Foundation | Welcome

Menu


Süddeutsche Wohnen mit zwei Immobilien-Deals

Scope sieht Anstieg in Investitionen in Bestandsportfolien im Wohnsegment. Ein Grund hierfür ist auch die „Aushebelung“ der Mietpreisbremse.

Das deutsche Wohnimmobilien-Unternehmen Süddeutsche Wohnen hat insgesamt mehr als 600 Wohneinheiten gekauft und damit sein Portfolio in Baden-Württemberg ausgebaut.

Ein Ankauf bestand aus 500 Einheiten, die von der Gagfah in diversen Städten in der Region übernommen wurden, der andere Deal bestand aus 110 Einheiten in sechs Mehrfamilienhäusern, die von zwei Genossenschaften erworben wurden.

Die Objekte wurden zwischen den 1930ern und 1990ern errichtet, der Kaufpreis wurde nicht veröffentlicht.

Die Süddeutsche Wohnen ist die umfirmierte LBBW Immobilien, die 2012 von einen Konsortium gekauft worden war, bestehend aus Versorgungswerken, Versicherungen und Pensionskassen. Geführt wird diese von Patrizia Immobilien.

Das Unternehmen will sein Portfolio pro Jahr um über 1.000 Immobilien durch Ankäufe aufbauen, die meisten davon sollen in Stand gesetzt und langfristig im Portfolio gehalten werden.

Laut den Analysten bei Scope Ratings investieren Wohnimmobilien-Unternehmen immer größere Summen in die Bestandsimmobilien. Dies bringe bessere Erträge, als neue Ankäufe zu tätigen.

Die Untersuchungen von Scope zeigen, dass im vergangenen Jahr knapp 19 Euro pro Quadratmeter in Instandhaltung und Renovierungen von Bestandsimmobilien flossen, während es 2009 nur knapp über 15 Euro gewesen sind.

Nach diesem Anstieg um 22% erwartet Scope Ratings eine weitere Erhöhung auf „knapp unter 20 Euro pro Quadratmeter in den nächsten zwei Jahren“.

Entgegen dem Trend von fallenden Renditen in Toplagen, der auf mehr Nachfrage zurückzuführen ist, sind die Erträge aus Investitionen in Bestandsimmobilien über fünf Jahre bis 2014 von 3,7% auf 5,3% gestiegen – das sei „100 Basispunkte über den durchschnittlichen Anfangsrenditen für Portfolioankäufe“.

Scope erklärt diesen Anstieg der Renditen durch den steigende Anteil der Investitionen in Renovierungen anstatt Instandhaltung. Während 2009 nur ein Drittel in Renovierungen floss, hat sich dieser Anteil fünf Jahre später auf 45% erhöht.

In Deutschland können Hausbesitzer bis zu 11% der Renovierungskosten, aber nicht der Instandhaltungskosten, an die Mieter weitergeben. Deshalb steigert Geld, dass in Renovierungen fließt, die Renditen.

Scope hielt außerdem fest, dass es keine „Deckelung von Mieterhöhungen gibt, die aus Renovierungen resultieren“.

Ein weiterer Anstieg von Renovierungen kann auch unter der neuen Mietpreisbremse, die in einigen Regionen eingeführt werden wird, erwartet werden, da hier Objekte, die zu einem großen Teil saniert worden sind, von der Deckelung der Mieten ausgenommen sein werden.