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„Liquid Alternatives sind die passende Antwort auf das derzeitige Anlageumfeld“

Börsen auf oder aber nahe ihrer Höchststände auf der einen Seite und teilweise negative Realrenditen in den Anleihemärkten machen Investoren mehr denn je zu schaffen. Können Liquid Alternatives, im speziellen Multi-Strategie/Multi-Manager Hedgefonds-Manager hier helfen? IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit David C. Saunders, Founding Managing Director, K2 Advisors, über die Einsatzmöglichkeiten im aktuellen Marktumfeld und „Lessons learnt“ der Hedgefonds-Branche aus den vergangenen Jahren.

David Saunders

IPE Institutional Investment: Herr Saunders, K2 Advisors hat sich 2012 der Franklin Templeton Gruppe angeschlossen. Was waren die Gründe hierfür?
Saunders: K2 zählt mit über 20 Jahren Erfahrung an den Märkten sowie rund 10 Mrd. US-Dollar Assets under Management im Fund-of-Hedgefund-Business sicher zu den Marktführern. Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt intensiv die Frage gestellt, welcher Partner uns helfen kann unsere Strategien, die sehr stark auch das Thema Risikomanagement beinhalten, global noch mehr unterschiedlichen Investorengruppen zugänglich zu machen. Hier sind wir sehr froh, mit Franklin Templeton eines in vielen Ländern verwurzeltes Traditionshaus gefunden zu haben.

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie Ihre Investmentphilosophie umschreiben, steht letztlich ein Absolute-Return-Gedanke dahinter?
Saunders: Ich mag den Begriff nicht allzu sehr, da er oft für falsche Versprechungen steht. Absolute Return an sich gibt es nicht, es gibt keinen „Free Lunch“ an den Märkten. Unsere Investmentphilosophie ist zwar klar darauf ausgerichtet, Verluste zu vermeiden. Allerdings ist es uns bewusst, dass wir Risiken nehmen müssen, um Erträge erzielen zu können. Hier kommen wir allerdings genau an den zentralen Punkt unseres Investmentphilosophie, dem aktiven Risikomanagement nach dem Motto „ You can’t manage what you can’t see“.

IPE Institutional Investment: Was steht hier genau dahinter?
Saunders: Wir schauen nicht nur auf die Manager, sondern auch im Detail auf die Positionen, die sie eingehen. Diese sind auf den Konten von Franklin Templeton täglich einsehbar. Das ist unabdingbar! Ferner betreiben wir natürlich eine intensive Manager-Due-Dilligence um tatsächlich die besten Manager zu identifizieren. Bei der Auswahl kommt es stark auf eine gemeinsame erfolgreiche Historie an. Im Portfolio betreiben wir dann eine aktive Auswahl, sprich wir gewichten die vier von uns präferierten Hedgefonds-Strategien - Global Macro, Long-Short-Equity, Relative Value und Event Driven – dynamisch auf unterschiedliche Manager. Dies geschieht je nach Marktumfeld.

IPE Institutional Investment: Stichwort Marktumfeld, wie sehen Sie die aktuellen Perspektiven liquide Alternatives?
Saunders: Ich möchte hier gerne aus einer McKinsey Umfrage (McKinsey & Company Alternative Investments Survey 2013/2014; Anmerkung der Redaktion) zitieren, die aufzeigt, dass mehr als drei Viertel der institutionelle Anleger weltweit ihre Quote in Alternative Investments und darunter in liquide Vehikel erhöhen oder zumindest beibehalten wollen. Angesichts des Niedrigzinsumfeldes halte ich dies für einen richtigen und wichtigen Schritt!

IPE Institutional Investment: Was sehen Sie neben der Renditeerwartung als weitere Gründe?
Saunders: Auskömmliche Renditen sind natürlich wichtig, aber Investoren achten bei dieser Art von Fondslösung in erster Linie auf Diversifikation und Korrelationen. Ihnen geht es darum Schwankungen in Ihrem Gesamtportfolio zu minimieren und während heftiger Turbulenzen abzufedern. Wir können mit unserer von traditionellen Assetklassen möglichst unabhängigen Strategie eine wichtige Rolle hierfür übernehmen.


IPE Institutional Investment: Bislang war insbesondere die Fondsstruktur für deutsche Investoren ein Problem bei Hedgefonds bzw. HF-Lösungen…
Saunders: Nicht nur in Deutschland ist dies der Fall. Wir haben deshalb einen UCITS- Multi-Strategie/Multi-Manager-Fonds aufgesetzt, der mit diesen Themen umgeht und entsprechend wichtige Charakteristika wie tägliche Liquidität, absolute Reporting-Transparenz für unser Risikomanagement, Steuertransparenz sowie eine kompetitive Gebührenstruktur aufweist. Wir erheben keine Performancegebühren und die Gesamtkosten in der institutionellen Anteilsklasse sind mit unter 2% recht niedrig.

IPE Institutional Investment: Also keine 2/20-Struktur…
Saunders: Definitiv nicht. Würde es nach mir gehen, sollte diese in der gesamten Alternatives-Branche der Vergangenheit angehören. Wir wollen hier in jedem Fall mit einem kompetitiven Paket an den Start gehen, auch für Investoren die nicht gleich einen deutlich zweistelligen Millionenbetrag investieren wollen oder können.

IPE Institutional Investment: Viele große Investoren bauen ihr Portfolio an Alternative Managern selbst. Sehen Sie dann in erster Linie die zweite und dritte Reihe als Kunden?
Saunders: Ich gebe Ihnen hier grundsätzlich Recht. Gerade für unseren UCITS-Fonds sind kleine bis mittelgroße Investoren ohne eigenes Research im Alternatives-Bereich eine sehr interessante Zielgruppe. Allerdings sehen wir auch bei großen Institutionen in den USA und auch Europa selten große Teams, gerade wenn es um Alternative Investments geht. Wir bieten uns hier als Partner an, gemeinsam mit unserem 30-köpfigen Research-Team passende Lösungen für den Investor zu begleiten. Nur so kann es gelingen, Mehrwert für den Kunden zu generieren.

IPE Institutional Investment: In Deutschland werden insbesondere regulatorische Themen wie Basel II/III als Hemmschuh für Investments in alternative Vehikel wie Hedgefonds genannt. Wie sehen Sie die Diskussion hier?
Saunders: Wir werden von Kundenseite natürlich immer wieder damit konfrontiert. So war dies schließlich einer der Hauptgründe, ein UCITS-Vehikel an den Markt zu bringen, das allen Anfordernissen nach Basel bzw. Solvency und anderen regulatorischen Anforderungen gerecht wird.

IPE Institutional Investment: Letzte Frage, was erwarten Sie 2015 an den Märkten und was bedeutet dies in Folge für Ihre Strategie- bzw. Managerwahl?
Saunders: Die klare Divergenz in der Politik der Notenbanken wird weiterhin gute Möglichkeiten für Investmentmanager bieten. Auf der einen Seite sehen wir klar die US-Notenbank, die dieses Jahr die Zügel in der Zinspolitik anziehen dürfte. Auf der anderen Seite stehen die EZB und die Bank of Japan, die – wie bereits in den letzten Wochen bei der EZB gesehen – weiterhin auf QE setzen werden. Dies auf Strategien bezogen sehen wir Unterstützung für Long-Short Aktienmanager, die auf die Sektoren Gesundheit und Technologie spezialisiert sind sowie für aktivistische Strategien. Ich meine aber auch, dass sich aufgrund der Veränderungen aufsichtsrechtlicher Vorgaben gute Relative-Value Chancen bieten werden. Zudem sollten weiterhin Fusionen und Übernahmen gute Gelegenheiten für Event-Driven-Strategien bieten, während wir angesichts abweichender Zentralbankenpolitik auch künftig mit einem fruchtbaren Anlageumfeld für Global-Macro-Strategien rechnen.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für diese Einblicke.