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Scope-Umfrage: Deutsche institutionelle Investoren setzen auf Schwellenländer

Versorgungseinrichtungen weisen dabei den höchsten Anteil an Immobilien und Aktien – verglichen mit anderen Institutionen – auf.

Sowohl im festverzinslichen Bereich als auch bei Aktien sehen deutsche institutionelle Investoren mittelfristig die besten Ertragschancen in den Schwellenländern.

Das zeigt die jüngste Umfrage der Ratingagentur Scope unter 106 deutschen institutionellen Investoren, davon 23 Versorgungseinrichtungen und die Mehrheit aus dem Bankensektor.

41% der befragten Investoren glauben, dass die Aussichten für Investment Grade-Anleihen aus Schwellenländern über die nächsten drei Jahre „gut oder sehr gut“ sind.

Sogar für das High-Yield-Segment in dieser Region sehen 28% eine positive Entwicklung.

Das ist viel, wenn man es mit den 10,5% vergleicht, die an eine positive Entwicklung von US-Anleihen glauben oder die nur 5,2% die dasselbe für europäische Anleihen annehmen.

Festverzinsliche Wertpapiere stellen noch immer den Großteil der Portfolien der befragten Anleger dar, die insgesamt 535 Mrd. Euro verwalten.

Die meisten der Anleihemandate werden von den Institutionen selbst verwaltet, aber die Umfrage zeigte, dass die weitere Diversifikation zu einer Steigerung der Anzahl an extern vergebenen Mandaten führt.

Da klassische Staatsanleihen kaum noch auskömmliche Erträge liefern, weichen Investoren verstärkt in andere Anleihesegmente aus – u.a. Emerging Markets oder Wandelanleihen. Die nötige Expertise, um in diesen Segmenten zu agieren, wird in der Regel durch externe Manager abgebildet.

Scope hat auch abgefragt, welchen Asset Managern sie am ehesten ein Schwellenländer-Anleihen-Mandat anvertrauen würden. Die Reihung zeigte dabei GAM Holding, Lazard Asset Management (Deutschland), HSBC Global Asset Management.

Für Unternehmensanleihen in der Region würden Investoren am ehesten Fisch Asset Management, Union Investment Institutional und J.P. Morgan Asset Management (Europa) wählen.

Der neu entdeckte Glaube an Schwellenländer könnte auch zu einer Erhöhung der High-Yield-Quote in den Portfolien führen. Derzeit werden nur etwa 3% der festverzinslichen Investitionen in diesem Bereich getätigt.

Aber einen deutlichen Schub erwartet sich Scope nicht, nachdem die meisten regulatorischen Rahmenbedingungen eher konservative Investmentstrategien vor allem für Versicherungen und Banken vorgeben.

Das Interesse an Schwellenländern erstreckt sich auch in den Aktienbereich, wo 75% der Investoren eine positive Entwicklung über die nächsten drei Jahre sehen.

Allerdings ist in diesem Bereich der Glaube an europäische Wertpapiere mit 71% fast genauso stark. Nur die US-Märkte und Japan werden deutlich vorsichtiger gesehen.

Die Wunschkandidaten für Schwellenländer-Aktien sind J.P. Morgan Asset Management (Europe), UBS, Global Asset Management (Deutschland) und HSBC Global Asset Management.

Für europäische Aktien würden sich Investoren an die Union, Deka und die Deutsche Asset & Wealth Management (DWS) wenden.

Aktien spielen in den Portfolien der befragten Versorgungseinrichtungen eine größere Rolle mit einer durchschnittlichen Quote von 14%. Zum Vergleich: die Versicherer investieren nur rund 3% in Aktien und Banken noch weniger.

In der Umfrage wurde auch festgehalten, dass es „deutliche Unterschiede zwischen den Investorengruppen“ in ihrer Asset Allokation gibt. Und das nicht nur bei Anleihen und Aktien, sondern auch bei alternativen Anlagen und Immobilien.

Wieder sind es die Versorgungseinrichtungen, die hier eine Vorreiterrolle einnehmen: Sie weisen eine 6%-Quote für alternative Anlagen auf, während alle anderen Institutionen unter der 3%-Marke liegen.

Im Immobilienbereich haben Versorgungseinrichtungen ihre Quote auf 11% ausgebaut, während Banken noch bei rund 5% stehen.

Link zu den Umfrageergebnissen