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Ungebrochener Trend zu mehr Unternehmensanleihen in deutschen Portfolios

Eine aktuelle Feri-Studie zeigt, dass deutsche Institutionen bei festverzinslichen Anlagen zu mehr Risiko bereit sind.

Ein Drittel der deutschen institutionellen Investoren, die von Feri befragt wurden, wollen ihre festverzinslichen Portfolien umstrukturieren. Ein Drittel hat dies bereits getan und der verbleibende Rest hat keine diesbezüglichen Pläne.

Die Hälfte jener, die eine Umstrukturierung planen, wollen den Anteil an Unternehmensanleihen in Industrieländern erhöhen und ein weiteres Drittel jenen von Schwellenländern-Unternehmensanleihen.

High Yield-Anlagen sind für viele Investoren eine bevorzugte Strategie, um das Risiko in den festverzinslichen Portfolien zu erhöhen. Derzeit liegt der Anteil von High-Yield-Anleihen bei rund 2% und die befragten Investoren wollen diesen Anteil bis 2018 auf 2,5% erhöhen.

Allerdings gibt es laut der Feri-Umfrage unter Vorsorgeeinrichtungen und kirchlichen Investoren den entgegengesetzten Trend. So wollen Vorsorgeeinrichtungen ihren High-Yield-Anteil im gleichen Zeitraum von 3% auf 2,7% leicht senken.

Zwischen 2013 und 2015 hat der Anteil von Unternehmensanleihen in deutschen institutionellen Portfolien um 5 Prozentpunkte auf knapp über 18% zugenommen, so die Feri-Statistik.

Das ist der höchste Zuwachs über alle Assetklassen hinweg gesehen. Der Aktienanteil erhöhte sich nur um 0,5 Prozentpunkte auf 6,3% und jener von Immobilien gar nur um 0,3 Prozentpunkte auf 6,4%.

Allerdings überlegen die befragten institutionellen Investoren neben einer Umschichtung der festverzinslichen Wertpapiere auch einen deutlichen Anstieg der Investitionen in alternative Anlagen – jedoch von einem sehr niedrigen Niveau kommend.

Private Equity soll um knapp 6 Prozentpunkte angehoben werden, derzeit wird der Anteil jedoch nicht separat, sondern nur unter der 2%-Quote für „andere Anlagen“ ausgewiesen.

Rohstoffinvestitionen sollen um 5,6 Prozentpunkte von derzeit rund 0,03% steigen und Immobilien um 5,4 Prozentpunkte.

Zum Vergleich wird prognostiziert, dass der Anteil von Aktien um 3,1 Prozentpunkte durch Portfolioumschichtungen steigen wird.

Insgesamt wird der Anteil der Unternehmensanleihen nur um 1,7 Prozentpunkte steigen, weil einige Investoren keine weiteren oder gar keine Erhöhung planen.

Für ihre Umschichtungen nutzen deutsche Investoren zunehmend passive Strategien, inklusive ETFs, so Feri. Aber die Mehrzahl der Investoren hält ETFs weniger als zwei Jahre im Portfolio. Durch die Erhöhung der Anteile an Immobilieninvestitionen, etc. gewinnt das externe Asset Management zudem immer mehr an Bedeutung.

Im Jahr 2009 nutzten nur 30% der befragten Investoren externe Manager für ihr Immobilienportfolio; 2015 lag der Anteil bereits bei 50%. Insgesamt hat Feri 128 institutionelle Investoren (davon rund 40% Vorsorgeeinrichtungen) befragt, die ein kollektives Vermögen von 720 Mrd. Euro aufweisen – davon werden 140 Mrd. Euro extern verwaltet.