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Liquid Alternatives: Mehr Auswahl, mehr Entscheidungen (Teil 2)

In einer Serie von drei Artikeln für IPE Institutional Investment möchten wir eine kurze Einführung in die neue Welt der Liquid Alternatives geben. Im ersten Teil wurden die Vorteile dieser Produkte gegenüber traditionellen Hedgefonds beschrieben, die auch deren raschen Erfolg erklären. In diesem und dem noch folgenden Artikel gehen wir dann auf Fragen zum Portfolioaufbau und zur Managerauswahl im Zusammenhang mit diesen neuen Fonds ein. An dieser Stelle geht es insbesondere darum, welche Entscheidungen Anleger in diesem Zusammenhang treffen müssen.

Christian Puschmann

In unserem <link http: www.institutional-investment.de content asset-allocation artikel external-link-new-window external link in new>ersten Artikel zu Liquid Alternatives haben wir diese neuen Produkte definiert: Es sind Hedgefonds-artige Anlage- und Trading-Strategien, die in registrierte Fondsstrukturen wie US-Investmentfonds oder europäische OGAW-Fonds eingebunden sind. Zudem beschrieben wir, wie ihr rascher Aufstieg in letzter Zeit unter anderem auf ihre Vorteile gegenüber traditionellen Hedgefonds zurückzuführen ist. In diesem Artikel betrachten wir nun die Folgen der Integration von Hedgefonds-Strategien in das Universum der registrierten Fonds und ihres direkten Wettbewerbs mit anderen Absolute-Return-Lösungen.

Füllhorn der Möglichkeiten
Durch diese Entwicklung erweitert sich die Auswahl für die Anleger, was allerdings auch mit Schwierigkeiten verbunden sein kann. Allein unter den Liquid-Alternative-Anlagelösungen stehen den Investoren Single- und Multi-Strategy-Fonds, Single-Manager- oder auch Multi-Strategy/Multi-Manager-Produkte zur Verfügung. Berücksichtigt man noch die Fülle der Multi-Asset-Absolute Return-Produkte sowie die Fonds für die taktische Vermögensallokation und Diversified Growth Funds auf dem Markt, häufen sich die Optionen: Einige dieser Strategien sind Long-only, andere Long/Short, einige investieren in allen Märkten und wieder andere sind auf festverzinsliche Anlagen ausgerichtet. Worin aber bestehen die Stärken und Schwächen dieser verschiedenen Optionen?

Gegenüber der Palette der Long-only-Strategien profitieren die Liquid Alternatives vor allem von der Möglichkeit, Short-Positionen eingehen zu können. Dadurch kann, gegen etwas höhere Gebühren und bei einer leichten Zunahme des operationellen Risikos, das Kapital unter schwierigen Marktbedingungen besser erhalten werden. Dies geht einher mit einer geringeren Korrelation mit traditionellen Anlagen.

Zwei Investment-Ziele – zwei Anlage-Strategien
Bei der Auswahl aus dem Anlageuniversum der Liquid Alternatives muss man zunächst entscheiden, ob man einen Single-Strategy- oder Multi-Strategy-Ansatz verfolgen möchte. Anleger, die ein ergänzendes Portfolio aus alternativen Anlagen aufbauen möchten, das ihr Kernportfolio um spezifische Risiken ergänzt, können sich für Single-Strategy-Lösungen entscheiden, passend zu den zugrundeliegenden Portfoliorisiken. Anleger, die jedoch eine breiter angelegte Absolute-Return-Allokation vornehmen möchten, werden feststellen, dass ein Multi-Strategy-Produkt, das die taktische Allokation über den Zyklus hinweg zulässt, besser für sie geeignet ist.

Die Entwicklungen in der Branche laufen drauf hinaus, diese beiden unterschiedlichen Anforderungen zu erfüllen: Gemäß einer Umfrage von Morningstar und Barron's aus dem Jahr 2014 sind Long/Short Equity, Multi-Alternative und nicht-traditionelle Anleihen die am meisten aufgelegten Produktarten. Long/Short Equity ist die bekannteste Hedgefonds-Strategie und zudem die naheliegendste Möglichkeit, das Risiko-Ertrags-Verhältnis einer Core-Equity-Allokation zu verbessern.

Die nicht-traditionellen Anleihen helfen, ein Fixed-Income- und Kredit-Engagement zu unterhalten, ohne dabei den niedrigen Zinsen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein. Diese Produkte erfüllen klare und spezifische Anforderungen an das Portfolio-Risikomanagement. Die Multi-Alternative-Produkte dagegen tragen den Bedürfnissen jener Investoren Rechnung, die eine breiter angelegte Allokation mit geringem Beta bei Aktien und Anleihen wünschen.


Ein Anleger, der eine „Multi Strategy Liquid Alternatives“-Lösung benötigt, muss zudem entscheiden, ob er auf diese Strategien über einen Single-Manager zugreifen möchte, der die Mittel in internen Fonds anlegt, oder über einen Multi-Manager-Fonds, der die Anlage auf externe Anbieter verteilt.

Eine Multi-Manager-Lösung bietet drei deutliche Vorteile: Sie mindert das Manager-spezifische Risiko und bietet eine zusätzliche Kontrollstufe sowie die Gewissheit, dass der Anleger die Auswahl des Managers an einen Experten auslagert, der die Branche sehr gut kennt. Diese Vorteile müssen gegen die größere Einfachheit und geringeren Kosten abgewogen werden, die normalerweise mit einer „Single-Manager/Multi-Strategy“-Lösung verbunden sind.

Der erste Schritt von vielen
Es wird deutlich, dass die Entscheidung der Anleger, in alternative Anlagen zu investieren, nur die erste von vielen ist. Und durch zusätzliche Auswahlmöglichkeiten steigt natürlich die Komplexität. Der Vorteil besteht aber darin, dass Portfolios aufgebaut werden können, die den Bedürfnissen der Anleger noch besser entsprechen, insbesondere in schwierigen Zeiten der Vermögensallokation. Anspruchsvolle institutionelle Anleger haben nun eine echte Wahl zwischen traditionellen Offshore-Hedgefonds-Strukturen und registrierten Onshore-Liquid-Alternatives-Fonds. Finanzberater und Privatanleger können ihre bestehende Palette von Multi-Asset-Absolute-Return-Produkten nun durch neue Strategien ergänzen. Dank des Aufstiegs der kostengünstigeren und transparenteren Liquid-Alternatives-Produkte kann ein größerer Anlegerpool als je zuvor diese Möglichkeiten zu günstigen Bedingungen nutzen.

Nachdem der Anleger die oben genannten zentralen Entscheidungen getroffen hat, kann er sich der ebenso wichtigen Beurteilung widmen, welche Manager über die richtige Kombination von Hedgefonds-Know-how und regulierter Fondsinfrastruktur verfügen, um ein erfolgreiches Liquid-Alternatives-Produkt anzubieten. Dies ist dann Thema unseres nächsten Artikels.

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*) Christian Puschmann ist Head of Germany and Austria bei Neuberger Berman Europe Ltd.
Fred Ingham ist Head of International Hedge Fund Investments bei Neuberger Berman Alternative Investment Management LLC.

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