Foundation | Welcome

Menu


Patrizia: Einzelhandel in Top-Lagen immun gegen Marktverwerfungen

Mieten für Einzelhandelsimmobilien in Top-Lagen reagieren nicht direkt auf Einbrüche bei Verkäufen oder raschen Erholungen, stellte die Immobilienfirma Patrizia in einer Langzeitstudie fest.

München, Marienplatz

Bei der Betrachtung von Immobilien in Spitzenlagen in 26 europäischen Hauptstädten seit 2001 stellte Patrizia fest, dass nur Schwellenmärkte wie Warschau, Budapest und Prag einen direkten Zusammenhang zwischen Verkaufszahlen und Mieten für Einzelhandelsimmobilien in Top-Lagen aufweisen.

Karin Siebels von Patrizia Research erklärt die Ent- koppelung der meisten Märkte von der allgemeinen Wirtschaftslage in den sehr niedrigen Leerstands- raten in diesem Segment.

Diese „Premiumobjekte“ wiesen im vergangenen Jahr eine Leerstandsrate von 2,2% auf, verglichen mit 1,3% im Jahr 2001, während die Quote in schlechteren Lagen im gleichen Zeitraum von 4,5% auf 6% gestiegen ist.

Außerdem sei in Einkaufszentren Größe ein Wettbewerbsvorteil und große Einzel- handelsketten an Top-Standorten „bleiben auch in wirtschaftlich schwächeren Jahren in den etablierten Märkten präsent“, erläuterte Siebels.

Für 2013 erwartet sie, dass die Mieten in Spitzenlagen in Berlin, Hamburg, München, Stockholm und Manchester ansteigen, während sich andere Städte stabil entwickeln werden – das gelte „auch für Städte, in denen die Aussichten für die Umsatzent- wicklung aktuell negativ sind, beispielsweise in Spanien und Italien“, so Siebels.

Sehr positiv sind die Aussichten laut der österreichischen EHL Immobilien, einem Partner von Savills, auch für Wien, wo Experten eine anhaltend starke Entwicklung am Einzelhandelsimmobiliensektor erwarten.

Geschäftsführer Michael Ehlmaier stellte bei einer Pressekonferenz in Wien fest, dass „trotz mäßiger Konjunkturaussichten“ eine „solide Entwicklung“ im Spitzensegment zu erwarten sei.

In B- und C-Lagen würde sich hingegen der Abwärtstrend fortsetzen, weil große Einzelhändler in bessere Lagen abwandern würden und kleinere Händler zusperren müssten.

Ähnlich wie Patrizia stellte auch Ehlmaier fest, dass die Spitzenlagen in Wien im Einzelhandel fast keine Leerstandsraten aufweisen, obwohl 2012 in der Innenstadt und in nächster Nähe ungewöhnlich viele neue Einzelhandelsstandorte eröffnet haben.

„Wien spielt in den Expansionsbestrebungen internationaler Ketten und Markenartikler eine zentrale Rolle“, so Ehlmaier.

Für die CEE-Region betonte EHL, dass es sich um einen sehr heterogenen Markt handle: „In Ländern wie Polen, der Tschechischen Republic und Kroatien sehen wir eine sehr gute Entwicklung, während wir etwa für Märkte wie Ungarn weniger optimistisch sind“, stellte Jörg Bitzer, Experte für Einzelhandel bei EHL fest.