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SFIX Spezialfondsindex: Vintage aussagekräftiger als Sektoren

Neuer Rekord bei Immobilienspezialfondszuflüssen im Jahr 2015.

Mit 3,4% für 2015 erzielte der SFIX Index zu Immobilienspezialfonds die beste Jahresrendite seit 2009. Ein weiterer Rekordwert wurde im veranlagten Vermögen in diesen Instrumenten erzielt: Es liegt nunmehr bei knapp 70 Mrd. Euro und ist im vergangenen Jahr um 8,2 Mrd. Euro gewachsen.

„Der Spezialfonds ist nicht tot, das sieht man in der Studie sehr gut“, sagte Ingo Bofinger, Head of Real Estate bei der Gothaer Asset Management, anlässlich der Präsentation der neuesten SFIX Zahlen von MSCI in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Warburg HIH gestern in Frankfurt.

Was er in der Studie, die jährlich zum Index erscheint, außerdem bestätigt fand, ist die Bedeutung des Vintage-Effekts: „Bei der Gothaer sind wir seit 2004 indirekt in Immobilien investiert und gerade Fonds, die zwischen 2004 und 2006 aufgelegt wurden, schneiden heute oft schlechter ab.“

Sebastian Gläsner, Vizepräsident bei MSCI, hat dieses Phänomen untersucht und errechnet, dass über die vergangene Dekade nur 35% der Fonds nach einem Jahr mit negativer Performance den Turnaround geschafft haben. Weit über 60% wiederholten im nächsten Jahr – „und oftmals auch in den Folgejahren“ - die schlechte Performance.

„Wenn ein Fonds einmal aus dem Fahrwasser ist, kommt er nur schwer wieder hinein“, so Gläsner. Bei Immobilienfonds sei die Performance, anders als etwa bei Aktienfonds, an die Zeitachse gekoppelt.

Eitel Coridaß, Geschäftsführer bei Warburg HIH, bestätigte ebenfalls das Phänomen „Vintage-Effekt“ und betonte, dass die erfolgreichen Fonds aus den hochpreisigeren Jahren vor allem jene seien, die auch in der Krise Investitionen getätigt haben. „Es ist wichtig, den Mut und das Vertrauen in den Manager zu haben, in Marktkorrekturphasen in Märkte einzusteigen, die am Boden liegen“, so Coridaß.

Für Bofinger ist es deshalb wichtig, „regelmäßig zu investieren“. Außerdem investiert die Versicherung in stärkeren Marktphasen, wie sie derzeit wieder zu verzeichnen sind, teilweise auch ganz ohne Fremdkapitalanteil.

In seinen Untersuchungen stellte Gläsner fest, dass für eine aussagekräftige Benchmark das Auflagejahr viel wichtiger ist, als etwa der Sektor. Jüngere Fonds weisen im Peer-Vergleich eine wesentlich kleinere Renditespanne auf.

Generell gehe die Performance der mittlerweile 170 abgedeckten Fonds – was einer Marktabdeckung durch den SFIX von über 65% entspricht –, „immer weiter auseinander“. Sowohl die guten Fonds schneiden besser ab, aber die schlechteren dafür auch noch schlechter.

Bei letzteren spielt neben dem Auflagejahr vor allem auch das Verhältnis von Anleger zu Manager ein große Rolle, wie MSCI in Interviews mit erfolgreichen Fondsmanagern herausfand. Während über die Frage des Einflusses von Leverage oder der Größe des Anlegerschutzes keine einheitliche Aussage getroffen wurde, waren sich alle befragten Manager einig, dass aktives Management sowie eine homogene Investorenstruktur wichtige Erfolgsfaktoren sind.