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Spezialfondsmarkt in sieben Jahren verdoppelt

Hierbei handelt es sich insbesondere um Neugelder von Investoren, die ihr festverzinsliches Portfolio diversifizieren.

Das Niedrigzinsumfeld hat dem deutschen Spezialfondsmarkt neues Leben eingehaucht. Das zeigt die jüngste Studie der Ratingagentur Telos (Link zur Studie).

2017 erreichte der Markt, den „vor Jahren einige Kassandrarufer schon für tot erklärt hatten”, wie Telos festhält, ein Volumen von 1,6 Bio. Euro. Zum Vergleich, 12 Monate zuvor waren es 1,48 Bio. Euro.

Insgesamt hat sich damit das Vermögen in Spezialfonds seit 2010 verdoppelt.

Betrachtet über das vergangene Jahrzehnt betrug das Wachstum 130% während der Publikumsfondssektor „nur“ 40% zulegte.

Pensionskassen und andere Altersvorsorgeeinrichtungen haben ihren Anteil in Spezialfonds im Jahresvergleich um 20% erhöht. Sie – Versicherer ausgenommen – halten nunmehr ein Viertel des Marktvolumens.

Zur „kaum vermuteten Dynamik“ im Spezialfondssegment habe „das seit Jahren anhaltende Niedrigzinsniveau nicht unwesentlich beigetragen”, so die Studienautoren.

Es habe „institutionelle Anleger nicht nur zu einer stärkeren Diversifizierung, sondern auch Spezialisierung über verschiedene Assetklassen gedrängt“.

Das „enorme Volumenwachstum bei den Spezialfonds“ sei darüber hinaus „ganz wesentlich dem Instrument der Master-Kapitalverwaltungsgesellschaft (Master-KVG) zuzuschreiben”.

Gerade auch im Zusammenhang mit einer weiteren Portfolio-Diversifikation: „Für ausländische Asset Manager erleichtert dieses Vehikel die Platzierung ihrer Produkte im deutschen Markt und erhöht natürlich die Attraktivität, auch spezielle Investmentansätze und Fondslösungen bei institutionellen Anlegern anzubieten.”

Derzeit werden zwei Drittel aller Spezialfonds in einer Master-KVG verwaltet.

Telos zeigt sich überzeugt, dass dieser Trend weiter gestärkt werde, weil Investoren fällig werdende Anleihen wieder veranlagen müssen. Dies werde nicht zuletzt in Nischensegmente im festverzinslichen Bereich erfolgen.

„Asset Manager mit speziellen Ansätzen können vor diesem Hintergrund ihre Produkte wie im Bereich High Yield, Loans oder Municipals unter dem Dach eines Master-Fonds anbieten und managen“, so die Studienautoren.

Telos stellte darüber hinaus eine Verdoppelung der Investitionen in Private Equity im Jahresvergleich auf 1,6% fest. Darüber hinaus stieg der Anteil von Immobilienanlagen von 8% auf 12%.

Die Analysten betonten auch ein gestiegenes Interesse an Private Debt und Senior Loans, obwohl diese Segmente noch immer nur kleine einstellige Anteile halten.

Gleichzeitig ist der Anteil der Staatsanleihen von 43% auf 30% deutlich zurückgegangen.

Für die nächsten zwei Jahre wollen sich Investoren besonders Wandelanleihen und Immobilien ansehen, zeigte die Telos-Umfrage.

Interesse an alternativen Anlagen inklusive Infrastruktur sei konstant, aber aufgrund von Veranlagungsrichtlinien weiter eingeschränkt.

„Stark eingebüßt“ haben in ihrer Attraktivität für deutsche institutionelle Investoren Rohstoff- und Währungsinvestitionen.

Telos führt das auf „die hohen Schwankungen und die Sensibilität durch politische Strömungen” der beiden Assetklassen zurück.