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Kommentar: Zins- und Liquiditätsrisiken können durch Hochzinsanleihen auf Basis von CDS-Indizes reduziert werden

Institutionelle Investoren stehen in der aktuellen Niedrigzinsphase vor der anhaltenden Herausforderung, ihre Portfolios so risikobewusst wie möglich zu diversifizieren und gleichzeitig eine stetige möglichst attraktive Zielrendite zu erwirtschaften.

Christel Rendu de Lint und Peter Richters

Hochzinsanleihen eignen sich hierfür exzellent als ein Portfoliobaustein: Experten gehen beispielsweise davon aus, dass der weltweite Markt für Hochzinsanleihen bis Ende des Jahres insgesamt etwa zwei Billionen Euro schwer sein wird (Quellle: Merrill Lynch Global High Yield Index). Deutsche Investoren können heute bereits aus einer Vielzahl von High Yield Fonds unterschiedlicher Gesellschaften wählen. High Yield-Fonds sind in deutschen institutionellen Portfolios bereits ein etabliertes Element; die typische Allokation liegt bei bis zu 5%. Globale High Yield Fonds, die oft ausgewählt werden, investieren überwiegend in den US-Markt.

In den vergangenen Monaten sind die Aussichten für die weltweiten Hochzinsmärkte durchwachsen gewesen: In den USA verlief das Wachstum in den ersten beiden Quartalen enttäuschend, Die Eurozone überraschte Anfang 2015 positiv; das Wachstum ist allerdings weiterhin niedrig. Ein derartiges Wirtschaftsumfeld mit niedrigem bis moderatem Wachstum ist für High Yield-Anleihen positiv: Seit 2010 hat das Wachstum in den USA jährlich etwa 2,2% betragen; die Ausfallrate von Hochzinsanleihen lag bei 1,3% und amerikanische High Yield Anleihen haben annualisiert 8,9% rentiert.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die amerikanische Federal Reserve nach sechseinhalb Jahren ihre Zinsen jetzt wieder erhöhen wird – die überwiegende Anzahl der Marktteilnehmer geht davon aus, dass es diesen Monat geschehen wird. Das könnte zu Druck in der Assetklasse der High Yield Bonds führen und, je nach Stress, im Markt zu Liquiditätsengpässen führen. Das würde sich natürlich nachteilig auf die Gesamtfondsentwicklung auswirken. Es lohnt sich daher, sein High Yield-Portfolio zu überprüfen und eine mögliche Anlage in High Yield-Fonds, die in CDS Indizes investieren, zu erwägen. Für diese bestehen die Sorgen um Zins- und Liquiditätsrisiken in wesentlich geringerem Umfang. Weltweit gibt es allerdings nur sehr wenige Anbieter, die Strategien dieser Art anbieten.

Ein Credit Default Swap ist ein Kreditderivat, das die Ausfallrisiken von Krediten oder Anleihen im Freiverkehr (OTC-Handel) handelt. Es waren Banker der JPMorgan Chase Bank in den USA, die im Jahr 1994 den Credit Default Swaps erfanden – ursprünglich als reines Hedging-Instrument zur Risikoabsicherung für mögliche Schuldenausfälle von Unternehmen: Eine Partei zahlt an die Gegenpartei für eine vorgegebene Zahlungsgarantie im Falle eines Zahlungsausfalls.

Es gibt zurzeit zwei CDS-Indizes Arten, sowohl für Benchmarks als auch für Sektoren: CDX und iTraxx; beide werden von der Markit Group, dem einzigen Anbieter in diesem Bereich, aufgelegt. Die CDX Indizes konzentrieren sich auf den US-Markt und Schwellenländer. iTraxx Indizes bilden den Rest der Welt ab. Der Markit CDX North America High Yield Index, beispielsweise, besteht aus 100 gleichgewichteten Einzeltiteln; sein europäisches Pendant ist der Markit iTraxx Europe Crossover Index mit 75 gleichgewichteten Einzeltiteln. Der europäische CDS Index beinhaltet neben EU-Ländern ebenfalls die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island. Zu den bekannten Index-Mitgliedern gehören Alcatel-Lucent, Bombardier, LeviStrauss, Heidelberg Cement und Thyssen-Krupp.

Die Indizes setzen für ihre Emittenten strenge Regeln an: Die CDS Indizes sind sektorenunabhängig aufgestellt, rein nach Liquiditätskriterien – allerdings werden sowohl im US Index als auch im europäischen Pendant keine CDS auf Banken mit abgebildet. Handel ist in US-Dollar und Euro; Coupons werden jedes Quartal im März, Juni, September und Dezember zum 20. eines Monats gezahlt. Historisch wurden CDS als bilaterale Verträge zwischen zwei Parteien vereinbart und ausgezahlt. Um das Counterparty-Risiko auszuschalten, das damit einherging, wurden ab 2009 zentrale Clearing Stellen (Central Counter Parties) eingerichtet, wie etwa ICE Clear Credit. Seit 2013 müssen CDS, die in der US-amerikanischen Jurisdiktion gehandelt werden, rechtlich über die Clearing Stellen gehandelt werden.

Für Investoren liegen die Vorteile klar auf der Hand: Anleger, die in einen High Yield Fonds investieren, der auf CDS-Indizes setzt, gibt es ein geringeres Zins- oder Liquiditätsrisiko. Die Indizes sind extrem liquide und die Wertentwicklung wird täglich abgerechnet. Eine Ausfallrate von 6% ist eingepreist; die aktuelle Ausfallrate am Markt wird hingegen mit etwa 2,5% für die kommenden zwei Jahre berechnet. Fonds, die auf CDS Indizes setzen, bieten für Anleger eine insgesamt niedrigere Total Expense Ratio, da ein umfangreiches Team für die Kreditanalyse, entfällt. Die Investition in die Kreditderivate-Indizes ist zudem günstiger als der Kauf von Anleihen: bei Hochzinsanleihen liegt die Spanne zwischen An- und Verkaufskursen bei rund 1,5 Prozentpunkten, bei den CDS-Indizes bei etwa 0,03 Prozentpunkten.

High Yield Fonds in CDS Indizes müssen das Fondsvolumen nicht in den CDS binden. Dafür hinterlegt der Fonds eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin von rund fünf Prozent. High Yield Fonds, die in CDS Indizes investieren, haben von daher in der Regel viel Bargeld – dieses wird dann in kurzlaufende US- oder europäischen Staatsanleihen angelegt. Die US und Europäischen High Yield CDS Indizes haben seit 2004 die Cash Anleihe Märkte regelmäßig in der Wertentwicklung geschlagen: 10,5% gegenüber 8,7% Rendite, bei einer niedrigeren Volatilität und geringeren Ausschlägen in fallenden Märkten (Drawdowns). Die Outperformance für CDS Indizes während der Finanzkrise lag bei sogar 18,3%.

Der Ausblick für CDS Prämien bleibt für die kommenden Monate stabil. Anleger, die auf High Yield Fonds setzen, die in CDS Indizes investieren, können von daher mit einer soliden Rendite rechnen. Als Beispiel: Der UBAM Global High Yield Solution Fonds von UBP Asset Management ist der 3,5 Mrd. Euro schwere Vorzeigefonds. Das Produkt ist mit fünf Sternen von Morningstar bewertet worden und liegt über ein und drei Jahre im ersten Quartil seiner Vergleichsgruppe. Investoren haben bei einer Anlage in den Fonds Zugang zur attraktiven Rendite bei sehr kurzer Duration und hoher Liquidität.


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*) Christel Rendu de Lint ist Leiterin Fixed Income und Peter Richters Leiter institutionelles Geschäft Zentral-und Nordeuropa bei UBP Asset Management.