Foundation | Welcome

Menu


Studien: Nicht-Banken haben die Immobilienfinanzierung übernommen

Der deutsche Projektentwickler Hochtief ist überzeugt, dass das stabile Finanzierungsumfeld im heimischen Immobiliensektor im nächsten Jahr anhalten wird, nicht zuletzt dank Versorgungseinrichtungen und Versicherer.

In einem kürzlich veröffentlichten Statement zur Marktlage bestätigte Christoph Husmann, Sprecher der Geschäftsführung bei Hochtief, dass „infolge der Finanzmarktkrise die klassischen Banken im Kreditgeschäft vorsichtiger geworden“ sind. Dennoch habe sich das Umfeld für Immobilienfinanzierungen im Jahr 2013 als stabil erwiesen.

„Andere Akteure sind auf den Plan getreten und haben ihr Engagement hochgefahren – etwa die Sparkassen und Landesbanken sowie die Hypotheken- und Genossenschaftsbanken mit ihren Spitzeninstituten“, so Husmann.

Er führt dies unter anderem darauf zurück, dass sich die Konsumenten nach der Finanzkrise von den klassischen Banken abgewendet und sich diesen Banken zugewandt haben.

Husmann erläuterte außerdem, dass „Kreditfonds deutlich aktiver werden“, aber diese konzentrierten sich mehr auf Bestandsimmobilien. „Versorgungskassen, Versicherungen, geschlossene Fonds aber auch Private Equities und Family Offices investieren mittlerweile gerne in Projektentwicklungen – durchaus auch im Rahmen eines Forward Deals”, so der Hochtief-Sprecher weiter.

Laut Husmann suchen Projektentwickler Investoren, „mit denen sie bereits für die Realisierungsphase eine baubegleitende Zahlung vereinbaren können - Versorgungskassen, Versicherungen und Family Offices tun sich damit in der Regel nicht schwer“.

„All diese Umstände sorgen also für ein stabiles Finanzierungsumfeld. Und der Trend wird anhalten”, so ist Husmann überzeugt.

Unterdessen stellte Ernst & Young in einer eigenen Studie zu den Kreditportfolio-Transaktionen am deutschen Markt einen ähnlichen Trend fest.

„Immobilienkreditfonds sind erst seit kurzem eine attraktive Investmentalternative für institutionelle Investoren“, so die Studienautoren.

Sie erläuterten auch, dass die Solvency-II-Regeln Immobilienfinanzierungen gegenüber direkten Immobilien-Investitionen bevorzugen. Für letztere müssen nämlich 39% an Eigenkapital gehalten werden, für indirekte Investitionen jedoch nur 25%.

Ernst & Young hielt auch fest, dass die Kreditvergabe durch die Banken „sehr restriktiv bleibt“ und dass „eine große Zahl an Immobilienkrediten in den kommenden Jahren refinanziert werden muss“.

Bei einem weiteren Blick auf den deutschen Immobilienmarkt stellten die Studienautoren fest, dass es die sinkenden Renditen der Core-Immobilien sind, die „konservative institutionelle Investoren zwingen, bei ihren Investitionen mehr Risiken einzugehen“, um die notwendigen versicherungsmathematischen Gewinne bzw. den Garantiezins zu erwirtschaften.

Ab dem kommenden Jahr könnte ein neuer Anbieter auf den Kreditfonds-Markt kommen. Union Investment überlegt, als Teil einer neuen Produktpalette, auch in diese Sparte einzusteigen.