Foundation | Welcome

Menu


Studie: Regulatorischer Rahmen für Pensionsfonds muß weg von „technischen Standards“

Create Research-Gründer Amin Rajan warnt bei IPE Award Seminar vor ungewollten Konsequenzen von Quantitative Easing.

Rund 70% der Vorsorgeeinrichtungen, die für die jüngste Studie von Create Research und Amundi Asset Managers zu Quantitative Easing (QE) befragt wurden, fordern von den Aufsichtsbehörden, die Definition von „risikolosen Investitionen“ zu überdenken.

Weitere 50% wollen, dass die „technischen Standards“ flexibler gestaltet werden.

Amin Rajan, CEO bei Create Research, stimmt zu: „Wir müssen weg von den ‚technischen Standards’ hin zu einem „Ansatz des Bestmöglichen“, bei dem die Pensionsfonds ihr Möglichstes tun, sich einer Herausforderung zu stellen.

Bei seinem Vortrag im Rahmen des Seminars, das jährlich vor der Verleihung der IPE Awards abgehalten wird, sagte Rajan: „Man will ja nicht seine Route mit dem alten Navigationssystem planen, das nicht mehr funktioniert.“

Insgesamt betonte Rajan, dass QE die „einzige Option“ für die Nationalbanken war, um mit dem Ausmaß der Krise im Jahr 2008 fertig zu werden und dass diese Maßnahme „geholfen hat, eine noch größere Krise“ zu verhindern, indem „das System stabilisiert wurde“.

Was allerdings bislang noch nicht erreicht worden sei, ist die „Förderung des globalen Wirtschaftswachstums“ und die „ungewollten Konsequenzen seien ziemlich Angst einflößend“.

So schaffe etwa das Ausstiegsszenario der US-Notenbank „Fed“ aus dem QE-Programm „enorme Unsicherheiten“ und habe Pensionsfonds in eine „Art von Schockstarre“ versetzt.

Laut Rajan sehen sich Pensionsfonds derzeit dem „Druck von zwei Seiten ausgesetzt: die niedrigen Zinsen auf der einen Seite und die Abreifung der Verpflichtungen auf der anderen“.

Er betonte, dass sich die ganze Branche durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld auf „einer Reise ins Unbekannte“ befinde. „Beinahe so wie Christoph Columbus, der nicht wusste, wo er hinfuhr, als er lossegelte und nicht wusste wo er gewesen war, als er zurückkam.“

Eine der größten Fragen sei derzeit, ob langfristige Anleihezinsen gemeinsam mit den Zinsen am kurzen Ende ansteigen werden.

„Es gibt derzeit bei Investitionen keine Goldenen Regeln – nur ein erhöhtes Maß an Sachverstand“, betonte Rajan.

Er ging sogar so weit zu sagen, dass „konventionelles Investitionswissen über Risiko, Ertrag und Diversifikation geschwächt und auf den Kopf gestellt worden ist“.

Investieren sei derzeit in ein „Spiel der Verlierer gewandelt worden, wo jene Person gewinnt, die die wenigsten Fehler macht“.

Aber er lobte die Pensionsbranche dafür, in diesem Neuland Dinge auszuprobieren, sowohl auf der Vermögensverwaltungsseite als auch auf der Verpflichtungsseite. Auch wenn QE zu „beinahe perversem Verhalten“ geführt habe, wie z.B. die Verminderung von Risiko im Portfolio durch den Kauf risikoreicherer Assets.

Er forderte eine „stärkerer Gleichschaltung der Interessen“ zwischen Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und Beratern, weil alle „Einheitsmodelle“ über Bord geworfen werden müssten.

Rajan hielt fest, dass es eine „massive Konvergenz in der Asset Allokation in Pensionsplänen“ wegen QE gegeben habe und die Mehrheit der Fonds glaubt, dass die Maßnahmen ihre Finanzierungssituation verschlechtert haben.

Die Maßnahmen der Zentralbanken haben auch die Personalisierung des Risikos in Pensionsplänen vorangetrieben. Dieses wird nun von „jenen Leuten, die das Risiko nicht mehr verwalten können, auf Menschen verschoben, die es nicht verstehen“, erläuterte Rajan. Er betonte, dass dies „dem Ruf der Pensionsindustrie schade“.


HINWEIS: <link http: www.create-research-uk.com>Die vollständige Studie (auf Englisch) kann hier heruntergeladen werden.