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SEB Asset Management sieht weiterhin Mehrrendite bei Dänischen Pfandbriefen

Sicherheit, Diversifikation und Überrenditen stellen für Dr. Stefan Klomfass von der SEB Asset Management AG das „magische Dreieck“ von Danish Mortgage Securities dar. Im Gespräch mit IPE Institutional Investment ging er näher auf die Vorzüge der Fixed Income-Spezialität und die Aussichten ein.

Dr. Stefan Klomfass

Für Klomfass sind die Rahmenbedingungen an den Märkten klar umrissen: „Wir werden im Staatsanleihe- bereich vermutlich lange Zeit mit niedrigen Zinsen leben müssen. Eine höhere Inflationsrate verbunden mit einem niedrigen Zinsniveau ist für Politiker die angenehmste Variante, den Schuldenstand real zu reduzieren.“ Seiner Ansicht nach müssen viele institutionelle Anleger – gezwungen durch Regularien wie Solvency II oder Basel III – diesen Weg zähneknirschend mitgehen. „Der Staat finanziert sich ein gutes Stück auf Kosten der Rentenanleger, dennoch bleiben Alternativen.“

Konkret sieht Klomfass diese in „sicheren Spreads“ und nicht im Klettern auf der Credit-Leiter. „Ich würde derzeit nicht zu stark in High Yield oder auch EM-Bonds gehen. Hier gibt es verschiedene Unsicherheiten wie eine mögliche Konjunkturabschwächung, die EM-Bonds deutlich unter Druck bringen könnte, weil diese Staaten häufig auf steigende Rohstoffpreise angewiesen sind.“

Mehr Sicherheit sieht er dagegen bei Investments in Dänischen Pfandbriefen (Danish Mortgage Bonds). „Bei Dänemark sprechen wir über den zweitgrößten europäischen Pfandbrief-Markt. Insbesondere den Bereich des Marktes mit Rückkaufrecht halten wir für Anleger attraktiv.“

In der Retrospektive ist diese Aussage richtig, seit Anfang 1999 konnten dänische Pfandbriefe (gemessen am Nykredit Danish Mortgage Bond Index) um 108,9% zulegen, Euro-Staatsanleihen um 80,1% und Euro-Unternehmensanleihen im Bereich Investment-Grade um 82,9%. Mehr als diese Gesamtbetrachtung wiegt für Klomfass, dass dänische Pfandbriefe insbesondere in schwierigen Zeiten wie 2004 und 2008 ihren Performancebeitrag liefern konnten und zudem günstige Diversifikationseigenschaften aufweisen. „Damit haben sie mit dieser Assetklasse den seltenen Effekt, dass bei Beimischung in ein Euro-Anleiheportfolio sowohl der Ertrag gesteigert als auch das Gesamtrisiko gesenkt werden.“

Dabei sorgt genau das Rückkaufrecht der Anleger für die Outperformance bei steigenden Zinsen. Hierbei können die Schuldner (Kreditnehmer) die entsprechenden Anleihen am Kapitalmarkt erwerben und der Hausbank übereignen. Die Rückkaufoption ist für den Kreditnehmer dabei von Vorteil wenn die Zinsen steigen. Hier erhält der Investor dann den entsprechenden Barausgleich.

Je nach Anlegergruppe macht er dabei die unterschiedlichsten Motive aus: „SGB-Anleger kaufen in ersten Linie wegen der Sicherheit, Versicherungen und Pensionseinrichtungen wegen der höheren Rendite und der Diversifikation im Portfoliokontext und Corporates, weil sie in dieser Assetklasse einfach ein gutes Investment sehen.“

Klomfass sieht auch mit Perspektive auf die kommenden Jahre bei dänischen Pfandbriefen attraktive Renditeaufschläge gegenüber Staatsanleihen. „Das Niveau ist natürlich nicht mehr so, dass es zu Renditen wie in den Vorjahren reicht, aber eine Renditeerwartung von gut 3% bei einer Duration von lediglich zwei bis vier überzeugt.“

Die Rendite hängt seiner Einschätzung nach davon ab, wie viele Anleger im derzeitigen Umfeld von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen: „Nach unseren Modellen liegt die Rendite allerdings auch unter Berücksichtigung dieses Sachverhalts bei über 3%.“

Auch Aktien stehen bei Klomfass hoch im Kurs. „Leider kann sich kaum noch ein deutscher institutioneller Anleger mit einer höheren Quote in Aktien wagen. Wer von den Statuten und dem Risikobudget her die Möglichkeit hat, die üblichen zyklischen Rückschläge von 50% auszuhalten, sollte es allerdings wagen. Aktien dürften aus heutiger Betrachtung auf lange Sicht das beste Investment für Anleger darstellen.“