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Nordische Immobilienmärkte: Patrizia sieht keinen negativen Einfluss starker Währungen

Die Währungsaufwertung in den skandinavischen Ländern befinde sich noch immer in einer „überschau- baren Schwankungsbreite“ und sei nichts, worüber man sich bei einer langfristigen Investition Sorgen machen müsste, so die deutsche Immobilienfirma Patrizia.

Seit Jahresbeginn haben sowohl die Schwedische als auch die Norwegische Krone gegenüber dem Euro weiter zugelegt, und Schweden überlegt sogar, den Wechselkurs künstlich zu drücken.

„Es besteht eine gewisse Volatilität bei der Schwedischen und der Norwegischen Krone, aber die ist noch in einer überschaubaren Schwankungs- breite“, erläuterte Martin Lemke, Geschäftsführer der Patrizia GewerbeInvest KAG.


Er glaubt, dass die Schwedische Krone sich bis zum Jahresende wieder auf einem „normalen“ Wechselkurs um die 9 Kronen zu einem Euro bewegen wird.


Bis dann sei Schweden ein sehr guter Verkäufermarkt, während in Norwegen die Situation etwas anders sei, weil die Norwegische Krone nicht so stark zugelegt habe.


„Und im Falle eines Langzeitinvestors wie etwa einem Spezialfonds schrecken mich diese Wechselkurse nicht wirklich“, so Lemke.


Patrizia, die im vergangenen Jahr ein Büro in Stockholm eröffnet haben, hat ihr Geschäftsfeld in Skandinavien über die letzten Jahre ausgebaut.


Karin Siebels, Leiterin Commercial Research bei Patrizia, hielt fest, dass Skandinavien noch großteils ein „closed shop“ sei. Allerdings sehe man, dass ausländische Investoren immer mehr willkommen seien.


Lemke bestätigte, dass „sich die Märkte öffnen“, sagte aber auch, dass sie sich noch immer sehr stark in der Hand von inländischen Investoren befinden.


Tatsächlich werden nur 20% der Transaktionen am Schwedischen Markt von Ausländern durchgeführt, während es im Jahr 2006 noch 50% gewesen seien.


Laut Patrizia ist dies vor allem darauf zurückzuführen, da opportunistische Investoren nicht mehr Skandinavien im Blickfeld hätten und nur mehr Langzeitinvestoren wie deutsche Spezialfonds weiter Interesse zeigen.


„Vor allem kleinere Pensionsfonds bevorzugen die Heimatmärkte, weil sie sich mit ausländischen Immobilieninvestitionen in den 1980er-Jahren die Finger verbrannt haben“, erläuterte Rikke Lykke, die jüngst von Patrizia zur Leiterin des Nordic Business ernannt worden war. „Wenn sie außerhalb der Heimatmärkte investieren, dann nur in Co-Investitionen, um nicht den gleichen Fehler wieder zu begehen“, ergänzte sie.


Laut Henrik Österberg, der die Patrizia Niederlassung in Stockholm leitet, werden Joint Ventures und Club Deals in Schweden immer häufiger.


Zu den Beispielen aus den letzten Jahren gehört die Zusammenarbeit zwischen dem Versicherer Alecta und der Lebensmittelkette ICA, die seit 2010 zusammen Geschäfte errichten. Oder auch der Schwedische Reservefonds AP4, und die Versicherer Folksam, Alecta, Kapan, Ikano und Sampo, die gemeinsam nach Ausbruch der Finanzkrise das Immobilienunternehmen Hemfosa gegründet haben, um Immobilien von Besitzern mit Finanzierungsproblemen zu kaufen.


Als Themen, die bei den schwedischen institutionellen Investoren am beliebtesten seien, nannte Österberg Pflegeheime und Schulen, da diese Gebäude von Gemeinden genutzt würden und daher als sehr stabile Investition gelten.