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NSN Pension Trust: Institutionelle Investoren sind “zu illiquide” geworden

Unterschiedliche Ansätze bei Alternative Investments wurden beim Faros Institutional Investor Forum diskutiert.

Das Niedrigzinsumfeld hat die Nachfrage nach alternativen Investitionen, inklusive sehr illiquiden Anlagen, deutlich verstärkt.

Beim Faros Institutional Investor Forum anlässlich der EuroFinance Week in Frankfurt vergangenen Donnerstag zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede in der Handhabung von Illiquidität in institutionellen Portfolien.

„Auf der Suche nach Rendite sind institutionelle Investoren alle zu illiquide geworden“, so Amin Obeidi, Executive Board Member bei NSN Pension Trust.

Insgesamt verwaltet der CTA 3 Mrd. Euro aus diversen Pensionsplänen, die mit Nokia, Siemens und der jüngst zugekauften Alcatel Lucent in Deutschland in Verbindung stehen. Derzeit bestehen 20% des Gesamtportfolios aus alternativen Anlagen, welche nach eigener Definition auch Immobilien und Infrastruktur umfassen.

„Wir wollen unsere Quote alternativer Anlagen nicht weiter aufstocken, weil der illiquide Anteil bereits sehr hoch ist“, so Obeidi.

Er bestätigte, dass Private Equity zu Jahresbeginn „erneut geprüft und verworfen“ wurde, weil die „Multiples den Unternehmensgewinnen weggelaufen sind“.

Der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (ÄVWL), die derzeit 12,7 Mrd. Euro verwaltet, helfen illiquide und komplexere Investitionen dabei den Rechnungszins von 4% zu erreichen.

„Für uns ist es ein bisschen der genetische Code, dass wir Cash-flow-orientiert über eine gewisse Renditeerwartung kommen und mit einem langen Anlagehorizont halten wir Real Assets für eine gute Investition“, sagte Christian Mosel, seit dem Frühjahr Hauptgeschäftsführer der ÄVWL.

Zuletzt hat das Versorgungswerk das „Nordlicht“ Onshore-Windparkprojekt in Norwegen über Prime Capital mitfinanziert.

„Solche Investitionen sind kolossal aufwändig und zeitintensiv, aber wir glauben, dass es das Richtige für uns ist“, so das klare Statement von Mosel.

Auch im Bereich Immobilien investiere die ÄVWL hauptsächlich in Projektentwicklungen und weniger in Bestandsgebäude, um höhere Renditen zu erzielen. Darüber hinaus werde im eigenen Portfolio „tägliches Gardening“ betrieben.

Mosel und seine Gremien sind weniger überzeugt von Assetklassen wie Rohstoffe und Hedgefonds, welche deshalb von der ÄVWL nicht in Betracht gezogen werden.

Bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL), die rund 24,5 Mrd. Euro verwaltet, ist für Pascal Mangang, Leiter Risikomanagement, der Faktor Zeit wichtig im Umgang mit Illiquidität:

„Für langfristige Investoren ist Illiquidität weniger ein Thema. Wir können lang genug warten, wenn das Investment gut ist – das gilt für alle Assetklassen, aber man muss seinen Grundsätzen treu bleiben.“

Dennoch sorgt er sich, dass trotz der höheren Erträge aus illiquiden Strategien und Absolute-Return-Ansätze das Niedrigzinsumfeld trotzdem zu Problemen für Versorgungseinrichtungen wie die VBL führen wird, die Garantien zu erfüllen haben: „Die Branche wird in Schwierigkeiten geraten, wenn sich der Zins nicht bald erholt.“