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Private Equity in dynamischen Wachstumsregionen, 1. Teil

Der zehnte World Wealth Report (WWR) von CapGemini und Merrill Lynch prognostiziert, dass wohlhabende Privatanleger Vermögenswerte aus den reiferen Märkten abziehen und zukünftig in Schwellenländern anlegen werden. Ein Anzeichen dafür, dass in den entwickelten Märkten bereits eine Sättigung eingesetzt hat?

Das Gesamtvermögen wohlhabender Privatanleger stieg im vergangenen Jahr weltweit um 8,5% auf 33,3 Bio. US-$. Die Zahl der so genannten HNWIs (High Net Worth Individuals - Privatanleger mit einem Finanzvermögen von mehr als 1 Mio. US-$ ohne Berücksichtigung von selbst bewohnten Immobilien) wuchs weltweit um 6,5% auf 8,7 Mio. an. Deutlich stärker, um 10,2% auf 85.400, wuchs die Zahl besonders wohlhabender Privatinvestoren („Ultra-HNWI´s“), die über ein Vermögen von mehr als 30 Mio. US-$ verfügen.

Die Erfolgsstory eines Warren Buffet ist in bestehenden etablierten Volkswirtschaften sicherlich nicht wiederholbar. Blickt man jedoch auf die US-amerikanische Investorenvergangenheit von Warren Buffet zurück, so stellt man fest, dass dieser damals in den besten Jahren der aufstrebenden US-Wirtschaft sein Kapital von einigen Tausend US-$ in rund 40 Jahren gut 25.000-mal vermehrt hat. Niemand hat je allein mit Aktien ein so großes Vermögen aufgebaut: zurzeit etwa 44 Mrd. US-$. Die USA galten damals noch als ein dynamischer Wachstumsmarkt. Das „Orakel von Omaha“ hätte heute sicherlich ebenfalls reelle Chancen, sein Kapital innerhalb der nächsten 40 Jahre in Volkwirtschaften wie Osteuropa oder Asien, in denen derzeit ein dreifach so hohes Wachstum wie in anderen Regionen stattfindet, gewinnbringend zu vermehren. Dieses Wachstum hat sich als langfristiger Trend gefestigt.

Während in Westeuropa der Widerstand gegen Unternehmensverkäufe aufgrund der traditionellen Familienbetriebe spürbar ist, haben Privatisierung und ausländische Direktinvestitionen in Zentral- und Osteuropa ein unternehmerisches, handelsorientiertes Klima geschaffen, welches sich hervorragend für den Transfer von Unternehmenswerten eignet. Der EU-Beitritt der acht zentral- und osteuropäischen Länder am 1. Mai 2004 hat ein entscheidendes Signal gesetzt. Die verbesserten rechtlichen und politischen Entwicklungen haben das richtige Klima für Private Equity nicht nur für die Beitrittsländer sondern auch für die zukünftigen Beitrittskandidaten geschaffen. Bereits 2004 wurde zum Beispiel in Bulgarien, die staatliche Telekom, BTC privatisiert. Kurz darauf gelang es einem Konsortium von Private Equity-Firmen den bulgarischen Mobilfunkanbieter MobilTel Holding für 1,2 Mrd. Euro zu übernehmen. Diese Transaktion gilt bis heute als eines der größten fremdfinanzierten Buy-outs in der Region.

Nächste Woche, im zweiten Teil der Serie, lesen Sie mehr zu den wirtschaftlichen Rahmendaten sowie der Entwicklung der Private Equity-Industrie in der Region.

*) Dr. Frank Erhard ist CEO der Rising Star AG. Die Rising Star AG wurde im Jahr 2000 gegründet mit dem Ziel, Hedgefonds-Investments für vermögende Familien und andere institutionelle Investoren zu konzipieren. Inzwischen hat sich Rising Star zum Marktführer unter den bankenunabhängigen Spezialisten für Alternative Investments  entwickelt. Das Unternehmen verwaltet in mehreren strukturierten Produkten und Investmentfonds ein Anlagevolumen von annähernd 700 Mio. Euro. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Bottighofen bei Zürich.