Foundation | Welcome

Menu


Lusenti-Umfrage: Alternative „Desillusionierung” für Schweizer Pensionskassen

In den Augen der Schweizer Pensionskassen tragen Private Equity- und Hedgefonds beinahe genauso viel Schuld an der Finanzkrise wie die Banken. Das fand die Schweizer Beraterfirma Lusenti in ihrer jüngsten Umfrage heraus.

Die 131 befragten Schweizer Pensionskassen kritisierten sowohl die Aufsichtsbehörden, die Banken aber auch Hedgefonds und Private Equity Anbieter zu wenig reguliert hätten, und diese Finanzdienstleister selbst, die zu viel Risiko eingegangen seien.

Durch die Finanzkrise sei unter den vorwiegend großen Kassen, die insgesamt 167,7 Mrd. CHF (110,7 Mrd. Euro) verwalten, „eine gewisse Desillusionierung“, was alternative Anlagen betrifft, eingetreten, so die Beraterfirma.

Während die meisten befragten Versorgungswerke übereinstimmen, dass eine kurzfristige Änderung der Veranlagung in der derzeitigen Marktsituation nicht zielführend ist, gaben doch einige an, eine Reduktion ihrer alternativen Investitionen in Hedgefonds und Private Equity vornehmen zu wollen. Dafür sieht Lusenti einen gewissen Trend in Richtung mehr indexierter Mandate, sowie einen möglichen Anstieg von Investitionen in Schweizer Immobilien.

Die Umfrage ergab auch, dass im vergangenen Jahr nur Schweizer Anleihen (+4,5%) und Schweizer Immobilien (+5,4%) positiv zur Performance beigetragen haben. Am meisten verloren ausländische Aktien (-43%), Schweizer Aktien (-32%) und ausländische Immobilienfonds (-27%).

Im Allgemeinen lieferten heimische Investitionen über einen längeren Zeitraum die besten Renditen. Über 20 Jahre trugen Schweizer Anleihen 24% zur Gesamtperformance bei, Schweizer Aktien 19%, ausländische Aktien 17% und ausländische Anleihen 15%.

Generell finden die Kassen jedoch, dass weder eine kurzfristige Anpassung der Veranlagungsstrategie oder die Ersetzung einzelner Manager wirklich dazu beiträgt, die Unterdeckung der Fonds zu bekämpfen. Statt dessen wollen die Fonds ihre taktische Verwaltung überarbeiten und mehr Absicherungsmaßnahmen in den Bereichen Aktien, Währung und Zinsen einführen.

Alle Pensionskassen sprachen sich gegen Pensionskürzungen als Sanierungsmaßnahmen aus, aber auch gegen eine generelle Einbeziehung von Rentnern in Sanierungspläne. Die bevorzugte Maßnahme sind zusätzliche Einzahlungen durch die Arbeitgeber. Viele Kassen werden das Altersguthaben niedriger Verzinsen, eine weiter Senkung des Umwandlungssatzes sei jedoch nicht zielführend.