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Kommentar: Secured High Yield-Anleihen - hoher Kupon und Besicherung

Festverzinslichen Anleihen sind für institutionelle Investoren unverändert die wichtigste Anlageklasse. Da sie die Herausforderung der Erwirtschaftung von Mindestrenditen bei vertretbaren Risiken meistern müssen, sollten Secured High Yield-Anleihen verstärkt in ihren Fokus geraten. Deren Rendite/Risiko-Profil überzeugt aufgrund hoher Kupons sowie der Besicherung durch Unternehmenswerte.

Holger Krohn

Bei der Betrachtung der Renditeentwicklung über die vergangenen 30 Jahre haben sich die eingegangenen Risiken bei High-Yield-Anleihen gelohnt. Trotz zum Teil heftiger Marktkrisen hat diese Anlageklasse 25 Mal eine positive Rendite geliefert und nie zwei Kalenderjahre in Folge negativ performt. Für Investoren ist das ein untrügliches Zeichen, dass es für eine Anlage im High-Yield-Segment nicht allein entscheidend ist, die richtige Phase im Zyklus zu treffen, sondern es ist vielmehr ein Indiz, Hochzinsanleihen als Renditebringer generell im Portfolio zu berücksichtigen.

Dies natürlich umso mehr, da auf der Suche nach attraktiven Renditen heute nur noch Investoren fündig werden, die ein gewisses Maß an Risikobereitschaft mitbringen. Denn das Dilemma der bonitätsstarken Papiere mit ihren geringen oder gar negativen Kupons ist hinlänglich bekannt. In diesem Umfeld gewinnt die Anlageklasse der Hochzinsanleihen noch einmal zusätzlich an Bedeutung, da High-Yield-Anleihen den Investoren mit entsprechender Risikotoleranz hohe Kupons bieten bei historisch aktienähnlichen Renditen sowie deutlich geringerer Volatilität im Vergleich zu den Aktienmärkten.

In turbulenten Marktsituationen, wie wir sie in diesem Jahr auch schon erlebten, geraten auch High-Yield-Anleihen vorübergehend unter Druck. Denn was die Aktienmärkte bewegt, wirkt sich auch auf die Kurse dieser Anleihen aus. Generell präsentiert sich die Lage auf dem Markt für Hochzinsanleihen jedoch solide. Nach wie vor ist die Quote der Ausfälle im gesamten Markt gering. In unseren bewusst vorsichtigen Schätzungen gehen wir von einer durch Unternehmenskonkurse bedingten Ausfallrate von fünf bis sechs Prozent für den globalen High-Yield-Markt im gesamten Jahr 2016 aus und damit von einem moderaten Wert.

Volumen der besicherten Hochzinsanleihen wächst
Ein Plus für Investoren ist die wachsende Quote besicherter Anleihen im gesamten High-Yield-Universum. Denn die strengeren Vorschriften für Banken (etwa Basel III) führen zu einem merklichen Marktwachstum bei Secured High-Yield-Bonds. Im Jahr 2008 lag ihr Anteil im gesamten Segment der Hochzinsanleihen bei 20%. Aktuell sind es bereits 32%. Das entspricht einem Marktvolumen von etwa 500 Mrd. US-Dollar. Bis zum Jahr 2018 ist mit einem Anteil von 38% zu rechnen, die dann rund 550 Mrd. US-Dollar ausmachen dürften. Für Investoren ist das ein klares Signal, dass der Markt der Secured High Yield-Anleihen über die nötige Liquidität und ein hohes Wachstumspotenzial verfügt.

Die Besonderheit der Secured High Yield-Anleihen liegt im Vergleich zu ihren 'normalen' Pendants darin, dass sie mit Vermögenswerten der Schuldner besichert sind. Das können zum Beispiel Maschinen, Lagerbestände oder Immobilien sein. Diese dienen im Falle eines Konkurses als Pfand, um die Forderungen der Investoren zu erfüllen. Zu dieser Sicherheit gesellt sich eine Extraprämie, die die Erstemittenten besicherter Hochzinsanleihen in der Regel bezahlen.

Denn aufgrund der restriktiven Kreditvergabe der Banken, die erhöhten Eigenkapitalanforderungen nachkommen müssen, beschaffen sich Erstemittenten - meist Unternehmen mit geringerem Schuldnerrating - verstärkt Kapital über Anleiheemissionen im Bereich Secured High Yield. Dafür bieten sie attraktive Kupons inklusive einer Erstemissionsprämie. Die Verbindung von hohem Kupon und Besicherung durch Assets des Emittenten spricht für Secured High Yield-Bonds.

Alternative auch zu Senior Loans
Neben der Attraktivität innerhalb des gesamten High Yield-Segments sind besicherte Hochzinsanleihen auch eine interessante Alternative zu den populäreren Senior Loans, die als Gegenstand ebenso besicherte Kredite an Unternehmen repräsentieren. Allerdings verfügen die Senior Loans über einen variablen Zins, der zwar einen Schutz gegenüber ansteigenden Leitzinsen bietet, jedoch deutlich kleiner ist als bei Secured High Yield-Bonds.

Die Recovery Rate, mit der ein Zeichner von besicherten Hochzinsanleihen bei einem Zahlungsausfall des Schuldners rechnen kann, ist naturgemäß sehr viel höher als bei unbesicherten High Yield-Anleihen und nahe an den Senior Loans. Typischerweise beträgt die Rate bei Senior Loans, die ja vorrangig bedient werden, 65%. Bei nachrangigen, unbesicherten High Yield-Anleihen waren es im Schnitt bisher nur 33%. Für die Secured High Yield-Bonds sehen wir Raten von immerhin 55%.

Das Fazit bei Betrachtung der Rendite/Risiko-Profile aller Anleihegattungen lautet: Secured High Yield-Anleihen stellen aus unserer Perspektive eine der interessanten Anlagemöglichkeiten im Segment Fixed Income dar. Investoren sollten auch angesichts der Zinserhöhungstendenzen besicherte Hochzinsanleihen als Beimischung im Depot in Betracht ziehen, da sie aufgrund des hohen Kupons und der damit verbundenen geringeren Zinssensitivität einen Schutz davor bieten können.

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*) Holger Krohn verantwortet seit Oktober 2014 als Leiter Vertrieb Institutionelle Deutschland bei Swisscanto Asset Management International S.A. in Frankfurt das institutionelle Geschäft und ist für dessen Weiterentwicklung sowie für Akquisition und Betreuung institutioneller Kunden zuständig. Vor seinem Eintritt war er sieben Jahre bei Allianz Global Investors als Senior Relationship Manager für institutionelle Kunden tätig. Krohn schloss das Studium der Betriebswirtschaftslehre 1993 an der Fachhochschule Lüneburg ab (Dipl.-Kaufmann FH).