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Spängler IQAM: Anleger sollten weiterhin verstärkt auf Aktien setzen

Der Asset Manager sieht insbesondere Chancen in Europa und den Emerging Markets.

Dr. Thomas Steinberger

„Erstmals seit der Finanzkrise gibt es einen synchronen Aufschwung in den G3-Volkswirtschaften (USA, Europa, Japan). Ein stabiles Konsumwachstum und ein synchronisierter Exportaufschwung beschleunigen das globale Wachstum“, erläuterte Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer der Spängler IQAM Invest, beim vergangene Woche in Wien präsentierten Marktausblick für das Jahr 2018.

„Steigende Beschäftigung, niedrige Realzinsen und hohe Gewinnmargen sind die Haupttreiber des Aufschwungs. Niedrige Rohstoffpreise und die kreditfinanzierte Expansion in China spielen ebenfalls eine wichtige Rolle“, so Steinberger weiter.

Die seit langem angekündigte investitionsfreundliche Steuerreform in den USA treibe die US-Aktienmarkt-Bewertungen deutlich über den historischen Durchschnitt. „Die Inflationsdynamik in den USA wird voraussichtlich schwach bleiben, Zinsanstiege sind nur noch wenige eingepreist“, erklärt Steinberger. Der US-Dollar sollte zum Euro weiterhin recht hoch bewertet sein.

Aktienmärkte in Europa hingegen seien derzeit noch attraktiver gepreist als die US-Märkte und durch die gute Konjunktur zusätzlich unterstützt. „Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung in Europa aktuell sehr positiv ist, könnten 2018 politische Risiken mit den bevorstehenden Wahlen in Italien oder einem möglichen No deal-Brexit wieder schlagend werden“, so die Einschätzung von Steinberger.

Auch Emerging Markets-Aktien sind seiner Ansicht nach noch attraktiv. Für China könne allerdings die potenziell instabile Dynamik im chinesischen Finanzsystem mit einem höheren Kreditwachstum als dem nominellen BIP-Wachstum 2018 zur Gefahr werden.
Auch geopolitische Risiken in islamischen Staaten und in Nordkorea bleiben bestehen. „Rohstoffpreise zeigen trotz stärkerem Wachstum weiterhin eine nur schwach steigende Tendenz“, so Steinberger.

Die günstige Inflationsentwicklung schaffe zudem weiteren Spielraum für die Notenbanken. In den USA gab es zuletzt leichte Anzeichen steigender Lohninflation. Der Zinsanhebungszyklus durch die Fed dürfte in Quartalsschritten weiter laufen. Die EZB führe hingegen nur einen langsamen Ausstieg aus dem APP-Programm durch, das APP-Programm wurde bis September 2018 verlängert.

Die Gefahr einer nachhaltigen Euro-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar ist seiner Ansicht nach weiterhin gegeben. „Spängler IQAM Invest erwartet, dass die globalen Zinssätze im nächsten Jahr weiter niedrig bleiben. Die erwartete reale Rendite einer Veranlagung beispielsweise in deutsche Staatsanleihen wird bei unter -1 %“ bleiben“, so Steinberger.

Asset Allocation Implikationen für 2018
„Die Assetklasse Aktien sollte im Jahr 2018 mit Fokus auf europäische und EM-Aktien moderat übergewichtet werden. US-Aktien sind bereits relativ hoch bewertet, daher sollten US-Aktien neutral gewichtet werden“, so die Empfehlung von Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest.

„Aktien sind relativ zu Anleihen attraktiv. Steigen die Bewertungsniveaus in den USA weiter oder erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Risikoszenarien, sollten Exposures reduziert werden“, erklärte Zechner.

Die Euro-Zinskurve dürfe voraussichtlich etwas steiler werden. Vor allem im Anleihen-Bereich mit mittleren Laufzeiten könnte es daher zu einem stärkeren Anstieg der Renditen kommen. Eine Untergewichtung von Unternehmensanleihen und eine moderate Übergewichtung von Emerging Markets-Anleihen erscheint seiner Ansicht nach sinnvoll.

„Fremdwährungsanleihen sollten nur selektiv gehalten werden, da der Euro weiterhin tendenziell unterbewertet ist. Die Duration bei Anleihen sollte wieder verlängert werden, da nur ein langsamer Ausstieg der EZB aus dem APP-Programm erwartet wird“, so Zechner.

Die Rohstoffpreise seien historisch niedrig, eine moderate Übergewichtung von Rohstoffen erscheine daher sinnvoll. Rohstoffe könnten im Portfolio als Inflationsschutz wirksam werden.

Signifikante Cash- und Geldmarktveranlagungen sollten nach wie vor weitgehend vermieden werden, wenn man reale Renditen erzielen möchte, da in diesem Bereich weiterhin negative Realrenditen vorhanden sind und kein erheblicher Anstieg der Geldmarktzinsen im Euro zu erwarten ist, so Zechner abschließend.