„Wir gehen davon aus, dass in fünf Jahren der Großteil der Fonds in irgendeiner Weise Nachhaltigkeit berücksichtigen wird, da die Mehrzahl der Investoren danach verlangt. Die Nachhaltigkeit ist in die Asset Management-Industrie gekommen, um zu bleiben. Daher haben wir reagiert und uns dazu entschlossen im Laufe des nächsten Jahres bei allen unseren Publikumsfonds Nachhaltigkeit einfließen zu lassen. Trotzdem bleibt bei uns die Performance natürlich das Ziel Nr. 1, die Nachhaltigkeit darf die Erträge für unsere Kunden nicht schmälern“, erklärte Dr. Markus Ploner, CFA, MBA, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest beim vergangene Woche präsentierten Marktausblick für das Jahr 2020. „Die durchschnittliche Performance unserer Fonds über alle Assetklassen hinweg ist im laufenden Jahr 2019 sehr erfreulich und beträgt 7,91% per Ende Oktober 2019. Alle aktiven Fonds sind ausschließlich positiv.“
Derzeit werden sieben von 18 Publikumsfonds von Spängler IQAM Invest nachhaltig gemanagt, bereits seit einigen Jahren werden Socially Responsible Investments (SRI) nach den strengen Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Nachhaltige Finanzprodukte angeboten und seit 2005 wird bei allen Aktien-Publikumsfonds ein „Responsible Engagement Overlay“ umgesetzt. „Die Unterzeichnung der Principles of Responsible Investment (PRI) befindet sich derzeit in Vorbereitung“, gab Ploner einen Ausblick.
„An unserem Faktor Investing-Ansatz ändert sich aber aufgrund der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit nichts“, ergänzte Ploner. Seit mehr als 10 Jahren setzt Spängler IQAM Invest Faktor Investing strukturiert, regelbasiert, wissenschaftlich und erfolgreich in den Produkten um und ist sieht sich damit als Vorreiter im deutschsprachigen Raum.
2020 weiterhin hohe Dividendenrenditen bei Aktien
„Der robuste Dienstleistungssektor stabilisiert die Gesamtnachfrage in den USA und der Eurozone. Für die Eurozone wird im kommenden Jahr trotz der Brexit-Turbulenzen sogar eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums erwartet“, prognostizierte Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest. „Anzeichen für Entspannung im Handelskrieg und starke Unternehmensergebnisse könnten zu neuen Höchstständen an den Börsen führen“, so Steinberger weiter.
Erwartete Zins- und Wechselkursentwicklung
Die Verlangsamung des Konjunkturabschwungs und der robuste Arbeitsmarkt in den USA ermöglichen der Fed eine Pause bei den Zinssenkungen. Die Kerninflationsrate zeigte in den USA zuletzt einen relativ deutlichen Anstieg. In Europa hingegen ist noch keine Inflationsdynamik zu beobachten, weitere Zinssenkungen werden von der EZB dennoch schwer durchzusetzen sein. Das neue Kaufprogramm der EZB hat zu einer weiteren Einengung der Kreditspreads im Euroraum geführt. Emerging Markets Spreads scheinen derzeit attraktiv relativ zu Investment Grade Corporates. „Eine spürbare Konjunkturerholung im Euroraum könnte im kommenden Jahr zu einer Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar und Japanischem Yen führen“, so Steinberger.
Entwicklungen von Anleihen, Aktien und Rohstoffen
Relativ zur Kerninflationsrate sind die Anleihenrenditen in den USA und der Eurozone außergewöhnlich niedrig. Auch die erwartete Realrendite 10-jähriger US-Staatsanleihen befindet sich auf relativ niedrigem Niveau. Im US-Dollar kann man aber bei Unternehmensanleihen mit vertretbarem Kreditrisiko weiterhin ausreichend Renditen erzielen. Die Aktienmärkte in Europa sind trotz des Erreichens neuer Höchststände relativ zu Anleihen attraktiv gepreist. „Emerging Markets-Aktienmärkte zeigen seit vielen Jahren eine deutliche Underperformance zu US-Aktien und besitzen daher noch einiges an Potenzial zu Kurssteigerungen“, so die Prognose von Steinberger. Das gleiche gilt für die Rohstoffpreise – viele Rohstoffpreise befinden sich noch immer unter den Niveaus von 2014.
Asset Allocation Implikationen für 2020
„Die Assetklasse Aktien sollte im Jahr 2020 mit Fokus auf Europa und Schwellenländer übergewichtet werden. Das US-Gewicht sollte neutral gehalten werden“, so die Empfehlung von Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest. Aktien in Europa und den Schwellenländern sind relativ zu Rentenveranlagungen günstig gepreist, US-Aktien sind im Gegensatz dazu durchschnittlich hoch bewertet. Steigt das Bewertungsniveau in den USA weiter sollten Exposures reduziert werden.
Die Euro-Zinssätze sind historisch tief, eine weitere Senkung der Leitzinssätze im nächsten Jahr würde die Banken noch weiter belasten. Die Duration bei Euro-Staatsanleihen sollte daher relativ niedrig gehalten werden. Sehr niedrige Renditen für Unternehmensanleihen im Euro machen diese Anlageklasse aktuell wenig interessant. US-Dollar-Unternehmensanleihen bieten im Gegensatz dazu aktuell gute Renditen, ein steigender Euro würde hier jedoch einen Großteil der Überrendite wieder zunichtemachen – zumindest ein partieller US-Dollar-Hedge erscheint sinnvoll. „Unternehmensanleihen sollten daher untergewichtet und Emerging Markets-Staatsanleihen in Hart- und Lokalwährung neutral gewichtet werden“, sagte Zechner.
Die Rohstoffpreise sind ebenfalls niedrig und die Inflationsdynamik ist gering, eine neutrale Gewichtung von Rohstoffen erscheint daher sinnvoll. Steigt die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Einigung im Handelsstreit könnten Rohstoffe höher gewichtet werden. „Wir sehen das Potenzial für steigende Rohstoffpreise derzeit jedoch nach wie vor begrenzt“, so Zechner.
Signifikante Cash- und Geldmarktveranlagungen sollten weitgehend vermieden werden, wenn man positive Renditen erzielen möchte. „Da in diesem Bereich weiterhin negative Zinssätze geboten werden und kein erheblicher Anstieg der Geldmarktzinsen im Euro zu erwarten ist“, erklärte Zechner abschließend.