiterhin günstig.


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*) Thomas Höfer, Co-Head Credit Fixed Income, Deutsche Asset & Wealth Management