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Studie: Immobilien sind bei bei Family Offices in Deutschland die wichtigste Anlageklasse

Famos, ein Multi-Family-Office für Immobilienvermögen, veröffentlichte kürzlich seine zweite Untersuchung zum Immobilienanlageverhalten von Family Offices. Dafür befragte Famos 30 deutsche Family Offices detailliert nach ihrem Immobilien-Investments. Hinsichtlich Gesamtallokation zeigt die Studie, dass neben dem Wohnimmobilienanteil auch die Aktienquote deutlich gestiegen ist.

„Family Offices sind wichtige Akteure auf dem deutschen Immobilienmarkt. Dennoch besteht eine relativ hohe Intransparenz über Motive, Portfolios und Strategien dieser Marktteilnehmer. Daher freue ich mich sehr über die Neuauflage unserer Family-Office-Studie“, erklärte dazu Hans Hünnscheid, Geschäftsführer von Famos Immobilien.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Immobilien bilden bei Family Offices die größte Anlageklasse im Gesamtvermögen. Der Anteil beträgt durchschnittlich 36% und hat sich gegenüber der Famos-Studie 2012 um einen Prozentpunkt erhöht. Die Aktienquote ist dagegen deutlicher gestiegen von 18 auf 23%. Wie zu erwarten ist der Rentenanteil im Gegenzug zurückgegangen – von 24 auf 18%.

Bei den Nutzungsarten folgen Family Offices dem allgemeinen Trend zu Investitionen in Wohnimmobilien: Der Anteil der Wohnobjekte an den Immobilienportfolios der Family Offices ist von 39% (2012) auf 44% (2016) gewachsen. Zugelegt hat auch die Klasse der gemischt genutzten Wohn- und Geschäftshäuser – von zehn auf 16%. Deutlich gefallen in der Gunst der Familien sind dagegen Büroobjekte. Ihr Anteil sank von 29 auf 18%.

„Diese Veränderungen spiegeln sich auch in den Investitionsabsichten wider“, so Hünnscheid weiter. „Das Interesse an Wohnimmobilien ist noch einmal gestiegen. Rund zwei Drittel der Befragten stufen diese Nutzungsart als attraktiv oder sehr attraktiv ein. Gleiches gilt für gemischt genutzte Wohn- und Geschäftshäuser. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Wohnen immer noch als relativ risikoarm angesehen wird. Ein großer Teil der Family Offices (66%) stuft die Wohnungsmärkte in den A-Städten nach wie vor als risikoarm ein. Büro und Einzelhandel werden an diesen Standorten deutlich riskanter gesehen“, kommentiert Hünnscheid. 90 bzw.83% stufen hier das Risiko als mittel oder hoch ein.

Was die Rendite betrifft, beziehen die Family Offices die Hochpreisphase auf den deutschen Immobilienmärkten in ihre Überlegungen mit ein. „Die Renditeerwartungen sind dramatisch nach unten gegangen“, so Famos-Chef Hünnscheid. „Mehr als 40% der Befragten erwarten bei Wohninvestments Bruttoanfangsrenditen zwischen Null und drei Prozent. Bei Wohn- und Geschäftshäusern rechnen 18% mit Null bis drei Prozent.“

Wie zahlreiche andere Investorengruppen werden auch die Family Offices vom Niedrigzinsumfeld zu Investments getrieben. Rund zwei Drittel der Befragten nennen das Zinsumfeld (71%) und überschüssige Liquidität (61%) als wichtigste Gründe für Immobilienkäufe in den kommenden 24 Monaten. Allerdings verfolgen Family Offices mit ihren Immobilieninvestments andere Ziele als viele institutionelle Investoren. Bei den Befragten stehen Inflationsschutz und Vermögenserhalt (90%) sowie das Generieren von laufenden Cashflows (73%) bei den Zielen ganz vorne. Die Optimierung der Portfoliorendite rangiert mit 50% dagegen erst an achter Stelle der Investitionsziele.

Dennoch erzielen Family Offices gemäß der Studie vergleichsweise gute Eigenkapitalrenditen. Ein Teil der Befragten machte hierzu Angaben. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite vor Steuern lag im Schnitt bei 5,78%. „Damit müssen sich Family Offices nicht hinter anderen Akteuren am Immobilienmarkt verstecken“, so Hünnscheid abschließend.