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Logistik 2.0: Multifunktionalität, Nische in der Nische & Nachfrage aus dem Ausland

Singapurs Staatsfonds kauft deutschen Logistik-Spezialisten, bulwiengesa-Studie ortet „steigende Nachfrage“ und Palmira spricht eigentlich nicht mehr von „Logistik“.

Der europäische Logistikentwickler und Investor in diesem Segment, P3, will bis Ende 2018 sein Portfolio in Deutschland auf 600.000 qm verdoppeln. Mit dem neuem Eigentümer GIC, der Staatsfonds von Singapur, sei man „gut für die nächste Wachstumsphase gerüstet“. Insgesamt hat der Sovereign Wealth Fonds für die 2,4 Mrd. Euro Kaufsumme ein bereits bestehendes europäisches Entwicklungspotential von 1,4 Mio. qm gekauft.

Da ist Platz für viele Logistikzentren, wie jenes, das Panattoni für Amazon nahe der polnischen Stadt Stettin bis nächsten Herbst bauen wird. Es soll 161.500 qm umfassen und ab 2020 in Vollbetrieb gehen.

Laut einer aktuellen Studie von bulwiengesa ist in Deutschland E-Commerce in der Liste der Sektoren, die Logistikimmobilien nachfragen, zwar nur an vierter Stelle, aber er sei der Auslöser eines „langfristigen strukturellen Wandels“ in dem Segment, so Ralf-Peter Koschny, Vorstand der bulwiengesa AG (<link http: www.bulwiengesa.de sites default files bulwiengesa_logistikstudie_2016_de_studie_screen.pdf>Link zur Studie).

Die größten Nutzer von Logistik-Immobilien bleiben in Deutschland Unternehmen aus der Transport- und Logistikbranche gefolgt von der Automobilbranche und Lebensmittel.

„Insgesamt wurden in Deutschland zwischen 2011 und dem zweiten Quartal 2016 knapp 33,2 Mio. qm Logistikfläche umgesetzt. Mit 7,1 Mio. qm ist das Jahr 2015 besonders
dynamisch gewesen“, so bulwiengesa.

Die Nachfrage werde „auch mittel- und langfristig hoch bleiben“, vor allem wegen Megatrends wie Konsum, veränderter Produktion in der Industrie und dem Thema E-Commerce.

Letzteres Segment stellt auch völlig neue Herausforderungen an Logistikimmobilien: „Durch die Standardisierung der Logistikhallen und Veränderungen der Hallenkonstruktion je nach Anforderungen hat sich die Logistikimmobilie bereits schrittweise weiterentwickelt.“

Alexander Hoff, Geschäftsführer Palmira Capital Partners, betonte im Gespräch im IPE Institutional Investment, dass Logistikimmobilien ein „hoch multifunktionales Gut“ sein müssen.

Er selbst spricht eher von „light industry“ als von Logistik, wegen der hohen Spezialisierung, die eigentlich schon eine Nische in der Nische ist.

„Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen wurde dieser Bereich bislang im deutschsprachigen Raum kaum von institutionellen Investoren betrachtet“, so Hoff.

„Vor dem E-Commerce hat sich keiner Gedanken gemacht, wie die Ware in die Regale kommt.“

Seit etwa fünf Jahre „boomt der Markt jedoch extrem“ und es sei „angekommen, dass das eine institutionelle Anlageklasse ist“.

Hoff betont, dass vor allem die Duration für viele Institutionelle gut passt, weil Logistikimmobilien für mehr als 10 Jahre vermietet werden.

Außerdem seien die Mieter oft Unternehmen, die „too big to fail sind“ und nur bei einer „echten Delle in der Konjunktur“ ein Problem hätten.