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Spängler IQAM mit Marktausblick 2019

Anleger sollten auf Aktien und Emerging Markets Anleihen setzen

Mag. Markus Ploner, CFA, MBA, Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner und Dr. Thomas Steinberger, CIO (von rechts)

„Einem starken Wachstum in den USA steht im kommenden Jahr eine erwartete Abschwächung in China und einer schwachen Nachfrage in Europa gegenüber“, meinte Dr. Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest, beim Marktausblick vergangene Woche für das Jahr 2019. „Die Brexit-Unsicherheit belastet die Märkte in Europa, die Konjunkturdynamik in der Eurozone hat sich aber in den letzten Monaten stabilisiert“, so Steinberger weiter.

Anders die Lage in den USA. Der enge Arbeitsmarkt führt zu steigender Lohninflation in den USA, stabile Rohstoffpreise und der starke US-Dollar verringern aber den Druck auf die Fed die Zinsen auch 2019 weiter zu erhöhen. Die US-Staatsanleiherenditen sollten sich im kommenden Jahr bei rund 3% stabilisieren, prognostiziert Steinberger.

Was macht die EZB?
Die EZB hingegen werde bei der Normalisierung der Geldpolitik nur langsam Fortschritte machen und temporär wohl auch Inflationsraten über dem Notenbankziel tolerieren. Spängler IQAM Invest erwartet, dass der Euro-Wechselkurs voraussichtlich nach wie vor unter Druck bleiben wird, und es in den Risikoszenarien sogar ein weiteres Aufwärtspotenzial für US-Dollar und Japanischen Yen geben könnte. „In Europa und Japan ist es bis zur Normalisierung der Zinssätze noch ein weiter Weg“, so Steinberger weiter.

Der Konflikt um die Fiskalpolitik zwischen Italien und der EU-Kommission werde sich tendenziell zuspitzen. „US-Ratingagenturen könnten jederzeit eine Staatsinsolvenz Italiens auslösen“, so Steinberger weiter. Die aktuelle Konjunkturdynamik in Italien sei besonders schwach, jedoch gebe es kaum Spielraum für wirtschaftspolitische Gegenmaßnahmen. Zuletzt haben sich die Industrieproduktionszahlen in der Eurozone auf tiefem Niveau wieder stabilisiert.

Entwicklungen von Anleihen, Aktien und Rohstoffen
Die erwartete reale Rendite ausfallsrisikoloser Staatsanleihen im Euro ist weiterhin klar negativ. Ein Großteil der US-Dollar-Anleihen verspricht im Gegensatz dazu mittelfristig ein attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis. Auch Renditen für Emerging Market-Bonds erscheinen nach Ansicht von Steinberger aktuell sowohl in Hart- als auch Lokalwährung wieder attraktiv. Die Aktienmärkte sind nach der Korrektur im Oktober wieder attraktiver gepreist, vor allem europäische und Emerging Markets-Aktien scheinen attraktiv. „Rohstoffpreise sind im historischen Vergleich niedrig und haben bei negativen Konjunkturentwicklungen weiteres Potenzial für Preisrückgänge“, so seine Einschätzung.

Implikationen für die Asset Allokation
„Die Assetklasse Aktien sollte im Jahr 2019 mit Fokus auf Europa und Schwellenländer moderat übergewichtet werden. Das US-Gewicht sollte neutral gehalten werden“, so die Empfehlung von Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Josef Zechner, Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung bei Spängler IQAM Invest. Nach der negativen Marktentwicklung im Jahr 2018 sind viele Aktienmärkte wieder günstig gepreist – vor allem europäische und EM-Aktien bieten hohe Dividendenrenditen und signifikantes Aufwärtspotenzial. Aktien scheinen derzeit relativ zu Rentenveranlagungen attraktiv.

Euro- und US-Dollar-Zinssätze werden 2019 voraussichtlich leicht ansteigen, der Euro/US-Dollar-Wechselkurs weitgehend stabil bleiben. Die Duration bei Euro-Staatsanleihen sollte daher „relativ niedrig gehalten werden“. „Emerging Markets-Staatsanleihen in Hart- und Lokalwährung bieten sehr gute Renditen und sollten daher übergewichtet werden“, meint Zechner. Unternehmensanleihen sind zwar wieder attraktiver geworden, 2019 aber durch rückläufige Liquidität auf den Märkten weiter belastet.

Die Rohstoffpreise seien historisch niedrig, eine neutrale Gewichtung von Rohstoffen erscheint daher sinnvoll. Steigt die Wahrscheinlichkeit einer Einigung im Handelsstreit China-USA könnten Rohstoffe höher gewichtet werden. „Wir sehen das Potenzial für steigende Rohstoffpreise derzeit jedoch begrenzt“, so Zechner.

Signifikante Cash- und Geldmarktveranlagungen sollten nach Ansicht der Experten nach wie vor weitgehend vermieden werden, wenn man positive Renditen erzielen möchte, da in diesem Bereich weiterhin negative Zinssätze geboten werden und kein erheblicher Anstieg der Geldmarktzinsen im Euro zu erwarten sei.