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„Renditechancen sind weiterhin ausreichend vorhanden“

Guy Stern von Standard Life Investments steht für seine Absolute Return-Strategie prinzipiell die gesamte Klaviatur der Märkte offen. Der sogenannte GARS Fund (Global Absolute Return Strategies) ist mit der bisherigen Performance ein Beweis, dass ein nicht zu eng gefasstes Universum durchaus der Schlüssel des Erfolgs sein kann. IPE-Institutional-Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit ihm über die Begrifflichkeit „Absolute Return“ und aktuelle Renditechancen an den Märkten.

Guy Stern

IPE Institutional Investment: Herr Stern, wie würden Sie Ihr Absolute Return-Konzept um- schreiben?
Stern: Wir versuchen, Cash plus 500 Basispunkte mit so wenig Risiko wie möglich zu erwirtschaften, sprich eine Aktien-ähnliche Rendite mit weniger Risiko und deutlich weniger Volatilität. Standard Life setzte GARS im Jahr 2005 erstmals für das Manage- ment der konzerneigenen Pensionsverpflichtungen ein. Entsprechend wurde das Konzept maßgeblich anhand der Bedürfnisse unserer eigenen Pensions- kasse kreiert und stößt seitdem auf großes Interesse anderer Altersvorsorgeeinrichtungen.

IPE Institutional Investment: Wenn ich die Zahl richtig im Kopf habe, sprechen wir immerhin von 22 Mrd. Euro, die nach Maßgabe der GARS-Strategie gemanagt werden…
Stern: Das ist korrekt! Risikominimierung ist das beherrschende Thema. Unsere Strategie hat sowohl Privatanleger als auch Privatbanken, Family Offices und Institutionelle Investoren überzeugt. Zuletzt investierte beispielsweise eine große deutsche Pensionskasse einen dreistelligen Millionenbetrag. Sie hat damit einen Teil ihres Aktienbestandes in unser GARS-Produkt umgeschichtet. Ein Beleg dafür, dass der Fonds tatsächlich als Aktienersatz gesehen wird. Gerade bei institutionellen Anlegern ist Absolute Return als Alternative zur traditionellen Asset Allocation auf dem Vormarsch.

IPE Institutional Investment: Sie sprechen gerade die „Typisierung“ Ihres Produktes an. Wie sollte man hier an Absolute Return herangehen?
Stern: Ich möchte hier nicht über andere Strategien urteilen, aber nach meiner Ein- schätzung muss ein Absolute-Return-Produkt auch einen ansprechenden Rendite- beitrag leisten und nicht nur das Ziel haben, Verluste zu vermeiden. Ansonsten können Sie als Investor gleich im Geldmarkt investiert bleiben, das ermöglicht zumindest einen ruhigen Schlaf.

IPE Institutional Investment: Das heißt in Ihrem Fall?
Stern: Wir versuchen natürlich auch erst gar nicht Verluste entstehen zu lassen, dennoch ist unser Ansatz grundsätzlich auf einen Anlagezeitraum von drei bis fünf Jahren ausgerichtet. Das heißt auch, dass wir Upfront keine fixen Stopp-loss-Grenzen festlegen, zumindest so lange sich die Rahmenbedingungen für ein Investment nicht ändern.

IPE Institutional Investment: Die Volatilität des Fonds lag über die letzten Jahre durchschnittlich nur bei 6,2%. Was ist Geheimnis dahinter?
Stern: In dem Fonds stecken 25 bis 30 voneinander völlig unabhängige, unkorrelierte Strategien in den unterschiedlichsten Asset-Klassen weltweit, z.B. Währungstrades oder aber relative Value Trades. Durch echte Diversifikation können wir auch bei unterschiedlichsten Marktbedingungen absolute Erträge erzielen und gleichzeitig die Volatilität gering halten.

IPE Institutional Investment: Dennoch, wir leben in einer Welt „der kleinen Zahlen“. Sind 500 Basispunkte Outperformance gegenüber Cash überhaupt noch darstellbar?
Stern: Es ist sicherlich nicht leichter geworden, aber ja, ich sehe noch genügend Renditechancen. Man muss sicher noch mehr Steine umdrehen und weiterdenken, aber mit den entsprechenden Ideen aus dem Investmentteam ist das weiterhin darstellbar. Beispiele aktuell sind hier die hohen Creditspreads bei Corporates oder aber Chancen bei verschiedenen Währungspaaren.

IPE Institutional Investment: Herr Stern, besten Dank für diese Einblicke.