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„SRI-Anlagen mit klaren Ausschlusskriterien können die systematischen Risiken deutlich reduzieren“

Trotz aller kontroversen Diskussionen steht das Thema Nachhaltigkeit wieder verstärkt auf der Agenda Institutioneller Adressen. IPE Institutional Investment Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit Jürgen Döppeler, Vorstand der DÖWE Research AG, über das Segment der Nachhaltigkeitsfonds und erfolgsversprechende Strategien

Jürgen Döppeler

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie derzeit das Marktsentiment für ESG/SRI-Themen bei Investoren beschreiben?
Döppeler: Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt sowohl bei privaten als auch bei institutionellen Investoren verstärkt an Bedeutung. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass immer mehr Privatanleger erkennen, dass sie mit einer nachhaltigen Geldanlage nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch individuelle Wertvorstellungen in die Geldanlage einfließen lassen können. Denn immer mehr Anleger und Anlegerinnen wollen mit ihren Geldanlagen keine Unternehmen, Projekte oder Länder finanzieren, die mit den eigenen Lebensgrundsätzen und Wertvorstellungen nicht übereinstimmen. Institutionelle Anleger investieren in eine SRI-Anlage verstärkt unter dem Aspekt des geringeren Risikos. So können SRI-Anlagen mit klaren Ausschlusskriterien – z.B. keine Investments in Atomkraft – die systematischen Risiken deutlich reduzieren. Insbesondere Stiftungen investieren verstärkt in nachhaltige Geldanlagen, da sie erkannt haben, dass damit oftmals auch der Stiftungszweck zumindest zum Teil unterstrichen werden kann.

IPE Institutional Investment: Wie sehen Sie sich selbst als kleiner Anbieter in diesem Umfeld positioniert?
Döppeler: Nachhaltigkeit ist für uns keine Mode-Erscheinung, sondern ein langfristiger Trend – oder neudeutsch: ein Mainstream. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich des nachhaltigen Investments, unserer Vernetzung in diesem Bereich und dem Know-how meines Kollegen Jakob Weingartz im Bereich des quantitativen Researchs sind wir sehr gut positioniert.

IPE Institutional Investment: Sie sind selbst gerade in der Zeichnungsphase für einen Fonds. Gibt es nicht schon zu viele Nachhaltigkeitsfonds?
Döppeler: Per Ende letzten Jahres waren insgesamt rund 380 Nachhaltigkeits-Fonds mit einem Gesamtvolumen von etwa 40 Mrd. Euro im deutschsprachigen Raum zum Vertrieb zugelassen. Da stellt sich berechtigterweise die Frage - warum noch ein „grüner“ Fonds? Die bisher aufgelegten Fonds sind allerdings nur zum großen Teil breit anlegende und Sektor-neutrale Investmentvehikel oder beinhalten bestimmte Einzel-Themen wie regenerative Energien, Wasser oder Emerging Markets. Der DÖWE CONSEQUENT FUND wird seine Investments auf innovative Unternehmen aus den Sektoren Elektro-Mobilität, Regenerative Energien, Grüner Konsum und Grüne Infrastruktur fokussieren. Ein Fonds, der sich auf innovative Unternehmen aus zukunftsorientierten Sektoren konzentriert, ist meines Erachtens bisher am Markt einmalig.

IPE Institutional Investment: Könnten Sie unseren Lesern noch etwas mehr zu DÖWE und den handelnden Akteuren berichten?
Döppeler: Die DÖWE Research AG wurde von meinem Vorstandskollegen Jakob Weingartz und mir gegründet. Wir sind als Sub-Anlageberater, im Rahmen eines Haftungsdaches der Capital Idea GmbH in München, für den DÖWE CONSEQUENT FUND, der sich gerade in der Zeichnungsphase befindet, verantwortlich. Mit Herrn Weingartz arbeite ich seit mehr als 20 Jahren zusammen. Er ist Dipl.-Betriebswirt mit Schwerpunkt Finanzmathematik und Statistik und seit rund 30 Jahren im Finanzdienstleitungsbereich tätig. Ich selbst bin seit rund 40 Jahren im Bank- und Finanzdienstleitungsbereich aktiv und mein Schwerpunkt ist seit über 20 Jahren der Bereich der nachhaltigen Investments. Die verantwortliche KVG ist die „von der Heydt Invest S.A.“ in Luxemburg.

IPE Institutional Investment: Wie würden Sie Ihre Investmentstrategie beschreiben bzw. in welche Themenbereiche investieren Sie?
Döppeler: Wie bereits erwähnt investieren wir mit unserem DÖWE CONSEQUENT FUND schwerpunktmäßig in vier Sektoren: Elektro-Mobilität, Regenerative Energien, Grüner Konsum und Grüne Infrastruktur. Als Grundlage dient hierzu eine umfangreiche Datenbank, die ich in den vergangenen 10 Jahren entwickelt und aufgebaut habe. Alle Unternehmen aus dem obigen Sektoren werden einem Nachhaltigkeitsfilter unterzogen: Basis hierfür ist ein Best-in-Class-Ansatz mit Ausschlusskriterien wie Kernenergie, Gentechnik, Rüstung, Kinderarbeit usw. In einem weiteren Schritt werden nur Unternehmen ausgewählt, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 50 Mio. Euro aufweisen. Die verbleibenden Titel unterziehen wir einer quantitativen Analyse, die sich in zwei Schritten vollzieht - Ermittlung der aktuell sinnvollen Aktienquote und Auswahl der Einzelinvestments. Die Allokation wird wöchentlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Ein wichtiger Aspekt unserer Strategie besteht darin, in Baisse-Phasen, nicht investiert zu sein. Wir ziehen dann Cash-Positionen vor. So beträgt die aktuelle Aktienquote unseres Musterportfolios rd. 20%. Bei unseren Investments ist uns auch wichtig, nicht nur innovative Unternehmen, sondern auch Firmen mit einer entsprechenden Marktmacht im Fokus zu haben. Denn die Möglichkeit eine ganze Industrie zu verändern, dazu sind zwei Aggregate notwendig: Innovation und Marktbewegung. In unserer Präsentation zeigen wir das an dem Beispiel Tesla/BMW auf. In beide Bereiche werden wir investieren.

IPE Institutional Investment: Was sind weitere Beispiele aus Ihrem aktuellen Portfolio?
Döppeler: Zu unseren aktuellen Top-Werten gehört zurzeit die Energiekontor AG. Aus dem Sektor der Regenerativen Energien erfüllt sie alle Nachhaltigkeitskriterien, befindet sich nach unserer Definition in einem klaren Aufwärtstrend und hat kurzfristig Verluste hinnehmen müssen. Für uns ist dies ein klarer Kauf. Ein weiteres Beispiel ist die Keurig Green Mountain Inc. aus dem Sektor Konsum. Diese erfüllt ebenfalls als FairTrade-Unternehmen alle Nachhaltigkeitskriterien und befindet sich in einem intakten mittelfristigen Aufwärtstrend, hat aber kurzfristig etwa 10% verloren.

IPE Institutional Investment: Ich habe auf Ihrer Website das Zitat gefunden, ethische Investments nicht nur in Worten, sondern auch in Taten zu leben. Was steckt genau dahinter?
Döppeler: Dazu passt unser Untertitel zum Fonds „Gutes tun & Geld verdienen“. Wir haben uns dazu verpflichtet, die “Environmental Investigation Agency” (EIA-www.eia-global.org) zu unterstützen. Dies ist eine Organisation, die sich insbesondere für investigativen Journalismus im Bereich Umweltkriminalität einsetzt. 5 Basispunkte aus der Managementfee des Fonds werden der Organisation zur Verfügung gestellt.

IPE Institutional Investment: Besten Dank für diese Einblicke.


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HINWEIS: Die DÖWE Research AG bietet allen Interessierten eine regelmäßig stattfindende Web-Präsentation an. Weitere Informationen dazu und zu den Fonds finden Sie auf der Homepage <link http: www.doewe-research.de>www.doewe-research.de.