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Marktkommentar: Managed Futures mit schwierigem Start im neuen Jahr

Starke Kursrückgänge an den Aktienmärkten Ende Januar haben die seit Herbst 2013 stabile Aufwärtsphase bei Fonds mit trendfolgendem Ansatz unterbrochen. Nach einem zunächst ereignislosen Jahresbeginn kam es insbesondere in den letzten Handelstagen im Januar in der kurzfristigen Betrachtung zu Trendbrüchen.

Frank Seidel

Diese führten zu spürbar negativen Monatsergebnissen im gesamten Managed Futures-Umfeld. Die in der Morningstar-Kategorie „Europe OE Alt – Systematic Futures“ erfassten Produkte erzielten im Januar durchschnittlich ein Minus von 3,50%. Der viel beachtete Newedge CTA Index, in dem 20 große und bekannte Managed-Futures-Fonds vereint sind, hat den Januar mit einem Minus von 2,37% beendet.

Bei einem trendfolgenden Ansatz werden verschiedene Strategien in unterschiedlichen Zeitfenstern gehandelt. Managed Futures-Strategien waren zuletzt fast ausnahmslos auf steigende Aktienkurse ausgerichtet. Eine kurzfristige Korrektur im Aktienbereich, wie sie Ende Januar zu beobachten war, trifft somit fast alle Substrategien in kürzeren, mittelfristigen und längerfristigen Anlagehorizonten.

Mit Blick auf die Eigenschaften von Managed Futures als Diversifizierer innerhalb von Portfolios wird im aktuellen und zukünftigen Marktumfeld vieles von der Qualität der Algorithmen abhängen, also wie schnell und erfolgreich die einzelnen Systeme reagieren und weitere Verluste begrenzen, bevor sich gegebenenfalls ein Abwärtstrend ausbildet und die Positionierung in den Short-Bereich wechselt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dies und wie dies den unterschiedlichen systematischen Ansätzen gelingen wird.

Alles in allem zeigte der Januar, dass Diversifikation in nicht oder nur gering korrelierende Anlageklassen nach wie vor eine tragende Rolle spielen sollte. Managed Futures-Strategien können durch ihre niedrige Korrelation zu den jeweiligen Märkten eindeutig den Diversifizierern zugerechnet werden. Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres 2014, in dem die verschiedensten Marktverläufe denkbar sind, können Anleger mit Trendfolgefonds in unterschiedlichen Konstellationen profitieren. Bilden sich längere Trends aus, die systematisch darstellbar sind, werden Trendfolger wieder zu alter Stärke finden, egal, ob diese Trends long oder short gerichtet sind.

Auch ein deutlicher Abschwung der Weltwirtschaft, ein Deflationsszenario oder ein starkes Aufflammen der Euro-Krise sind möglich, also Ereignisse, die Aktienindizes deutlich zurückwerfen können. Wenn solche Trends systematisch greifbar sind, werden trendfolgende Fonds mit guten Algorithmen versuchen, daraus Profit zu schlagen und dies in der Regel besser und schneller als mittelmäßige Strategien. Generell verfügen Managed Futures-Strategien in ausgeprägten Baissephasen über ein hohes Absicherungspotenzial.

Gegenüber anderen Absicherungsinstrumenten wie z.B. Puts oder Short-ETFs lassen sich mit Managed Futures Absicherungsstrategien deutlich kostengünstiger darstellen. Sollten die Märkte, ähnlich wie in den vergangenen drei Jahren, weiterhin von wenig ausgeprägten Trends gekennzeichnet sein, dürfte davon auszugehen sein, dass Managed Futures-Strategien mit exzellenten Algorithmen ein Ergebnis nahe der Nulllinie erzielen werden, während es für mittelmäßige Fonds zunehmend schwieriger werden wird, sich im Wettbewerb zu behaupten.

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*) Frank Seidel ist Mitgründer und Leiter Produktmanagement der amandea Vermögensverwaltung AG.

Das Unternehmen betreibt die Finanzportfolioverwaltung für private und institutionelle Mandate sowie das Fondsmanagement bzw. Fundadvisory für Sondervermögen mit den Schwerpunkten Multi-Asset und Alternative Investments. Das Unternehmen ist BaFin-reguliert und hat eine Zulassung nach § 32 Kreditwesengesetz. Im Jahr 2009 hat amandea gemeinsam mit dem Projektpartner Altruid Systems einen UCITS-konformen CTA-Fund initiiert, der mit proprietären, vollautomatischen Handelssystemen im Bereich der Managed Futures anstrebt, unkorrelierte absolute Erträge zu erwirtschaften.