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Traditionelle Asset Allokation, ein Auslaufmodell – Teil 3: Allgemeine Betrachtungen zur Asset Management Industrie

Zum Abschluss der dreiteiligen Serie zum Thema „Alternative Portfoliomanagement“, hier ein paar allgemeine Betrachtungen zur Asset Management Industrie.

Markus Schuller

Betrachtung #1
Sales bleibt Sales. Auch bei Finanzprodukten. Man muss nicht Niklas Luhmann und Humberto Maturana studiert haben, um die auf Selbstreferentialität bauende Trägheit sozialer Systeme zu erkennen. Mitte Februar veröffentlichte das <link http: www.handelsblatt.com finanzen boerse-maerkte anlagestrategie provisionsgeil-und-frustriert-die-wahrheit-ueber-bankberater>Handelsblatt eine Umfrage des Privat Finance Instituts der EBS Business School, in der mehr als tausend Bankberater befragt wurden. Sie zeigt, wie frustriert die Berater der konventionellen Banken sind und warum Provisionen bei der Kundenberatung nach wie vor entscheidend sind.

Darunter leiden müssen häufig die eigenen Kunden: Vier von zehn Berater geben an, dass ihre Vertriebsvorgaben dem Kundeninteresse „häufig“ oder „fast immer“ widersprechen. Doch der Vertriebsdruck der Provisionsbanken belastet die Berater auch selbst: ebenfalls vier von zehn geben an, dass sie die Vertriebsvorgaben der Bank persönlich belasten. Die Belastung sei so stark, dass jeder Vierte sogar in den nächsten drei Jahren seinen Job wechseln möchte.

Zusammengefasst bilden Privatanleger weiterhin eine beliebte Schafsherde, die darauf wartet, geschoren zu werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Mifid-Überarbeitung einen Transparenzschub ermöglicht und zu übereinstimmenden Interessen zwischen Kunden und Bank führt.

Betrachtung #2
Auch klassische Asset Manager, also jener Teil der Value Chain, der interne wie externe Vertriebsstrukturen mit neuen Publikumsfonds-Produkten versorgt, bleiben der Tradition verschrieben. Wie im ersten Teil der Serie ausgeführt, verharren sie in veralteten Allokationsmethoden. Mit unterdurchschnittlichem Erfolg. Um neue Stories für ihre Vertriebskanäle zu schaffen und die eigene Funktion als „actively managed“ Bestandteil des Portfolios zu sichern, zeigen sie durchaus Kreativität in der Schaffung neuer Trends.

Doch bleibt zum Beispiel die Nachhaltigkeit von Nachhaltigkeitsfondsnoch ein großes Fragezeichen, wie eine <link http: www.handelsblatt.com finanzen fonds ratgeber-hintergrund investmentfonds-renditeschwache-mogelpackung>kürzlich erschienene Aufstellung aus dem Hause Feri Eurorating zeigt. Auch stellen <link http: pragcap.com is-sector-allocation-dead>Themenfonds oder auf Sektorrotation basierende Strategien alten Wein in neuen Schläuchen dar. Diversifikationseffekt ungenügend.

Zusammengefasst, stellen die gegenwärtigen Reformversuche am Geschäftsmodell im klassischen Portfoliomanagement Symptombehandlungen dar.

Betrachtung #3
Wir kochen alle nur mit Wasser. Der derzeitige „Mutualfundization“-Effekt bei Hedgefonds zeigt dies deutlich. Deshalb gilt für institutionelle, wie private Investoren: klingt eine Strategie, eine Performancereihe, eine Produktstruktur zu gut um wahr zu sein, ist sie es auch. Für Wunder sind andere Institutionen zuständig. Und selbst diese haben ihre Schwierigkeiten damit.Die Gesetze der Schwerkraft in der Asset Allocation – wie zum Beispiel ein relativ stabiler Zusammenhang zwischen Risiko und Return - können nicht außer Kraft gesetzt werden.





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Für Interessierte: Den weiteren Ausführungen von Markus Schuller zum Thema alternatives Portfoliomanagement können Interessierte am 14.-16. März 2012 folgen. Dann veranstaltet Schuller einen Workshop in Wien zusammen mit der Wiener Börse Akademie und dem Management Forum. Weitere Informationen finden Sie <link http: www.wienerborse.at beginner akademie seminare alternative-portfoliomanagement.html _blank homepage der>hier.

Der Autor: Markus Schuller ist Gründer von Panthera Solutions, einem Beratungsunternehmen für strategische Asset Allocation im Fürstentum Monaco. Zuvor war er über zehn Jahre als Asset Manager und Produktentwickler bei Banken und Asset Managern tätig. Er kommentiert für diverse Qualitätsmedien den Markt und referiert regelmäßig auf Konferenzen zum Thema Asset Allocation.