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Scope: Deutscher Immobilienmarkt „teilweise bereits heiß gelaufen“

Die Ratingagentur sieht ungebrochenes Interesse an Immobilien und „noch nicht gesättigte Nachfrage“

Die wieder gestiegene Nachfrage nach (offenen) Immobilienfonds setze die Renditen am deutschen Immobilienmarkt unter Druck, so warnt die Rating-Agentur Scope.

„Im aktuellen Niedrigzinsumfeld“ sei die Nachfrage institutioneller und privater Anleger nach Immobilieninvestments „weiterhin hoch“, bestätigte Scope-Analyst Gökhan Aydinli gegenüber unserer Redaktion.

Weiterer Preisdruck werde es durch die erwarteten „milliardenschweren Zuflüsse“ aus dem In- und Ausland in offene Immobilienfonds (OIF) geben.

Scope schätzt diese Mittelzuflüsse „auf über fünf Milliarden Euro“ in noch tatsächlich offenen Immobilienpublikumsfonds.

Verkäufe aus OIF, die sich in Abwicklung befinden, helfen dabei nur bedingt, den Preisdruck zu senken, erläutert Aydinli: „Dem vermeintlich somit ausgeweiteten Investmentangebot steht aus unserer Sicht eine noch nicht gesättigte Nachfrage nach geeigneten Assets gegenüber, so dass wir kurz- bis mittelfristig nicht mit signifikanter Preisvolatilität rechnen.“

Die Immobilien, die aus in Abwicklung befindlichen OIF auf den Markt kommen, fänden in fast allen Risikokategorien rasch Abnehmer.

Sonja Knorr, Director Alternative Investments bei Scope Ratings, warnte dazu, dass „der Markt in Teilen bereits heiß gelaufen ist“. Sie hielt fest: „Die Luft für langfristige Erträge aus weiteren Wertsteigerungen ist entsprechend dünn.“

Anbieter von OIF würden daher bereits jetzt verstärkt höhere Risiken eingehen, vor allem in Richtung Projektentwicklung, Sanierung oder Leerstand. Abstriche bei der Lage wolle man nicht machen.

Noch schwieriger werde die Lage, „wenn die Konjunktur sich eintrübt“, denn dann könnten auch die Vermietungsquoten und damit die Renditen der Fonds weiter unter Druck geraten.

Auch „durch steigende Zinsen könnten die Fonds darüber hinaus in der Anlegergunst leiden, denn die Alternativanlagen würden damit wieder an Bedeutung gewinnen“.

Knorr rechnet damit, dass einige Anbieter versuchen werden, die Mittelzuflüsse einzudämmen, somit könnten bereits in diesem Jahr bei einigen Fonds „die Zuflußgrenzen wieder greifen“.