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Studie: SRI in Deutschland im Kommen

Derzeit wenden rund 50% der deutschen bAV-Produkte Nachhaltigkeitsaspekte in der Vermögensanlage an, aber teilweise nur in einzelnen Assetklassen oder Mandaten.

Das Vermögen in der kapitalgedeckten betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland wird sich bis 2030 verzehnfachen und von 416 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf 4 Bio. Euro ansteigen, stellte die Nachhaltigkeits-Beraterfirma SD-M in einer Studie fest.

In der von Fortis und dem deutschen Umweltministerium in Auftrag gegebenen Studie wurde die Anwendung von Nachhaltigkeitskriterien in deutschen Versorgungswerken untersucht.

„Obwohl die Deutschen international als Vorreiter in Sachen Umweltschutz gelten und 86% der bAV-Kunden wünschen, dass mit ihren Altersvorsorgeinvestments keine umweltschädlichen Produkte hergestellt oder Menschenrechte verletzt werden, wird die deutsche bAV als rückständig bei der umfassenden Integration von Nachhaltigkeitsaspekten bewertet,“ so die Studie. „Die stärkste Berücksichtigung erfolgt bislang bei Investmentanteilen, gefolgt von Inhaber- und Namensschuldverschreibungen.“

Aber Fortis ist überzeugt, dass sich der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit fortsetzen wird, vor allem nach der Finanzkrise durch die sich die Fonds wieder mehr auf langfristige Werte fokussieren werden.

In der Studie wurde auch festgestellt, dass die derzeitige Vermögensveranlagung der Versorgungswerke, die alle einen langfristigen Anlagehorizont von rund 27 Jahren haben, zu stark auf festverzinsliche Werte setzt.

„(Sehr) gute langfristige Renditen werden von Aktien, Aktienfonds inklusive Klimaschutz- und Wasserfonds, Private Equity Fonds inklusive Clean Tech Fonds und Rohstofffonds erwartet.“

Allerdings stellen die Autoren fest, dass „realistisch betrachtet, der mit ca. 85% sehr hohe, festverzinsliche Anlagebestand im Durchschnitt der deutschen bAV noch längere Zeit hoch bleiben wird.“

Die Studie stellte außerdem fest, dass es keine regulatorischen oder treuhänderischen Hürden gibt bei der Anwendung von mehr Nachhaltigkeitskriterien. Als größte Barriere kann das Fehlen aktiver, nachhaltiger Vorreiter unter den institutionellen Investoren ausgemacht werden, so die Autoren.

„Eine steuerliche Förderung nachhaltiger Tarife bzw. Anlagearten könnte ein Kooperationsziel in Richtung der politischen Rahmenbedingungen sein, zumal dies helfen würde, zukünftige Finanz- sowie Umweltschutz- und Sozialkrisen zu vermeiden,“ hält die Studie fest.